TeBe Berlin – Holstein Woman 1:1 (0:1)

Hild-Treffer reicht nicht für akut gefährdete Woman

Die Holstein Woman können erneut gegen den Tabellenletzten in der 2. Frauen-Bundesliga Nord nicht gewinnen. Bei Tennis Borussia Berlin reichte es nach einer katastrophalen zweiten Halbzeit nur zu einer Punkteteilung. In der ersten Halbzeit beherrschte die Kielerinnen eine sehr schwache TeBe-Mannschaft. Nach dem Seitenwechsel war die Mannschaft von Holstein-Trainer Christian Fischer im negativen Sinne nicht mehr wiederzuerkennen. Mit Glück für die Gäste reichte es am Ende für einen Punktgewinn.

Dabei begann das Kellerduell mit einer Hiobsbotschaft für Holstein. Torhüterin Eva Eavn knickte beim Warmmachen um und konnte nicht spielen. Auch Rebecca Thomas, der Neuzugang aus den USA ging angeschlagen in die Partie, musste nach knapp einer Viertelstunde ausgewechselt werden. Zudem war der Einsatz von Stürmerin Christina Krause nach einem Test vor dem Spiel nicht möglich. Das ohnehin personell arg gebeutelte Holstein-Team musste somit weitere Rückschläge hinnehmen. Nichtsdestotrotz zeigte die Fischer-Elf mit dem Anstoss ihre Ansprüche auf die drei wichtigen Punkte an. Nach den klaren Chancen durch Pank (3., TeBe klärt auf der Linie) und Hild (15.) gingen die Gäste verdient in Führung. Hild überwand aus fast unmöglichem Winkel mit einem Heber an den langen Pfosten Keeperin Prusas. Das entscheidende 2:0 sollte sich indes trotz klarer Spielanteile für Kiel nicht anbieten. Tennis Borussia verteidigte gut, blieb aber in der Offensive blass und ohne Zweitliga-Reife. Gegen ein schwaches TeBe-Team hatte Holstein keine Probleme das 1:0 zu verwalten.

Nach dem Seitenwechsel blieb bei Holstein Kiel jedoch das Herz in der Kabine. Die Veilchen-Ladies aus Berlin gingen aggressiver zu Werke, kauften mit unermüdlichem Kampf Kiel den Schneid ab. Holstein hielt individuell zu lange den Ball, kam somit zu oft in die Zweikämpfe. Und in diesen waren die Berlinerinnen mit Wiederanpfiff eine Klasse besser. Auch eine hohe Fehlerquote – im Passspiel sowie indvidualtaktisch – der Kielerinnen liess TeBe die Oberhand gewinnen. Nach einer Balltändelei von Krohn in der eigenen Hälfte spielten die Bundeshauptstädterinnen schnell in die Spitze, wo Lindner von der Strafraumgrenze ins rechte Eck einschoss. Zweimal Pulkis (65.) und einmal Bödeker (91.) verhinderten auf der Torlinie Schlimmeres für Holstein Kiel. TeBe Berlin verpasste somit ob der Torchancen einen verdienten Sieg. Mit einfachsten Mitteln hatten die Gastgeberinnen nach dem Seitenwechsel den Kontrahenten oft in Bedröngnis gebracht. Holstein Kiel gelang dies im Gegenzug nur einmal. In der 88. Minute blieb nach einem klaren Foul im Strafraum an Jeska Danielsen der Pfiff von Schiedsrichterin Weigelt, die keinen guten Tag erwischt hatte, aus.

In den letzten beiden Spielen gegen die jeweils Tabellenletzten Cloppenburg und TeBe Berlin gelang Holstein Kiel somit kein Schritt in Richtung Klassenerhalt. Der aktuelle Inhaber des Relegationsplatzes – am Saisonende gibt es zwei Spiele gegen den Tabellenzehnten der 2. Liga Süd – hat somit zwei Bigpoints verpasst. Tennis Borussia Berlin hat an diesem Sonntag auf gut Deutsch gesagt „sich den A… aufgerissen“ für einen Erfolg. Und wenn bei Holstein Kiel nicht das gesamte Team dasselbige in den nächsten Spielen tut, darf man sich im hohen Norden kommende Saison auf die Regionalliga freuen.

Tebe Berlin: Kerstin Prusas – Daniela Hellenbrandt, Anissa Holzhaus, Jessica Brückner, Sahra Müller – Jessica Stegermaier, Constanze Hess (77. Julia Primann), Inken-Isabell Beeken, Vanessa Behrendt (70. Elena Felsch)- Anne-Rose Lindner, Katharina Wenk (40. Michaela Schulz)

Holstein Kiel: Victoria Bendt – Jeska Danielsen, Svenja Bödeker, Rachel Pashley, Kati Krohn – Julia Weigel, Rachel Jakubowski, Joy Grube, Rebecca Thomas (17. Martina Pulkis) – Tina Hild, Justine Pank

Schiedsrichter: Christine Weigel (Leipzig) passte sich dem insgesamt schwachen Spiel an

Assistentinnen: Josephine Hempel, Antje Wachholz

gelbe Karten: Behrendt – Jakubowski, Weigel, Pank

Tore: 0:1 Hild (22.), 1:1 Lindner (53.)

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