Wattenscheid – Holstein Woman 0:1 (0:0)

Big Points für die Holstein Woman im Abstiegskampf in der 2. Frauen-Bundesliga Nord! Beim unmittelbaren Tabellennachbarn SG Wattenscheid siegte das Team von Guido Gehrke mit 1:0. Schützin des sehr wichtigen „golden goal“ war Stürmerin Rachel Rinast in der 89. Minute.

Vor Anpfiff dieser wichtigen Begegnung war klar: Ein Unentschieden würde keinem Team weiterhelfen. Um den Anschluß an den ersten Nichtabstiegsplatz neun zu halten, benötigten der Tabellenzehnte Wattenscheid und –elfte Holstein Kiel unbedingt drei Punkte. War also ein offener Schlagabtausch zu erwarten? In der ersten Halbzeit schien das nicht so. Das Match war vor allem von taktischen (Defensiv)Maßnahmen geprägt. Die Begegnung erinnerte an das Spiel gegen Werder Bremen vor einer Woche. Viel Arbeit im Mittelfeld mit nur einer Chance für Holstein. Jana Leugers schoss in der 3. Minute nach einem Fehlpass der SG im eigenen Strafraum aus 14 Metern über das Tor. Bis zum Seitenwechsel blieben beide Torhüterinnen ohne Arbeit. Es war die Zeit der Mittelfeldzentrale auf beiden Seiten, die viele Offensivansätze im Keim erstickten. Auf Seiten der Gastgeberinnen füllten diese Position mit Janine Angrick und Janine Ganser, die kurzfristig für die beim Warmmachen verletzte Julia Bolle eingesetzt wurde. Bei den Kielerinnen waren Svenja Wölki und Marialiiza Kranz die Dauerläufer. Ein Hauptgrund für das dritte „zu Null“ in der Defensive ist die Tatsache, dass Spielführerin Rachel Pashley als Libera ihre Abwehr auf Vordermann gebracht hat.

Auch mit Wiederbeginn sollte nicht viel anbrennen im Kieler Strafraum. Zwar erhöhte die SG Wattenscheid bis zur 60. Minute ihr Engagement in Richtung Gäste-Tor. Aber bis auf ein Fast-Kopfball-Eigentor der Nordlichter konnte die Mannschaft von Jörg Amthor das von Victoria Bendt gehütete Gehäuse kaum ernsthaft ins Wacken bringen. Mit zunehmender Spieldauer nahmen sich die Holstein Woman in der Offensive ihr Herz in der Hand. So waren einige vielversprechende Angriffe zu verzeichnen. Zunächst hatte Kranz in der 48. Minute über das Tor gezielt. Auch Leugers traf in der 65. Minute aus spitzem Winkel mit dem schwächeren linken Fuss nicht. Die beste Möglichkeit gab es zwei Minuten später. Leugers bediente von der Grundlinie mit einem Rückpaß Stephanie Güldenzoph. Deren Schuss aus 14 Metern landete abgefälscht Zentimeter am Tor vorbei zum Eckball. Eine weitere Großchance verweigerte die Schiedsrichterassistentin. Nach einem Paß in die Spitze lief Rinast alleine auf Schlussfrau Kellotat zu und traf ins Tor. Abseits! Nie und nimmer, war doch mindestens ein Meter Distanz zur letzten Abwehrspielerin der SG Wattenscheid. Was solls!? In der 89. Minute gab es keine Zweifel. Nach einem schnell ausgeführten flachen Freistoß-Zuspiel aus der eigenen Hälfte von Güldenzoph, überlief Rinast auf der linken Seite die Abwehr der SG und avancierte zur Matchwinnerin.

Am Ende ein verdienter Erfolg für Holstein Kiel, da die Gehrke-Elf in der zweiten Halbzeit bei ausgeglichenen Spielanteilen über die 90 Minuten in der Offensive weitaus gefährlicher agierte. Mit guten Anspielen in die Spitze überzeugten die Störchinnen und erfüllten Schritt eins im Plan von Gudio Gehrke. „Ganz klar! Unser Ziel ist Platz 9. Ganz klar! Aus den nächsten drei Spielen wollen wir 9 Punkte holen“, so Gehrke bei seiner Ansprache zum Spiel. Mit zwei Wermutstropfen mussten die Kielerinnen doch noch Bochum-Wattenscheid verlassen.Nach ihrer 5. gelben Karte sind Rachel Pashley und Kati Krohn für das nächste wichtige Spiel gegen den Tabellenletzten Hohen Neuendorf am 1. April in Kiel gesperrt.

SG Wattenscheid: Kellotat – Diekmann (60. Zumdick), Kill, S. van den Berg, Deyke – Quast, Angrick, Ganser, Schröder – Rogalla, Kocakaya

Holstein Kiel: Bendt -Pashley – Danielsen (61. Pulkis), Schrum – Krohn, Kranz, Wölki, Güldenzoph, Vogt – Rinast, Leugers

Schiedsrichter: Turac (Berlin)

Zuschauer: 50

gelbe Karten: Danielsen, Rinast, Krohn, Pashley

Tor: 0:1 Rinast (89.)

Foto (Peter Bleck): Das 1:0 durch Rachel Rinast (21.).

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