Fiete Sykora erzielt per Foulelfmeter in der siebten Minute die Holstein-Führung in Gaarden.
Es war ein torreiches und abwechslungsreiches Treffen zweier Geburtstagskinder und Traditionsvereine am Sonntagnachmittag in der Baukampfbahn in Kiel-Gaarden. Die Holstein Traditions-Elf besiegte einen Monat vor der eigenen 125-Jahr-Feier die Veteranen der heimischen Turn- und Sportvereinigung Gaarden vor rund 300 Zuschauern anlässlich des 150. Vereinsjubiläums klar und deutlich mit 12:1 (6:1) und weckte erneut Erinnerungen an vergangene Fußballtage.
Kopuk zurück in der Heimat
Für Güner Kopuk, am 1. September 2002 bei Holsteins DFB-Pokal-Triumph gegen Hertha BSC (3:0 im Elfmeterschießen) direkter Gegenspieler des damals frisch gebackenen Fußball-Weltmeisters Luizão, war das Gastspiel der Holstein Traditions-Elf auf der Baukampfbahn etwas ganz Besonderes: „Ich bin 500 Meter entfernt von hier aufgewachsen, habe drei Jahre meiner Jugend bei der TuS verbracht und kenne seitdem den Kapitän der TuS-Veteranen, André Brandwein.”
Begeisterung bei Michael Schimanski
Der TuS-Vereinsvorsitzende Michael Schimanski freute sich riesig über das Gastspiel der Holstein Traditions-Elf auf der Baukampfbahn im Herzen Gaardens: „Wir waren begeistert, dass die Störche nach unserer Anfrage sofort für das Jubiläumsspiel zugesagt haben. Gaarden und Holstein verbindet eine über hundert Jahre lange Tradition. Und bei dem sozialen Auftrag, den wir als Verein in unserem Stadtteil und darüber hinaus haben, wertet so ein Spiel unsere Arbeit noch einmal auf. Wir verbinden bei der TuS Gaarden viele Nationen und fördern das Miteinander erheblich.“
Störche machen Dutzend voll
Sportlich waren die Störche-Oldies während der beiden 40-minütigen Halbzeiten drückend überlegen und hatten die Partie durch die Treffer von Edeltechniker Fiete Sykora (7., 13.) und Kapitän Lars Habermann (10.) bereits nach einer Viertelstunde entschieden. Zur Pause war das halbe Dutzend voll. Am Ende hieß es 12:1 für die von Gerd Schildt und Dmitrijus Guscinas betreute Traditions-Elf. Den Ehrentreffer für die Platzherren erzielte Adrian Pauluch in der 33. Spielminute. Und auch Güner Kopuk trug sich in der 70. Spielminute mit seinem Treffer zum 11:1 für die Störche in die Torschützenliste ein.
Debüt mit 13 Jahren
„Natürlich waren wir haushoch unterlegen. Dennoch war es einfach Wahnsinn, dass Holsteins Traditions-Elf bei uns war. Ich habe viele von ihnen früher live im Stadion erleben dürfen“, so der 57-jährige TuS-Veteranen-Coach Kai Taschetta. Aber auch das Publikum war berührt. „Es ist einfach immer wieder schön, meine alten Helden wiederzutreffen. Ich bin als Fan mit vielen von ihnen aufgewachsen“, meinte KSV-Anhänger Timo Stark nach dem Spiel. „Gerade jetzt kurz vor unserem 125. Geburtstag war das Duell mit der früheren Nummer zwei im Kieler Fußball in der legendären Baukampfbahn natürlich ein Highlight“, befand Holsteins Club-Historiker Patrick Nawe, der die Traditions-Elf 2012 zusammen mit den Störche-Urgesteinen Thorsten Neumann und Immo Stelzer sowie dem bereits verstorbenen Nord-Ostsee-Auswahl-Gründer Klaus Gudat ins Leben gerufen hatte. Eine nette Randnotiz der Jubiläums-Partie war sicherlich der erste Einsatz des erst 13-jährigen Timur als Schiedsrichter-Assistent. Seine beiden Teamkollegen Heiko Schäfer und Frank Schöning sagen dem jungen Gaardener eine hoffnungsvolle Zukunft als „Schiri“ voraus.


Herzlichen Glückwunsch, TuS Gaarden
Ein Dank für den schönen Tag gebührt den Ausrichtern der Jubiläums-Veranstaltung der TuS Gaarden Sylvia Hildebrandt, Julia Detlefsen, Angelika Bordt und Kai Taschetta. Am Ende konnten die Gastgeber zur Freude aller einen ansehnlichen Betrag an den Förderverein „Förde Lütten“, der sich darum bemüht, benachteiligten Kindern aus allen gesellschaftlichen Schichten unbeschwerte Momente zu erleben, überreichen. Die Kieler Störche wünschen den sympathischen Gastgebern am Kieler Ostufer alles Gute zum 150. Geburtstag.
TuS Gaarden Veteranen – Holstein Kiel Traditions-Elf 1:12 (1:6)
Tore: 0:1 Fiete Sykora (7., FE.), 0:2 Lars Habermann (10.), 0:3 Fiete Sykora (13.), 0:4 Heiko Petersen (18.), Florian Meyer (20.), 1:5 Adrian Pauluch (33.), 1:6 Jens Helms (36.), 1:7 Jens Helms (48.), 1:8 Jens Helms (50.), 1:9 Timon Dehner (57.), 1:10 Lars Habermann (67.), 1:11 Güner Kopuk (70., FE.), 1:12 Michael Sütel.