Aus Fußballprofi wird Lehrer: Tim Siedschlag kehrt an alte Wirkungsstätte zurück

Tim Siedschlag (rechts) und sein guter Freund und Trauzeuge Lasse Bork, Athletiktrainer bei unseren Störchen.

Freudiges Wiedersehen mit einem alten Bekannten: Holstein-Urgestein Tim Siedschlag besuchte am Dienstag mit seiner Schulklasse das öffentliche Training unserer KSV. Der Kult-Kicker der Störche ist seit seinem Karriereende im Profifußball als Berufsschullehrer tätig.

Aus „Siedo“ wird „Herr Siedschlag“ – mit weit über 250 Pflichtspielen für die KSV-Profis gehört Tim Siedschlag zu den Rekordspielern unseres Vereins. Darüber hinaus bestritt der Offensiv-Allrounder auch mehr als 150 Partien für die Jungstörche. Fußballschuhe und Trikot hat der 37-Jährige inzwischen gegen Kreide und Klassenbuch eingetauscht, denn Siedschlag hat eine Laufbahn als Berufsschullehrer eingeschlagen. An der Theodor-Litt-Schule in seiner Geburtsstadt Neumünster unterrichtet er die Fächer Wirtschaft, Verwaltung und Sport.

Die Schulklasse, die Siedschlag als Klassenlehrer betreut, besteht aus 16 jungen Menschen im Alter zwischen 16 und 21 Jahren. Viele von ihnen haben eine Fluchtgeschichte: „Sie kommen aus Syrien, Afghanistan, der Ukraine und vielen weiteren Ländern und wollen im nächsten Jahr ihren ersten Schulabschluss in Deutschland machen“, erläutert Siedschlag. Die besonderen Lebensumstände seiner Schützlinge fordern auch von dem Ex-Profi großen Einsatz: „Ich helfe den Jugendlichen auch privat, beispielsweise bei Behördengängen oder bei der Suche nach Praktika“, so Siedschlag. „Das wird einem aber auch gedankt“, betont der Klassenlehrer. „Der Unterricht bei Herrn Siedschlag macht großen Spaß“, sagen seine Schüler unisono. Dass ihr Pauker Kultstatus bei Holstein Kiel genießt, wisse so gut wie keiner seiner Schüler, versichert Siedschlag.

Tim Siedschlag (3.v.l.) mit seiner Schulklasse beim öffentlichen Training unserer Störche.

Beim öffentlichen Training bestaunen die Jugendlichen die Übungseinheiten der KSV-Profis und lassen sich auch die Chance nicht entgehen, Selfies und Autogramme abzustauben. Für „Siedo“ ist es währenddessen ein Wiedersehen mit alten Weggefährten. Besonders herzlich ist die Begrüßung mit Lasse Bork, Athletiktrainer unserer Störche. „Lasse ist unser Trauzeuge“, sagt Siedschlag, der Vater von drei Mädchen ist. Aber auch Lewis Holtby, Fiete Arp, Timon Weiner und Colin Kleine-Bekel freuen sich sichtlich über das Wiedersehen und bleiben nach der Einheit für einen Schnack am Zaun stehen. Mit Weiner und Kleine-Bekel stand Siedschlag noch zusammen für die U23 der KSV auf dem Platz.

(Ex-)Fußballer unter sich: Tim Siedschlag mit Fiete Arp…
… sowie seinem ehemaligen Teamkollegen Colin Kleine-Bekel.

Dass der Übergang in das Berufsleben als Lehrkraft so gut klappte, hat Siedschlag neben großer Disziplin auch der KSV Holstein zu verdanken: „Mir wurde ermöglicht, neben dem Fußball zu studieren und im Anschluss sogar das Referendariat zu bestehen.“ Von 2004 bis 2024 war „Siedo“ für die KSV aktiv, unterbrochen nur von einem einjährigen Ausflug zum Landesrivalen VfB Lübeck. Bei den Störchen lief er mit der Rückennummer 21 auf.

Tim Siedschlag im Gespräch mit Lewis Holtby.

„Für das Familienleben ist es angenehmer“ – so beschreibt Siedschlag den Wechsel vom Fußballprofi- ins Lehrerleben. So ganz ohne Fußball geht es für den 37-Jährigen aber dann doch nicht: Für die zweite Mannschaft der SpVg Eidertal Molfsee geht er in der Kreisliga auf Torejagd. Das Team, in dem auch Ex-Storch Fin Bartels mitkickt, ist aktuell Tabellenführer und Siedschlag zeigt mit 16 Saisontreffern, dass er bei weitem nicht alles verlernt hat.

Im Holstein-Stadion ist der Familienvater weiterhin regelmäßig anzutreffen: „Ich muss manchmal schmunzeln, wenn ich Fans mit einem Trikot mit der Nummer 21 sehe.“ Auch beim kommenden Heimspiel gegen den SC Freiburg wird Siedschlag im Stadion sein – in Begleitung seiner Schulklasse. Während der langjährige Profi bei den Störchen natürlich auf den Klassenerhalt hofft, wünscht er seinen Schülern, dass sie gute Deutschkenntnisse erwerben und so möglichst bald einen Schulabschluss machen können.

Tim Siedschlag bei seinem letzten Spiel für die Jungstörche.
Auch im Holstein-Stadion wurde der Kultspieler vom Präsidium verabschiedet.

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