VfB Oldenburg – Holstein Kiel 3:2 (1:2)

Oberliga Nord

Erste Saisonniederlage für Holstein

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Die KSV Holstein hat am 10. Spieltag die erste Saisoniederlage hinnehmen müssen. Vor über 5.000 Zuschauern im Marschwegstadion unterlag die Vollmann-Elf dem Aufsteiger VfB Oldenburg mit 2:3. Dabei zeigten sich die Störche vor allen bei den Standardsituationen der Platzherren indisponiert. Den Siegtreffer erzielte Gashemi-Nobakht zehn Minuten vor dem Ende mit einem 30-m-Freistoß in den rechten oberen Torwinkel. KSV-Schlussmann Simon Henzler nahm den Treffer auf seine Kappe und entschuldigte sich nach dem Abpfiff bei seinen enttäuschten Teamkameraden. Holstein Kiel bleibt trotz der Niederlage weiterhin Tabellenführer der Oberliga Nord und empfängt am kommenden Freitag um 19.30 Uhr den VfB Lübeck II zum Landesderby.

Die Partie war erst zehn Minuten alt, da stand es bereits durch die beiden Treffer von Michael Holt (5.) und Tim Siedschlag 2:0 für die KSV. Alles deutete vor der stimmungsvollen Kulisse von 5307 Zuschauern im Marschwegstadion (davon rund 300 Fans aus Kiel) auf eine klare Angelegenheit hin, doch das Spiel der Gäste aus der Landeshauptstadt gewann trotz der Treffer zu keinem Zeitpunkt an Sicherheit. Der VfB Oldenburg zeigte sich keineswegs geschockt und ging weiter mit hohem Engagement zu Werke. Doch immer wieder nutzte Holstein die Lücken in der VfB-Deckung. In der 14. Minute bereits die nächste Gelegenheit für die Störche. Der Litauer Dmitrijus Guscinas ließ zwei Gegenspieler einfach stehen und passte auf den ausgezeichnet postierten Holt im Strafraumzentrum. Der Ex-Meppener konnte das Leder aus zehn Metern jedoch nicht im Gehäuse von Rene Damerow unterbringen. Und dann war der VfB an der Reihe. Der ehemalige Neumünsteraner Erkan Kilicaslan setzte sich im Kieler Strafraum gegen Holger Hasse und Peter Schyrba durch (18.), bediente Gashemi-Nobakht, der das Kieler Tor jedoch knapp verfehlte. Oldenburg spielte weiter munter nach vorne und wurde in der 23. Minute für seine Bemühungen belohnt. Nach einem Eckball von der rechten Seite durch Christian Thölking trudelte das Leder durch den 5-Meter-Raum, Schyrba gelang es nicht, den Ball aus der Gefahrenzone zu befördern und im Fallen drückte der Oldenburger Stefan Frye die Kugel mit dem Rücken über die Linie. Eine überaus unglückliche Situation für die nicht nur in dieser Szene wenig wachsame Kieler Deckung. In der Folgezeit verflachte die Partie ein wenig und Tormöglichkeiten blieben bis zur Pause Mangelware. Einzig Christian Jürgensen per Kopf nach einem Eckball von Holt (41.) sowie Siedschlag aus elf Metern nach Vorarbeit von Schyrba hatten die Möglichkeit, den 2-Tore-Vorsprung wieder herzustellen. Dennoch war die Kieler Führung nach 45 Minuten verdient, auch wenn die Mannschaft von Joe Zinnbauer mit viel Begeisterung und Schwung agierte.

Nach der Pause entwickelte sich dann eine tolle Oberliga-Partie. Holstein hatte dabei den besseren Start, aber sowohl Petersen nach einem Freistoß von Holt (46.) als auch Jan Sandmann (47.) auf Vorarbeit von Petersen scheiterten aus kurzer Distanz. In der 56. Minute forderten die Oldenburger Fans einen Strafstoß als Petersen den aufrückenden Gashemi-Noubakht im Kieler Strafraum regelgerecht von Ball trennte und dieser dabei zu Fall kam. Zwei Minuten später zeigte Schiedsrichter Soltow dann doch auf den ominösen Punkt. Holsteins Jürgensen drückte seinen Gegenspieler Alexander Eckel im Strafraum ungestüm mit der Hand zu Boden. Der gefoulte Spieler trat selber an und besorgte den Ausgleich für den VfB. Und dann startete Oldenburg, angetrieben vom euphorischen Publikum, seine Schlussoffensive. Immer wieder versuchte es die Elf von Joe Zinnbauer dabei mit langen Bällen. Nur gelegentliche Kieler Konter sorgten für Entlastung. Peter Vollmann brachte in der 72. Minute für den unauffälligen Stephan Vujcic und den Torschützen Holt mit Matthias Hummel und Michel Mazingu-Dinzey zwei frische Kräfte. Doch die KSV leistete weiterhin viel zu wenig Widerstand gegen die Angriffsbemühungen der Platzherren. Der Siegtreffer für den VfB Oldenburg fiel wie schon die ersten beiden Tore durch eine Standardsituation. „Ich habe den Ball einfach unterschätzt“, hatte KSV-Keeper Henzler nach dem Spiel für das Traumtor von Gashemi-Nobakht eine einfache Erklärung parat. (Patrick Nawe)

VfB Oldenburg: Damerow – Frye, Tailor, Rizzo – Eckel, Thölking, von der Leij (82. Wojcik), Plump – Ghasemi-Nobakht (84. Friauf), Kilicaslan (89. Koc), Salomo.

Holstein Kiel: Henzler – Hasse – Brückner, Sandmann, Schyrba – Petersen, Vujcic (72. Hummel), Jürgensen (82. Famewo) – Siedschlag, Guscinas, Holt (72. Mazingu-Dinzey).

Schiedsrichter: Christian Soltow (Hamburg)

Tore: 0:1: Holt (5. Min), 0:2 Siedschlag (10.), 1:2 Frye (23.) 2:2 Eckel (58. FE) 3:2 Ghasemi-Nobakht (80.)

Zuschauer 5307

Foto: Der Oldenburger Frye drückt das Leder zum 1:2-Anschlusstreffer über die Linie.

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