Wacker Burghausen – Holstein Kiel 0:3 (0:0)

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Die KSV Holstein meldet sich eindrucksvoll im Kampf um den Klassenerhalt zurück, landet den ersten Auswärtssieg seit August 2009 und verließ durch den 3:0-Erfolg im Nachholspiel bei Wacker Burghausen die Abstiegsränge der 3. Liga.

Und es war eine denkwürdige Partie in Oberbayern. Die bislang weiteste Punktspielreise der Vereinsgeschichte endete im Schneetreiben und unter irregulären Bedingungen genau nach Geschmack der rund 40 mitgereisten Fans und des neuen Sportlichen Leiters Andreas Bornemann. „In Burghausen habe ich mit meinen Clubs in der Vergangenheit eigentlich immer schöne Tage erleben dürfen. Schön, dass es auch heute so geblieben ist“, so der ehemalige Freiburger Manager, der 2002 mit dem SC an gleicher Stelle den Aufstieg in die 1. Bundesliga feiern konnte.

Aufgrund des starken Schneefalls war die Partie in der Wacker-Arena auch eine Stunde vor Spielbeginn noch stark gefährdet. Letztendlich pfiff Referee Steinberg die Partie mit zehnminütiger Verspätung an. Während die Gastgeber mit langen Bällen operierten, setzte die KSV trotz des schwer bespielbaren Rasens auch spielerische Akzente. Die beste Möglichkeit zur KSV-Führung vergab Neuzugang Schüßler völlig freistehend aus kurzer Distanz nach einem abgefälschten Vujcic-Kracher (25.). Bis zur Pause neutralisierten sich beide Teams weitestgehend, wobei Holstein stets einen Tick frischer wirkte. Besonders Meyer und Schüßler setzten auf den Außenbahnen Impulse im Spiel nach vorne.

Im zweiten Durchgang wurden die Bemühungen der Störche endlich belohnt. Kresin trennte Meyer im Strafraum unsauber vom Ball und Schiedsrichter Steinberg entschied sofort auf Strafstoß. Cannizzaro verwandelte sicher zum vielumjubelten 1:0 (62.). Im Anschluss erspielte sich Wacker die erste echte Torchance, doch Nebihi spitzelte den Ball knapp am Gehäuse von Keeper Frech vorbei (64.). Burghausen versuchte nun noch einmal Druck aufzubauen, aber Holstein hielt dagegen und agierte besonders in den letzten Minuten clever. Der eingewechselte Guscinas (89.) per Lupfer und Schüßler (90.) mit einem strammen Schuss aus zehn Metern schraubten das Ergebnis zum 3:0-Endstand in die Höhe.

Christian Wück war nachdem Spiel mit dem Ergebnis sehr zufrieden, nicht aber mit den Rahmenbedingungen: „Es war ein reines Glücksspiel, ich wollte eigentlich nicht auf diesem Rasen spielen. Natürlich bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Die drei Tore waren schön für uns, dennoch hat der Glücklichere gewonnen. Taktik und spielerische Feinheiten waren nicht zu sehen. Vielleicht waren wir etwas besser auf die äußeren Bedingungen eingestellt.“

SV-Coach Jürgen Press hatte von seinem Team mehr Cleverness erwartet: „Beide Teams hatten die Die drei Tore haben wir uns selber eingebrockt. Im ersten Durchgang war es eine ausgeglichene Partie. Nach der Pause sind wir durch individuelle Fehler auf die Verliererstraße gekommen. Einige Spieler träumen bei uns noch von der Vorrunde, das gefällt mir nicht.“

KSV-Kapitän Tim Jerat meinte: „Ein toller Erfolg bei diesen Bedingungen. Das war ungemein wichtig für uns und aufgrund der zahlreichen Chancen auch absolut verdient!“

Die neu formierte Kieler Offensive wusste während der 90 Minuten zu gefallen. Auch ohne den gelb gesperrten KSV-Torjäger Nummer 1, Michael Holt, wirbelten die Holstein-Angreifer die Oberbayern mächtig durcheinander. In zehn Tagen können die Störche ihren Höhenflug fortsetzen, dann geht es erneut nach Bayern. Der Gegner heißt dann FC Ingolstadt. (nawe)

Wacker Burghausen: Riemann – Burkhard, Kresin, Gorka, Schmidt (64. Kirsch) – Hertl, Wolf – Traut (46. Grübl), Nebihi (64. Kurz), Cappek – El Haj Ali

Holstein Kiel: Frech – Jürgensen, Schyrba, Müller, Lamprecht – Meyer (84. Nagel), Jerat, Vujcic (69. Nouri), Schüßler – Sykora, Cannizzaro (88. Guscinas)

Tore: 0:1 Cannizzaro (62., Foulelfmeter), 0:2 Guscinas (89.), 0:3 Schüßler (90.)

Schiedsrichter: Steinberg (Korntal)

Zuschauer: 1500

Foto: Rassiges Duell im Schnee der Wacker-Arena. Tim Jerat und Führungs-Torschütze Massimo Cannizzaro verfolgen Burghausens Fikri El Haj Ali.

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