Rassiger Zweikampf im Mai 1980 zwischen Bielefelds Christian Sackewitz und dem Kieler Immo Stelzer
Seit dem ersten Aufeinandertreffen beider Mannschaften in einem Pflichtspiel im Januar 1966 – Holstein siegte damals in der ersten DFB-Pokal-Runde vor heimischer Kulisse mit 3:1 – trafen die KSV und Arminia Bielefeld noch weitere zwölfmal im Ligafußball aufeinander. Die Bilanz fiel dabei mit sieben Siegen deutlich zugunsten der Ostwestfalen aus. Nur zweimal verließ Holstein bislang in Punktspielen den Rasen als Sieger. Eine Bilanz, die am Sonntag durchaus aufgehübscht werden könnte, wenn der Bundesliga-Absteiger den Zweitliga-Aufsteiger und seinen stimmgewaltigen Anhang empfängt.
Die beiden wahrscheinlich denkwürdigsten Duelle zwischen den Störchen und den Ostwestfalen endeten beide mit einem Unentschieden. Am 17. Mai 1980 sorgten in der 2. Liga Nord die beiden späten Treffer von Axel Möller (88.) und Immo Stelzer (90.) vor 8.000 Zuschauern gegen die hoch favorisierte und als Bundesliga-Aufsteiger bereits feststehende Arminia noch für einen viel umjubelten 3:3-Ausgleich. Nach der Kieler Führung durch Harry Witt (26.) lag Bielefeld durch die Treffer von Helmut Schröder (42.) und den Doppelpack von Torjäger Christian Sackewitz (54./65.) zwischenzeitlich schon mit 3:1 vorn. Doch dann kamen die Störche noch einmal zurück und sicherten sich einen wertvollen Zähler. Die Zweikämpfe zwischen Holsteins Vorstopper Immo Stelzer und Arminia-Goalgetter Sackewitz gehörten zu den absoluten Höhepunkten der heiß umkämpften Partie. „Unser Publikum hat uns damals vehement nach vorn gepeitscht. Es war eine unglaublich intensive Schlussphase damals auf dem Holsteinplatz“, erinnert sich der inzwischen 71-jährige Stelzer noch heute lebhaft an seinen Ausgleichstreffer mit der „Brechstange“.
Breitkreuz trifft zum Ausgleich
Am 2. Mai 2015 war es dann dem Kieler Patrick Breitkreuz am vorletzten Spieltag der 3. Liga vorbehalten, vor über 24.000 Zuschauern auf der Bielefelder Alm in der Nachspielzeit den Treffer zum 2:2 zu erzielen. Das Remis reichte der Arminia damals, um den direkten Aufstieg in die 2. Bundesliga zu besiegeln. Für die Störche war das Unentschieden ein Meilenstein auf dem Weg in die Relegationsspiele gegen 1860 München. Der damalige Holstein-Clubchef Roland Reime und KSV-Geschäftsführer Wolfgang Schwenke ließen sich nach dem Schlusspfiff am Spielfeldrand zu ungewöhnlich intensiven Gefühlsausbrüchen hinreißen.

Der größte Erfolg
In diesem Jahr hat sich Bielefeld nach zwei Jahren in der Drittklassigkeit mit echten Paukenschlägen zurückgemeldet. Der kürzliche Einzug in das DFB-Pokal-Finale gegen den VfB Stuttgart (2:4) war der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte der Arminia. Wenige Tage zuvor konnte sich der DSC bereits den Aufstieg in die 2. Bundesliga sowie die Zweitliga-Meisterschaft vor Dynamo Dresden sichern – zum insgesamt vierten Mal nach 1978, 1980 (beide 2. Liga Nord) und 1999.
