Werder Bremen – Holstein Kiel 0:0

2. Frauen-Bundesliga Nord

Ohne Tore endete das Nordduell in der 2. Frauen-Bundesliga Nord zwischen Werder Bremen und Holstein Kiel. In einer sehr hart umkämpften Partie pfiff Schiedsrichterin Trenkner nach 95 Minuten die Begegnung mit einem leistungsgerechten Ausgang ab.

Mit einigen Veränderungen startete Trainer Guido Gehrke mit seinem Team das Spiel. Anstatt des 4-3-3-Systems agierten die Kielerinnen die gesamte Spielzeit in einem 4-4-2-System. „Wir waren zuletzt anfällig über die Außenpositionen“, erklärte Gehrke seine Veränderungen. Mit einer flachen Sechs – zwei Zentrumspielerinnen vor der Abwehr auf einer Höhe in Person von Schrum und Pashley – sollten die Problemzonen abgedeckt werden. Auch in der Vierer-Abwehrkette gab es neue Positionsbesetzungen. Mit der linken Innenverteidigerin Pérez Traulsen, die ein starkes Spiel machte, und der ansonsten in der Offensive tätigen Rinast, die als linke Außenverteidigerin agierte. Auch Aufsteiger Werder Bremen formierte sich im gleichen System. Beide Teams schenkten sich in der gesamten Spielzeit nichts. Viele verbissen geführte Zweikämpfe prägten die in der ersten Halbzeit verregnete Partie. Nach der einzigen Chance für Holstein in Hälfte eins durch einen Schuss von Krause aus 14 Metern knapp über das Tor, sollte fortan bis zu Pausenpfiff nur noch Werder sich Chancen erspielen. In der 24. Minute scheiterte Uyar aus ähnlicher Position wie Krause an der guten Torhüterin Bendt. Knapp zehn Minuten später auch Bremens kenianische Nationalspielerin Nawire Omondi, die frei vor Bendt aus spitzem Winkel in Holsteins Schlussfrau ihren Meister fand. Großalarm dann in der Nachspielzeit der ersten 45 Minuten im Strafraum der Gäste. Einen Flachschuss der Bremerinnen wehrte Bendt auf den Strafstosspunkt ab. Dort zielte die für die verletzte Wallenhorst eingewechselte Golebiewski den Ball genau auf die Mitte des fast leeren Holstein-Gehäuses. Zum Glück für das Gehrke-Team konnte Pérez Traulsen auf der Torline den Ball abblocken. Sekunden später rutschte eine Rechtsflanke von Mauckisch Keeperin Bendt durch die Hände und gegen den Torpfosten. Im Tohuwabohu imTorraum konnte Holstein endgültig die brenzlige Situation klären. Mit Glück reichte es zum 0:0 zur Pause.

Nach dem Seitenwechsel wanderte Fortuna zu den Bremerinnen. In einem ausgeglichenen Spiel bis zur 75. Minute standen die Gäste aus Schleswig-Holstein vor dem Führungstreffer. In der 50. Minute hatte Krause nach einem Preßschlag 30 Meter vor dem Bremer Gehäuse freie Schussbahn. Doch aus halblinker Position ging der Ball einige Meter am rechten Pfosten vorbei. Nur fünf Minuten später – nach Pass von Bannas in die Tiefe – offenbarten sich Justine Pank alleine halbrechts 14 Meter vor dem grün-weißen Tor drei Optionen. Pass in die Mitte zur Mitspielerin, weiter aufs Tor zulaufen und sich in eine weitaus bessere Schussposition begeben hießen die ersten beiden. Leider nahm die rechte Aussenläuferin die dritte wahr. Ihr sofortiger Schuss landete am rechten Außenpfosten. Eine weitere Chance gab es nach einem direkten und abgefälschten Freistoß von Krause aus 22 Metern. Doch der Ball landete knapp über der Torlatte auf dem Netz. Die letzte Viertelstunde übernahm Werder wieder die Initiative. Ohne aber den Siegtreffer erzielen zu können.

Fazit: ein am Ende leistungsgerechtes Ergebnis mit guten Siegchancen auf beiden Seiten. Insgesamt zeigte Werder Bremen mehr im spielerischen Bereich. Im kämpferischen Bereich, vor allem in den Zweikämpfen, agierten beide Mannschaften auf einem sehr guten Niveau.

Werder Bremen: Maria Doll – Eva-Marleen Votava (74. Antje König), Josefine Holsten, Lisa-Marie Scholz, Saskia Mauckisch – Katharina Haar, Lea Notthoff, Laura Kersting, Doreen Nabwire-Omondi – Maren Wallenhorst (21. Jessica Golebiewski), Nahrin Uyar

Holstein Kiel: Victoria Bendt – Rachel Rinast, Rosa Pérez Traulsen, Tessa Schildt, Martina Pulkis – Kati Krohn (78. Svenja Wölki), Rachel Pashley (89. Jeska Danielsen), Lena Schrum (69. Marialiiza Kranz), Justine Pank – Sandra Bannas, Christina Krause

Schiedsrichter: Kim-Jana Trenkner (Winsen)

Zuschauer: 230

Gelbe Karten: Votava, Mauckisch – Pank, Danielsen

Foto: Sandra Bannas (li.) in einem der vielen rassigen Zweikämpfe gegen Eva-Marleen Votava, Tochter des Ex-Profis Mirko Votava.

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