Werder Bremen – Holstein U17 0:1 (0:1)

Junioren-Bundesliga

Paukenschlag der Jungstörche

„Das ging uns allen heute runter wie Öl“, kam Holstein-Teammanger Alf Baatz nach dem kaum für möglich gehaltenen 1:0-Auswärtssieg beim haushohen Favoriten SV Werder Bremen aus dem Schwärmen kaum mehr heraus. Durch das Tor des Tages von Karl-Christian Melfsen in der 13. Minute darf man den Saisonstart der Jungstörche in der neuen Junioren-Bundesliga damit als überaus gelungen bezeichnen. Nach drei Spielen rangieren die Kieler mit sechs Zählern im gehobenen Tabellenmittelfeld und erwarten nun am Sonnabend um 13.00 Uhr den bis dato ungeschlagenen Tabellennachbarn FC Energie Cottbus an der Förde.

Holstein präsentierte sich in Bremen mit einer klar defensiv ausgerichteten Formation mit zwei Sechsern. Sehr zur Freude von Trainer Arne Witt stand der zuletzt angeschlagene Niklas Meyer wieder von Anfang an zur Verfügung. Pausieren musste hingegen Stammtorhüter Bjarne-Lasse Horn nach einer Schulterverletzung, die er sich unter der Woche im Training zugezogen hatte. Vorne war Melfsen die einzige nominelle Spitze der Jungstörche.

Das goldene Tor fiel bereits zu einem frühen Zeitpunkt. Nach einem Ballgewinn von Kjell Gonda im Mittelfeld passte der Kieler in die Nahtstelle der Bremer Innenverteidigung und der aufgerückte Melfsen ließ sich die Chance aus 14 Metern nicht nehmen. Unhaltbar traf der Kieler Torjäger ins rechte untere Eck. Werder-Keeper Christoph Haker war in dieser Szene machtlos und ärgerte sich vor allem über die Nachlässigkeit seines Kapitäns Sebastian Sonnenberger. Holstein überzeugte in der Folgezeit durch sein kompaktes Stellungsspiel und einer massiven Deckung, an der sich die Werderaner immer wieder die Zähne ausbissen. Kjell Gonda und Christian Dammann agierten vor der Abwehr als Staubsauger ausgezeichnet. Nur in einer Szene war die Kieler Verteidigung nicht recht im Bilde, doch der Lattenknaller des Werderaners Lennart Thy kurz vor der Pause sollte ohne Folgen bleiben für die KSV.

In der 2. Halbzeit rechnete Holstein mit einem aggressiven Sturmlauf der Gastgeber, aber es war der Kieler Kennedy, der mit seinem Lattentreffer in der 44. Minute auf Vorarbeit von Melfsen für Aufsehen sorgte. Die beste Möglichkeit für die Gastgeber dann in der 67. Minute. Nach einem Ballverlust von Dustin Gamradt im rechten Halbfeld flankte Yannis Becker das Leder in den Kieler Strafraum. Konnte Niklas Meyer erst noch klären, gelangte der Ball erneut zu einem Bremer. Boris Kuweschnikow fand allerdings in Horn-Vertreter Marc-Andre Hennings seinen Meister. Werder gelang es auch im zweiten Durchgang zu keinem Zeitpunkt, sich wirkungsvoll zu entfalten. Die Mannschaft von Trainer Bernd Pfeifer wurde mit zunehmender Spieldauer immer nervöser und zeigte sich überraschenderweise taktisch überaus undiszipliniert.

„Wir sind froh, dass wir diesen tollen Sieg eingefahren haben und wollen den Erfolg jetzt auch genießen“, so ein überglücklicher Arne Witt nach dem Abpfiff. Doch der Kieler Trainer warnte sogleich vor überzogener Euphorie im Storchennest und hatte dabei bereits die kommende Partie gegen Cottbus im Auge: „Wir wollen in der nächsten Trainingswoche ebenso konzentriert zur Sache gehen wie zuletzt.“ (Patrick Nawe)

Foto: Der gefeierte Siegtorschütze in Bremen war Karl-Christian Melfsen.

Werder Bremen: Haker – Bulang, Sonnenberger, Krisch – Aktas (62. Berendt), Becker, Tönnies, Trinks (51. Koweschnikow), Wrieden – Luge, Thy (46. Mißfeld)

Holstein Kiel: Hennings – Kennedy, Heese, Meyer, Beckmann – Dammann (68. Yazgan), Gonda – Gamradt (76. Hertel), Kurtaj, Stabenow (79. Avevor) – Melfsen (64. Makome)

Tore: 0:1 Melfsen (13.)

Schiedsrichter: Thimm (Bocholt)

Zuschauer: 50

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