Timo Becker gegen Dortmunds Rami Bensebaini (Mi.) und Felix Nmecha
Unsere KSV hat die erste Bundesliga-Saison ihrer Vereinsgeschichte mit einer Niederlage beendet. Die Mannschaft von Trainer Marcel Rapp unterlag am letzten Spieltag der Saison 2024/25 bei Borussia Dortmund vor 81.365 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park mit 0:3 (0:1). Nach einer frühen Roten Karte für Carl Johansson musste Holstein über 80 Minuten in Unterzahl bestreiten.
Unsere Mannschaft erwischte vor rund 8.000 fast ausnahmslos in weiß gekleideten Holstein-Fans – der größten Anzahl von KSV-Anhängern in einem Auswärtsspiel in der langen Geschichte unseres Vereins – einen denkbar ungünstigen Start: Nach zwei Minuten brachte Kapitän Lewis Holtby in seinem letzten Spiel im KSV-Trikot Felix Nmecha im Strafraum zu Fall, sodass Serhou Guirassy anschließend die Borussia per verwandeltem Elfmeter früh in Führung brachte (3.). Doch damit nicht genug: Wenig später konnte Johansson Karim Adeyemi nur noch per Notbremse stoppen und sah folgerichtig die Rote Karte (9.), sodass unsere Jungs die restliche Spielzeit in Unterzahl bestreiten mussten. Dortmund blieb druckvoll, weil die Rapp-Elf aber leidenschaftlich verteidigte, blieb es bei Abschlüssen von Marcel Sabitzer (21.), Julian Ryerson (25.) und Nmecha (29.). Mit zunehmender Spieldauer arbeitete sich Holstein, angetrieben von den vielen mitgereisten KSV-Fans, zusehends besser in die Partie – und hatte kurz vor der Pause die große Chance zum Ausgleich, als Shūto Machino nach Zuspiel von Alexander Bernhardsson aus elf Metern am stark reagierenden BVB-Torwart Gregor Kobel scheiterte (39.).
Auch in Durchgang zwei erwischte Dortmund einen Traumstart, weil Sabitzers noch leicht abgefälschter Schuss von der Strafraumkante im linken unteren Eck einschlug (47.). Der BVB wollte jetzt die Vorentscheidung herbeiführen, doch Nmecha (49.) und Guirassy (51.) ließen gute Gelegenheiten liegen. Auf der anderen Seite verpasste Holstein den Anschlusstreffer, als Bernhardsson einen Heber von Lasse Rosenboom klasse mitnahm, dann aber im Eins gegen Eins an Kobel scheiterte (63.). Kurz darauf sorgte Nmecha für die Vorentscheidung, als er aus elf Metern ins rechte Eck einschob (73.). Anschließend brachten die Gastgeber die Partie in dem Wissen, mit diesem Spielstand sicher für die Champions League qualifiziert zu sein, gegen ob der langen Unterzahl müder werdende Gäste von der Kieler Förde über die Zeit. Unsere Störche beendeten die Saison als Tabellen-17. und bedankten sich nach der Partie noch mit einem Banner für die tolle Unterstützung ihrer Fans über die gesamte Saison hinweg.

Statistik:
Dortmund: Kobel – Süle (79. Can), Anton, Bensebaini – Ryerson, Sabitzer, Nmecha (79. Reyna), Svensson – Adeyemi (71. Chukwuemeka), Brandt (85. Gittens) – Guirassy (85. Duranville). Trainer: Kovac.
Holstein: Dähne – Becker (87. Ivezic), Zec, Johansson – Rosenboom, Holtby (46. Knudsen), Remberg, Tolkin – Skrzybski (46. Geschwill) – Bernhardsson (78. Harres), Machino (69. Porath). Trainer: Rapp.
Schiedsrichter: Osmers (Hannover) – Tore: 1:0 Guirassy (3., FE), 2:0 Sabitzer (47.), 3:0 Nmecha (73.) – Rote Karte: Johansson (9., Notbremse) – Zuschauer: 81.365 (ausverkauft).
Stimmen:
Thomas Dähne: Wir sind maximal bitter ins Spiel gestartet. Das hat die Aufgabe nicht leichter gemacht. Aber wir haben uns extrem gut verkauft und trotzdem versucht, alles reinzuhauen und wenig zuzulassen. Mit etwas Glück hätte uns zwischenzeitlich der Ausgleich gelingen können, das war natürlich ein wenig ärgerlich. Wir wollten den Gegner gerne ärgern, was uns leider nicht gelungen ist. Aber trotzdem können wir stolz auf das sein, was wir diese Saison geleistet haben. Der Support der Fans hat für Gänsehaut gesorgt. Alle auf der Tribüne in Weiß zu sehen, war ein sehr schönes Bild. Dass sie uns so überragend unterstützen, obwohl wir schon abgestiegen waren, ist etwas ganz Besonderes und macht uns stolz.
John Tolkin: Das Spiel ist natürlich nicht so verlaufen, wie wir es uns erhofft haben. Nichtsdestotrotz haben wir alles gegeben. Die Atmosphäre und die Unterstützung der Fans war die beste Erfahrung meiner Karriere. Alle in Weiß zu sehen war unfassbar. Als kleines Kind träumt man davon, so etwas erleben zu dürfen.
Nicolai Remberg: Unglücklicher kann man nicht in ein Spiel starten. Ich hätte dem Gegner heute gerne einen echten Fight geboten, aber das war bei dieser langen Unterzahl schwierig. Wir haben dennoch viel wegverteidigt und eine höhere Niederlage verhindert. Natürlich hätte ich mich auch gefreut, heute hier als Team wie in allen Auswärtsspielen zuvor ein Tor zu erzielen. Die Unterstützung der Fans war bemerkenswert. Das gibt der Mannschaft Kraft für die kommende Saison.
Alexander Bernhardsson: Die Fans haben uns über die gesamte Saison hinweg toll unterstützt. Das bedeutet uns viel. Wir werden auch in der kommenden Saison alles geben, um so erfolgreich wie möglich zu sein.
Magnus Knudsen: Den Fans war in dieser Saison kein Weg zu weit. Wir wissen das sehr zu schätzen und haben immer versucht, ihnen auf dem Platz etwas zurückzugeben. Wir haben in dieser Saison bewiesen, dass wir mit starken Gegnern aus der Bundesliga mithalten können. Auch abgesehen von der heutigen Begegnung in jedem Auswärtsspiel ein Tor erzielt zu haben, war besonders. Das wollen wir mit in die kommende Spielzeit nehmen.
Shūto Machino: „Persönlich bin ich wirklich froh, dass ich mein Ziel, zweistellig zu treffen, erreicht habe. Aber es geht nicht so sehr um mich, sondern um die Mannschaft, und wir wollten das letzte Spiel heute zum Abschluss gewinnen.“