Zeitz trifft zur ersten Kieler Heimpleite

Holstein Kiel – Energie Cottbus 0:1 (0:0)

Cottbus hat nach dem Pokalwochenende mehr Energie als die Kieler Störche. Vor 4484 Zuschauern verlor die KSV Holstein gegen den Zweitligaabsteiger mit 0:1. Nach kampfbetonten ersten 45 Minuten ohne große Höhepunkte, gingen die Gäste überraschend durch einen 18-Meter-Schuss ins lange Eck von Manuel Zeitz in Führung (59.). Es sollte das Tor des Tages bleiben.

Die Kieler Störche liefen zum bitteren 1:2-Pokalaus gegen die Münchner Löwen verletzungsbedingt leicht auf zwei Positionen verändert auf: Manuel Hartmann ersetzte den am Rücken lädierten Marcel Gebers. Patrick Breitkreuz begann für Jaroslaw Lindner.

Nachdem er unter der Woche die Ice Bucket Challenge über sich ergehen lassen musste, hätte Tim Siedschlag gerne den Cottbusern eine kalte Dusche verpasst. Nach einer schnellen Kombination von Patrick Breitkreuz und Saliou Sané jagte „Siede“ mit starker Schusstechnik das Leder allerdings an den rechten Innenpfosten (3.). Doch nach dieser Szene war es vorbei mit dem Anfangsschwung der Störche. Die von Trainer Neitzel beschworenen „Zweikämpfe bis zum Umfallen“ sollten sich Bewahrheiten. Spielfluss kam auf beiden Seiten kaum zustande. Ungenauigkeiten und Zufälle bestimmten die Partie. Zudem kam Schiri Reichel keine Minute ohne Freistoßpfiff aus. Nach 33 Minuten und 33 Sekunden täuschte Sané aus spitzem Winkel eine Flanke an, mit seinem Schuss konnte er FCE-Schlussmann Kevin Müller nicht überraschen. Kurz vor Halbzeit sorgte der bis dahin wenig geprüfte KSV-Torwart Kenneth Kronholm mit einem Ausflug à la Manuel Neuer und einem Haken um Energie-Stürmer Sven Michel für kleine Aufreger, dann wurden die Seiten gewechselt.

Das Duell verlief fußballerisch zunächst weiter höhepunktarm. Beiden Teams unterliefen zu viele kleine Fehler, sodass die Abwehrreihen kaum Probleme mit den Angriffsversuchen hatten. Dass plötzlich ein Treffer fiel, lag an einer ganzen Reihe zu zaghafter Klärungsversuche der Kieler. Eine Flanke wurde nicht unterbunden, die Ballabwehr zu kurz, sodass Manuel Zeitz trocken ins lange Eck schießen konnte (59.). Holstein-Trainer Neitzel reagierte, brachte mit Maik Kegel und Marc Heider frische Kräfte in das Kieler Spiel. Energie hatte aber an Sicherheit gewonnen und machte die Räume weiter eng, sodass die Störche sich immer wieder mit langen Bällen im Spielaufbau behalfen. Der stets bemühte Manuel Schäffler brachte zu wenig Druck hinter eine Flanke von Patrick Kohlmann (75.). Tim Danneberg verzog über das Gehäuse (81.). Mittlerweile war es auch auf den Tribünen merklich ruhig geworden. Auch auf dem Rasen hatten jetzt hinterherlaufende Störche den zweikampfstarken Cottbusern nichts mehr entgegenzusetzen und mussten die erste Heimpleite der Saison einstecken.

Stimmen nach dem Spiel

Patrick Kohlmann: „Eigentlich kann nach dem Spiel keine Mannschaft den Anspruch auf drei Punkte stellen. Aber Cottbus hat ein Tor gemacht. Das müssen wir akzeptieren. Das Spiel müssen wir abhaken, am Dienstag erwartet uns ein fanatisches Stadion in Dresden.“

Tim Siedschlag: „Für ein ,wenn’ kann sich nie jemand etwas kaufen. Klar ist es unglücklich, dass der Ball von mir am Anfang nicht reingeht, aber danach war es ein typisches 0:0-Spiel ohne große Chancen auf beiden Seiten. Glücklicher Dreier für Cottbus, dumme Niederlage für uns.“

Manuel Hartmann:„Uns war klar, dass es hier ein reines Kampfspiel wird. Fußballerisch wurde den Zuschauern von beiden Teams wenig geboten. Dafür stand Energie sehr eng, immer bedacht unser Spiel zu unterbinden und hat uns zu jeder Zeit des Spiels das Leben sehr schwer gemacht. Am Ende hat Cottbus das Glück, ein Tor gemacht zu haben.“

Stefan Krämer (FC Energie Cottbus): „Mit der ersten Halbzeit von uns war ich nicht einverstanden. Holstein war besser und wir hatten Glück, dass der Ball bei der großen Chance am Anfang nicht ins Tor gegangen ist. Es war ein zweikampfintensives Spiel, in dem wir in der ersten Halbzeit aber nicht richtig frisch wirkten. In der Kabine ist es dann etwas lauter geworden. Zum Glück haben wir in der zweiten Hälfte mit der ersten Chance das Tor gemacht. Es war eigentlich ein typisches Unentschieden-Spiel.“

Karsten Neitzel: „Wir haben heute zu viel vermissen lassen und den Ball nicht so durch die eigenen Reihen laufen lassen, dass Gefahr entstehen würde. Wir müssen uns an die eigene Nase fassen und am Dienstag in Dresden ein besseres Spiel abliefern.“

Holstein Kiel: Kronholm – Herrmann, Hartmann, Wahl, Kohlmann – Siedschlag (80. Lindner), Danneberg, Vendelbo (66. Kegel), Breitkreuz (66. Heider) – Schäffler, Sané. Trainer: Neitzel

Energie Cottbus: Müller – Perdedaj, Mimbala, Möhrle, Szarka – Elsner, Ledgerwood – Zeitz, Michel (90.+1 Berger) – Kleindienst, Pospech (46. Pawela). Trainer: Krämer.

Schiedsrichter: Reichel (Sindelfingen)

Tore: 0:1 Zeitz (59.)

Zuschauer: 4484

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