„Mit RB auf Augenhöhe!“ – Interview mit Rafael Kazior

Rafael Kazior (geb. 7. Februar 1983 in Gleiwitz/Polen) trug in der Saison 2006/07 und noch einmal von 2011 bis 2015 das Trikot der KSV Holstein. Vor allem seine zweite Schaffenszeit im Storchennest war eine echte Erfolgsgeschichte. 2013 feierte „Rafa“ mit der KSV Holstein den Aufstieg in die 3. Liga, zwei Jahre später – in seinem letzten Spiel für unsere Störche – verpasste er nur haarscharf den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Heute arbeitet Kazior bei einer weltweit tätigen Spielerberatungsagentur und lebt in Hamburg. Wir sprachen mit Rafael Kazior über seine spannende Zeit im Storchennest.

Rafa, wenn Du die Störche heute in der 1. Bundesliga spielen siehst, was geht Dir da durch Deinen Kopf?

Erstmal bin ich unfassbar froh und kann es manchmal gar nicht richtig glauben. Auf der anderen Seite hat man die gute Arbeit der letzten Jahre gesehen, das waren alles keine Zufälle. Schon unter Anfang und Werner war Holstein dicht dran. Nun hat es tatsächlich geklappt. Und Marcel Rapp macht das richtig gut.

Wie eng verfolgst Du das Geschehen rund um die Störche?

Gerade erst in Bremen war ich mit meinem kleinen Sohn im Weserstadion dabei. Es war sein erstes Live-Spiel. Und als ich ihm sagte, dass ich für beide Clubs mal gespielt habe, schaute er mich ganz verwundert an. Ich stand sogar im Kieler Fanbereich, aber mich haben nicht so viele erkannt, ich hatte eine Mütze auf.

Du hast mit der KSV 2013 den Aufstieg in die 3. Liga gefeiert, zwei Jahre danach das Drama in der Allianz Arena. Wie lautet das Fazit Deiner Zeit bei unseren Störchen?

Nach dem ersten kurzen Intermezzo und dem Abstieg in die Oberliga 2007 wollte ich allen nach meinem erneuten Wechsel nach Kiel zeigen, dass es auch anders geht.

Wohl gefühlt hatte ich mich schon immer in Kiel, aber ab 2011 begann dann auch sportlich eine unglaublich positive Zeit. Es war wohl die beste Zeit für mich als Profifußballer.
Rafael Kazior
Ex-KSV-Profi

Die Menschen waren top, der Erfolg war da – viele Kontakte halten bis heute. Auch wenn mein letztes Spiel für Holstein bei 1860 München sicherlich nicht das schönste war, unvergessen bleibt mir das alles für immer. Und nun bewegt sich Holstein seit Jahren dort, wo wir uns die Störche immer gewünscht haben – fest im Profifußball verankert.

Im Trikot der KSV hast Du die ersten Gehversuche der Neugründung RB Leipzig im Profifußball hautnah miterlebt, wie war das damals?

In der Zeit damals haben es ja mehrere Vereine versucht, mit hohem finanziellen Einsatz nach oben zu stürmen. Sicherlich stellte RB in der Regionalliga wirtschaftlich und sportlich mit Top-Spielern wie Diego Demme, Daniel Frahn, Dominik Kaiser, Stefan Kutschke, dem jungen Joshua Kimmich und natürlich auch Yussuf Poulsen eine Übermacht dar, aber die ganze Sache hatte auch damals schon eine gewisse Nachhaltigkeit. Wir haben uns immer gefreut, wenn es gegen Leipzig ging, vor allem auch auswärts in dem tollen Stadion. Es waren Duelle auf Augenhöhe, denn auch wir hatten eine Menge zu bieten, vor allem einen unglaublichen Teamgeist.

Ist das Duell an diesem Wochenende ein Duell zwischen David und Goliath?

Vom Papier her ist Holstein sicherlich zu 100% der Underdog, allein vom Marktwert und den Einzelspielern her gibt es da keine Diskussionen. Aber Leipzig und Kiel spielen nicht ohne Grund in einer Liga. Auch wenn es nur Floskeln sind, aber zu Beginn steht es 0:0 und es ist ein Spiel von 90 Minuten. Die Tagesform entscheidet das Duell. Die Störche werden sicherlich nicht weglaufen und die Partie abschenken. Da wird es mit den eigenen Fans im Rücken richtig zur Sache gehen.

Vielen Dank für das Gespräch, Rafa. Auf bald im Holstein-Stadion!

Hier gibt's noch mehr frische News

Arp trifft kurz vor Schluss: Störche mit Sieg im XXL-Test gegen Union Berlin

|

Ticketinfos für die Heimspiele gegen Borussia Dortmund und die TSG Hoffenheim

|

Tor des Monats Dezember: Gigovics Treffer in Gladbach nominiert

|

X
Bitte warten...