Torloser Kraftakt

SpVgg Kreuther Fürth – Holstein Kiel 0:0

Holstein Kiel nimmt einen Punkt aus Franken mit. Das 0:0 bei der aggressiv zu Werke gehenden SpVgg Greuther Fürth war hart erarbeitet. Marvin Ducksch vergab die beste Chance des Spiels nach Vorlage von Dominick Drexler, der die fünfte Gelbe Karte kassierte.

Markus Anfang veränderte seine Startformation im Vergleich zum Union-Spiel auf gleich vier Positionen. Im Tor kam Lukas Kruse zu seinem Pflichtspieldebüt für die Störche, da Stammkeeper Kenneth Kronholm wegen Knieproblemen passen musste. Zudem kehrten die zuletzt gesperrten Rafael Czichos, Dominik Schmidt und Alexander Mühling für Niklas Hoheneder, David Kinsombi und Tom Weilandt zurück in die erste Elf.

Die Fürther begannen forsch und hatten in der ersten Viertelstunde mehr vom Spiel, allerdings ohne Gefahr aufs Tor von Lukas Kruse zu bringen. Die erste Chance hatte Marvin Ducksch mit einem Flugkopfball aus 12 Metern, der in den Armen von Sascha Burchert landete (13.). Auf der anderen Seite nickte Jurgen Gjasula eine Freistoßflanke einen Meter über die Latte (26.). Die Störche versuchten ihr Spiel aufzuziehen, doch die Kleeblätter investierten viel, um die Kieler konsequent zu stören. Lukas Gugganig klebte förmlich an den Sohlen von Dominick Drexler. Dafür ging offensiv bei den Gastgebern kaum etwas, die Kieler Defensive war bestens auf die quirligen Franken eingestellt. Da auch die KSV nicht entscheidend zum grün-weißen Tor durchdringen konnte, ging es torlos in die Pause.

Mit Wiederanpfiff versuchten die Holsteiner sich aus der Umklammerung der Fürther zu befreien. In den finalen Aktionen fehlte jedoch zunächst das Quäntchen Präzision. Kingsley Schindler und Drexler standen knapp im Abseits. Dann fand Drexler den einlaufenden Ducksch, der am langen Pfosten vorbeischlenzte (58.). Die Störche waren jetzt überlegen, konnten aber wieder kein Kapital schlagen. Und so kippte die Angelegenheit wieder in die andere Richtung. Doch die hohen Bälle der Fürther flipperten in alle Richtungen, nur nicht auf das Tor von Lukas Kruse. Das Team von Markus Anfang hätte sich fast wieder auf das Traumduo Drexler/Ducksch verlassen können, doch Ducksch setzte den Traumpass neben den rechten Pfosten (71.). In der Schlussphase schwanden auf beiden Seiten die Kräfte und die Partie wurde wild und unübersichtlich. Es wurde um jeden Zentimeter gekämpft, spielerisch fehlte die Präzision und so hatte das 0:0 auch mit dem Abpfiff bestand.

Stimmen nach dem Spiel

Tom Weilandt: „Wir haben uns schwer getan gegen einen Gegner, der uns mächtig eingeengt hat. Mit dem nötigen Glück schießen wir hier noch das Siegtor – unverdient wäre es nicht gewesen.“

Lukas Kruse: „Ich habe mich von Anfang gut gefühlt und es hat mir Spaß gemacht, wieder zu spielen. Daher bin ich mit meiner Leistung zufrieden. Wir können zwar mit dem 0:0 leben, dem Sieg waren wir aber mit drei, vier guten Chancen näher.“

KSV-Sportchef Ralf Becker: „Wir haben zu-null gespielt, hatten die besseren Chancen und waren so näher am Sieg. Aber Fürth kam am Ende auch noch einmal auf, von daher geht das 0:0 in Ordnung.“

KSV-Trainer Markus Anfang: „Wir hatten uns vorgenommen, ein richtig gutes Fußballspiel abzuliefern, das ist uns leider nur teilweise gelungen. In der ersten Halbzeit waren nicht zwingend genug, das lief dann in der zweiten Halbzeit bis zur 75. Minute besser. In dieser Phase hätten wir in Führung gehen können, die Chancen waren da. Am Ende haben wir Konter riskiert, weil wir unbedingt gewinnen wollten. Es ist nicht schlimm, dass es nur ein Punkt geworden ist, schließlich sind wir ein Aufsteiger.“

SGF-Trainer Damir Buric: „Wir mussten heute so spielen, weil wir Kiel nicht die nötigen Räume geben durften. Die Mannschaft spielt mit Abstand den besten Fußball in dieser Liga, deshalb ging es für uns darum, keine Lücken zuzulassen, damit der Express erst gar nicht in Fahrt kommt. Früher haben wir solche Spiele verloren, deshalb ist dieses ein Schritt nach vorne. Kiel ist auf einem guten Weg und wird bis zum Ende oben mitspielen.“

Spielinfo

SpVgg Greuther Fürth: Burchert – Hilbert (82. Raum), Maloca, Caligiuri, Wittek – Gugganig, Gjasula – Green, Aycicek (85. Dursun), Narey – Reese (89. Steiniger). Trainer: Buric
Holstein Kiel: Kruse – Herrmann, Schmidt, Czichos, van den Bergh – Karazor (70. Seydel) – Schindler, Mühling, Drexler (83. Peitz), Lewerenz (62. Weilandt) – Ducksch. Trainer: Anfang
Schiedsrichter: Kempter (Stockach)
Tore: Fehlanzeige
Zuschauer: 7.755 im Sportpark Ronhof Thomas Sommer

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