Großer Jubel nach dem ersten Bundesliga-Sieg unserer Störche
Trotz des Abstiegs sorgte die KSV Holstein in der ersten Bundesliga-Saison ihrer Vereinsgeschichte für viele besondere Momente. Ein Rückblick auf ein Jahr Bundesliga-Fußball mit Holstein Kiel, Teil 1.
Der Jubel kannte am 11. Mai 2024 keine Grenzen, als Holstein Kiel durch ein 1:1-Unentschieden gegen Fortuna Düsseldorf am 33. Spieltag den vorzeitigen Aufstieg in die Bundesliga perfekt machte. FC Bayern München, Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen, Eintracht Frankfurt – diese und weitere namhafte Gegner sollten künftig nach Kiel reisen, um an der Förde um Punkte zu kämpfen. Fast auf den Tag genau ein Jahr später war die Gefühlslage eine andere: Durch eine 1:2-Heimniederlage gegen den SC Freiburg stand – ebenfalls am 33. Spieltag – der vorzeitige Abstieg aus der höchsten deutschen Spielklasse fest. Doch obwohl die KSV den Klassenerhalt verpasste, kann der Verein stolz auf die erste Bundesliga-Saison seiner Vereinsgeschichte sein. Die Störche bereicherten mit mutigem Offensivfußball die Liga, sorgten mit starken Leistungen für die eine oder andere Überraschung und auch die Kieler Fans trugen mit ihrer bedingungslosen Unterstützung zum positiven Eindruck bei, den Holstein Kiel in der Beletage des deutschen Fußballs hinterließ.
Knappe Niederlagen zum Auftakt
Das erste Bundesliga-Spiel der KSV geriet in der Retrospektive zu einer Art Blaupause für die folgende Spielzeit: Bei der 2:3-Niederlage bei der TSG Hoffenheim bot die Mannschaft von Aufstiegstrainer Marcel Rapp dem favorisierten Europa-League-Teilnehmer über weite Strecken die Stirn, belohnte sich aber – wie gegen weitere Vereine im späteren Saisonverlauf – trotz einer soliden Leistung nicht mit Zählbarem. Das erste Bundesliga-Tor der Vereinsgeschichte erzielte Alexander Bernhardsson. Auch im ersten Bundesliga-Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg siegte Effizienz und individuelle Klasse gegen Leidenschaft und Kollektiv, als sich die Wölfe durch zwei Standardtore mit 2:0 durchsetzten.
Bei der anschließenden 1:6-Heimniederlage gegen den FC Bayern München erzielte Armin Gigovic beim Zwischenstand von 0:5 den ersten Bundesliga-Heimtreffer der KSV, der vom Kieler Publikum lautstark gefeiert wurde. Am vierten Spieltag punktete Holstein dank eines 2:2-Unentschiedens beim VfL Bochum erstmals in der höchsten deutschen Spielklasse, bis zum ersten Dreier sollten jedoch noch einige Wochen vergehen. Nach dem verlorenen Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt (2:4), einem achtbaren 2:2-Remis beim amtierenden Meister Bayer 04 Leverkusen, einer ärgerlichen 0:2-Heimniederlage gegen Union Berlin sowie einem knappen 1:2 beim VfB Stuttgart folgte am neunten Spieltag der historische erste Bundesliga-Sieg: Dank des goldenen Kopfballtores von Patrick Erras gewann die Rapp-Elf eine umkämpfte Begegnung gegen den 1. FC Heidenheim am 2. November 2024 mit 1:0.
Bilder vom ersten Bundesliga-Sieg
Vor dem Spiel hatte Vorsänger „Kirsche“ das Mikrofon von Stadionsprecher York Lange übernommen und die Fans im Holstein-Stadion unter dem Motto „34 Spieltage, 34 Feiertage“ emotional eingeschworen – keine alltägliche Aktion, die ob der drei Punkte ihr Ziel erreichte, anschließend deutschlandweit für Aufsehen sorgte und ebenfalls zu den besonderen Momenten der zurückliegenden Saison gehörte. „Es war ein historischer Sieg für Schleswig-Holstein, weil wir erstmals seit 1963 wieder einen Sieg in der Erstklassigkeit eingefahren haben. Man hat gesehen, wie sehr sich die Menschen darüber gefreut haben“, sagte Rapp nach der Partie.
Niederlagen und ein furioser Sieg
Den Störchen gelang es im Anschluss jedoch nicht, den Schwung des ersten Bundesliga-Sieges mit in die folgenden Partien zu nehmen. Nachdem die Kieler auswärts beim SV Werder Bremen lange Zeit einem Sieg näher waren, ging der sicher geglaubte Punkt durch ein spätes Gegentor zum 1:2 am Ende sogar noch verloren. Es folgten Niederlagen gegen den 1. FSV Mainz 05 (0:3), FC St. Pauli (1:3), RB Leipzig (0:2) sowie Borussia Mönchengladbach (1:4), ehe die KSV im letzten Spiel des Kalenderjahres 2024 noch einmal ein regelrechtes Feuerwerk abbrannte, den FC Augsburg im einmal mehr ausverkauften Holstein-Stadion mit 5:1 besiegte und sich mit dem höchsten Bundesliga-Sieg in die Winterpause verabschiedete.
