Traumkulisse trägt Störche zu Derbytriumph

Holstein Kiel – Hansa Rostock 2:1 (2:0)

Holstein Kiel entwischt seinen Verfolgern im Aufstiegsrennen der 3. Liga. Mit 2:1 gewannen die Störche ein packendes Ostseederby vor der Traumkulisse von 9.912 Zuschauern im Holstein-Stadion. Kingsley Schindler hatte seine KSV mit seinem dritten Doppelpack der Saison in eine gute Position gebracht (3., 37.). Hansa Rostock kam zwar noch zum Anschluss durch Marcel Ziemer, konnte die sichere Holstein-Defensive aber nicht weiter erschüttern. Durch das Unentschieden des 1. FC Magdeburg hat die Elf von Trainer Markus Anfang jetzt einen Vorsprung von vier Punkten auf den Relegationsrang bei noch zwei ausstehenden Spielen. Mit einem Sieg in Großaspach am kommenden Samstag kann die KSV den Aufstieg in die 2. Bundesliga perfekt machen.

Nach dem 3:0-Auswärtserfolg in Regensburg der Vorwoche hatten alle Spieler ihre Blessuren rechtzeitig auskuriert, sodass KSV-Trainer Markus Anfang die gleiche Startelf aufbieten konnte.

Die erste Halbzeit dieses Ostseeduells verlief für die Hausherren wie im Traum. Lautstarke Fans, unsichere Gäste und das frühe Tor: Marvin Ducksch drängte energisch in den Strafraum, wurde von Matthias Henn aber regelwidrig gestoppt. Beim fälligen Strafstoß ließ Kingsley Schindler FCH-Schlussmann Marcel Schuhen keine Chance (3.). Es war eine erste Hälfte, wie sie das Holstein-Stadion lange nicht erlebt hatte. Die Traumkulisse trug ihre Störche förmlich über den Rasen und beflügelte sie zu Höchstleistungen. Die Rostocker entwickelten keinen Zug zum Kieler Tor. Anders die KSV: Steven Lewerenz donnerte das Leder aus spitzem Winkel das Leder an den Innenpfosten. Schindler hatte mit dem Aluminium mehr Glück. Sein 18-Meter-Strahl klatschte von der Unterkante der Latte zum 2:0-Pauenstand ins Netz (37.).

Auch mit Wiederanpfiff schien sich das Blatt nicht zu wenden. Die Anfang-Elf drängte auf das dritte Tor: Dominick Drexler scheiterte aber an Schuhen. Aus dem Nichts kamen die Mecklenburger zurück in die Partie. Nach dem ersten Eckball für Rostock gelangte die Kugel aus einem Gestochere zu Routinier Marcel Ziemer, der zum Anschlusstreffer netzte (62.). Jetzt wurde es das packende Derby, das viele erwartet hatten. In dem Hoch und Runter hatte weiterhin Kiel die klar besseren Gelegenheiten, spielte aber die zahlreichen Konter nicht sauber zu Ende. Der FCH rannte blind an und hoffte auf einen Fehler in der KSV-Defensive, die sich aber auch in den drei Minuten Nachspielzeit nicht düpieren ließ und den ersten dritten Saisondreier in Folge sicherte.

Stimmen nach dem Spiel

FCH-Trainer Christian Brand: „Wir sind mit dem Elfmeter gegen uns schlecht in die Partie gestartet. Dann sind wir zurückgekommen, haben Kiel aber durch individuelle Fehler zu viele Möglichkeiten geboten. Das war ärgerlich, da wir gute Ansätze im Spiel hatten. In der zweiten Halbzeit waren wir nach dem Tor wieder im Spiel und haben es richtig gut gemacht. Ich hätte gerne gesehen, was passiert wäre, wenn das Spiel noch ein paar Minuten länger gelaufen wäre.“

KSV-Trainer Markus Anfang: „Wir sind gut reingekommen, haben gut nach vorne gespielt, hätten in der ersten Halbzeit noch das eine oder andere Tor mehr machen können. In der zweiten Hälfte haben wir richtig gut gespielt, wir haben es nur nicht geschafft, das dritte Tor zu erzielen. Auch in den vielen Kontersituationen nach dem 2:1 ist uns das nicht gelungen. Kompliment an meine Mannschaft für die Art und Weise, wie sie aufgetreten ist. Ich hoffe, dass wir das beibehalten und in Großaspach nachlegen können.“

Spielinfo

Holstein Kiel: Kronholm – Herrmann, Schmidt, Czichos, Lenz – Peitz – Schindler, Drexler (74. Hoheneder), Bieler (90.+1 Siedschlag), Lewerenz – Ducksch (85. Janzer). Trainer: Anfang
Hansa Rostock: Schuhen – Ahlschwede, Henn, Nadeau, Dorda (79. Garbuschewski) – Erdmann – Andrist (59. Holthaus), Gardawski, Jänicke, Gebhart – Ziemer (75. Benyamina). Trainer: Brand
Schiedsrichter: Fritz (Korb)
Tore: 1:0 Schindler (3., Foulelfmeter), 2:0 Schindler (37.), 2:1 Ziemer (62.)
Zuschauer: 9.912

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