100 Jahre Kurt „Kutti“ Krüger

Heute vor genau 100 Jahren erblickte Ex-Nationalspieler Kurt Krüger in Ratingen das Licht der Welt. In seiner Karriere kickte „Kutti“ für Fortuna und Holstein.

Wenn am heutigen Sonntag Holstein Kiel und Fortuna Düsseldorf aufeinander treffen, dann wird einer, der in der Vergangenheit lange Jahre für beide Clubs aufgelaufen ist, ganz sicher von ganz oben zuschauen. Die Rede ist von Kurt „Kutti“ Krüger, der genau am heutigen Tag seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte. Nicht nur dass Krüger 1940 einen Einsatz in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft erleben durfte, auch zog er mit der Fortuna 1940 in die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft und das Pokal-Halbfinale (0:1 gegen Nürnberg) ein. Und im vielleicht größten Spiel der Holstein-Vereinsgeschichte am 30. Mai 1943 half er an der Seite von Ottmar Walter, Werner Basler, Alfred Boller, Walter Hain, Leo Möschel und Sturmlegende Franz Linken mit, den damals „unbesiegbaren“ FC Schalke 04 im Viertelfinale der Deutschen Meisterschaft mit 4:1 vom Holsteinplatz zu fegen.

Schon in seiner ersten Saison für die Fortuna konnte der erst 19-jährige Abwehrspieler 1940 die Meisterschaft in der Gauliga Niederrhein feiern und stand in den Duellen mit CSC 03 Kassel, dem Mühlheimer SV 06 und dem FC Schalke 04 Seite an Seite mit Spielerlegenden wie Paul Janes, Felix Zwolanowski und Stanislaus Kobierski in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. Gegen den späteren Meister aus Gelsenkirchen hieß es in der Endrunde zweimal Unentschieden. Im gleichen Jahr bestritt Kurt Krüger in Frankfurt gegen Rumänien sein einziges Länderspiel. Beim 9:3-Sieg hießen seine Mitspieler u.a. Fritz Walter und die Düsseldorfer Fußball-Ikone Paul Janes als Spielführer.

Der 2. Weltkrieg führte den Klasseverteidiger per „Einsatzbefehl“ an die Kieler Förde und dort schloss sich Krüger schon bald den Kieler Störchen an. Auch mit der KSV feierte Krüger große Erfolge, holte 1943 und 1944 die Meisterschaft in der Gauliga Schleswig-Holstein. 1943 zogen die Kieler über bis in das Halbfinale der Deutschen Meisterschaft ein. Nach Siegen gegen die TSG Rostock, die Berliner Britannia 1892 und den FC Schalke 04 war erst im Halbfinale gegen den Dresdner SC (1:3) Endstation. Dennoch holte sich Krüger mit Holstein durch einen 4:1-Sieg gegen Vienna Wien vor 30.000 Zuschauern im Berliner Poststadion den 3. Platz in der Deutschen Meisterschaft.

Auch nach dem Krieg trug Krüger weiterhin das Holstein-Trikot, erlebte die legendäre, erstklassige Oberliga Nord und die Duelle gegen den HSV, Werder Bremen, Hannover 96 und Eintracht Braunschweig als Stammspieler mit und kehrte erst im November 1948 nach Düsseldorf zurück. Bis Januar 1952 trug er das Fortuna-Trikot in 53 Punktspielen der Oberliga West. Ein doppelter Schienbeinbruch beendete seine Laufbahn am 6. Januar 1952, mehrere Comeback-Versuche scheiterten. Sein allerletztes Spiel bestritt Krüger allerdings erst zwei Jahre später. Auf einer USA-Reise mit der Fortuna in die USA siegte er mit 3:1 gegen eine New York-Auswahl.

Krüger blieb seiner Fortuna stets eng verbunden und war jahrzehntelang Stammgast am Flinger Broich und im Rheinstadion. „Kutti“, wie er von allen genannt wurde, verstarb 2003 im Alter von 82 Jahren. Die KSV Holstein freute sich Ende September über eine Nachricht der Nachkommen des einstigen Störche-Spielers und sendet einen herzlichen Gruß an die ganze Familie, und alle, die „Kutti“ noch als Klassespieler der Fortuna und der KSV Holstein in Erinnerung haben.

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