VfL Oythe – Woman II 4:0 (0:0)

Frauen-Regionalliga Nord

Die zweiten Frauenmmannschaft von Holstein Kiel unterlag im Auswärtsspiel beim VfL Oythe. Die Mannschaft von Coach Dieter Menke-König musste sich in der Nähe von Bremen mit 0:4 geschlagen geben.

„In Zukunft sollten wir uns die Auswärtsfahrten sparen. Wie immer (bis auf bei Burg Gretesch) fuhren wir in die weite Ferne, um dann nach grossem Spiel wieder ohne einen einzigen Punkt nach Kiel zurückzukehren“, lautete das enttäuschende Fazit von Dieter Menke-König, „wir hatten uns gegen Oythe schon eine reelle Siegchance ausgerechnet. Und die, die in Oythe das Spiel – gerade in der ersten Halbzeit gesehen haben – reiben sich angesichts der klaren Niederlage bestimmt jetzt noch immer verwundert die Augen.“

Ohne die verletzen bzw. beruflich verhinderten Spielerinnen Eckhoff, Stelck, Ravn, Oberst und Petersen wollte Holstein mit dem jungen Team dennoch gegen wiedererstarkte Oytherinnen den 3. Sieg einfahren und sich somit von den direkten Abstiegsrängen weiter entfernen. Systemtechnisch unverändert spielten die Kielerinnen von Beginn an forsch und aggressiv nach vorne. In den ersten zehn Minuten wurden die Gäste jedoch zwei Mal über die linke Verteidigungsseite überlaufen. Die scharfen Hereingabe von Oythes Lisa Seeger wurde jedoch von der Abwehr geklärt (5./10. Minute). Erst in der 44. Minute wurde Holsteins Torfrau Marie Jürgensen erstmalig von Seeger ernsthaft geprüft und wehrte den Ball aus kürzester Distanz reaktionsschnell ab.

Zwischen der 10. und 44. Minuten diktierte die Elf von Menke-König eindeutig das Geschehen auf dem Platz. Holsteins Kickerinnen sprühten geradezu vor Spiellaune und Einsatzwillen. Der Gegner kam kaum noch aus seiner Hälfte. Die Zweikämpfe wurden energisch geführt, schnelle Passkombinationen bis vor das Tor gespielt aber im Abschluss zu umständlich agiert. Leider wollte und sollte aus den 100%igen Chancen (Thomsen (25./38.), Hild (33.), Stamer (35.) kein Tor erzielt werden. Mit einem für die Störchinnen enttäuschenden und für Oythe schmeichelhaften 0:0 ging es in die Pause.

Nach dem Wechsel das gleiche Bild: Kiel lässt Ball und Gegner laufen ohne aber zwingend zum Abschluss zu kommen. Ein Schuss von Stamer nach einem Solo in der 49. Minute, den die Torhüterin zur Ecke klären konnte, sollte die letzte Chance für in diesem Spiel bleiben. Wie aus dem Nichts erzielte Oythe in der 53. Minute die glückliche Führung nach einem Konter. Im direktem Gegenstoss nach Wiederanpfiff übersah die bis dahin sehr umsichtig leitende Unparteiische Kristin Dübbelde ein Foulspiel der Torhüterin an Roeder (54.). Statt des fälligen Strafstosses lief Holstein weiter dem Rückstand hinterher. Diese Entscheidung hat die weiteren Aktionen der Gäste massgeblich und nachhaltig negativ beeinflusst.

Das Bemühen um den Ausgleich war ungebremst – aber Kopf und Beine wurden von nun an immer schwerer. Vieles gelang nicht mehr, einfachste Bälle versprangen. Frust machte sich breit. Diese Phase nutze der Gegner in der 66., 76. und 83. Minute geschickt aus und schraubte das Ergebnis auf 4:0.

„Wieder einmal konnten wir unsere spielerische Überlegenheit nicht in Tore umsetzen“, haderte Menke-König mit Fortuna, „was nützten uns zum wiederholtem Male die Entschuldigungsversuche der siegreichen Trainerkollegen und -Kolleginnen, wenn unter dem Strich der Klassenverbleib nicht realisiert wird? Unsere Mannschaft hat das Potential für diese Liga. Aber nur dann, wenn sie effizienter mit den Chancen umgeht. Wir sehnen die Winterpause herbei, um den Kopf wieder frei zu bekommen und um neue Kraft für die schwere Rückrunde zu tanken.“

Holstein Kiel II: Jürgensen – Fuhrmann, Nefen, Bahr, Mohr – Puerwitz (55. Brauer), Thomsen, Stamer (65. Pérez Traulsen), Ewering (80. Dekarz) – Roeder, Hild

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