Am vergangenen Wochenende stand für Holsteins U17 die letzte Partie in der Vorrunde der neuen DFB-Nachwuchsliga an. Mit 21 Punkten aus 14 Spielen und einer ausgeglichenen Bilanz von sieben Siegen und sieben Niederlagen, landeten unsere Jungstörche am Ende auf einem guten vierten Platz der Gruppe D. Damit verpasste die U17 nur knapp den Sprung in Liga A, in der sich nach der Winterpause die drei besten Vereine der jeweiligen Vorrunden-Gruppen in überregionalen Spielen miteinander messen. In einem Zwischenfazit spricht Cheftrainer Maximilian Grobler über den bisherigen Saisonverlauf und seine Erfahrungen mit der neuen Ligenstruktur im B-Junioren-Bereich.
Moin Maxi, Ihr habt die Vorrunde auf dem vierten Platz abgeschlossen – ein zufriedenstellendes Ergebnis für Dich?
Ja, hätte man mich vor der Saison gefragt, auf jeden Fall. Nachdem die Vorrunde jetzt gespielt ist, würde ich schon sagen, dass wir durchaus auch Chancen auf den dritten Platz hatten. Aber dafür fehlten uns besonders in den Topspielen die richtigen Momente. Dementsprechend stehen wir zurecht auf Rang vier und sind damit auch zufrieden.
Du hast die U17 zum Saisonbeginn übernommen und dann seid ihr gemeinsam in der neu strukturierten DFB-Nachwuchsliga an den Start gegangen. Wie bewertest Du bisher dieses Prinzip?
Für uns ist durch die Umstrukturierung der negative Druck entfallen, aber ich habe überhaupt nicht das Gefühl, dass den Jungs die Spiele dadurch weniger bedeutet haben. Es war der Mannschaft unfassbar wichtig, erfolgreich zu sein – auch seitdem klar war, dass wir es nicht mehr in Liga A schaffen. Gleichzeitig kann man als Trainer mutiger agieren und auch mehr ausprobieren.
Von Mitte August bis Mitte September hattet ihr wohl den erfolgreichsten Monat mit fünf Siegen in Serie. Was hat Euch in dieser Phase so stark gemacht?
In dieser Zeit hatten wir häufiger Momente, die dazu geführt haben, dass die Spiele früh auf unsere Seite kippten. Wir waren in unseren Leistungen sehr stabil und durch die Erfolgserlebnisse ist ein gewisser Flow entstanden. Zusätzlich war es auch etwas bedingt durch den Spielplan, weil wir in dieser Phase gegen Teams auf Augenhöhe gespielt haben. Aber trotzdem waren wir auch in der Rückrunde konkurrenzfähig und haben gute Leistungen gezeigt.
Wenn Du zurückblickst vom Saisonstart bis heute, wo siehst Du bei deiner Mannschaft die größten fußballerischen Entwicklungsschritte?
Ich habe das Gefühl, wir sind besonders in unserer Handlungsschnelligkeit besser geworden und dadurch konnten wir auch unser Spieltempo erhöhen. Ich denke auch, dass wir im eigenen Ballbesitz Fortschritte gemacht haben, grade im Aufbau- und Übergangsspiel. Wir sind insgesamt klarer geworden, machen nicht mehr so viele Fehler und treffen einfachere Entscheidungen. Das Wichtigste ist aber sicherlich, dass viele Jungs individuell riesige Fortschritte gemacht haben.
Gib uns mal einen Einblick, wie ist deine Truppe diese Saison so drauf und was macht sie vielleicht auch zwischenmenschlich besonders aus?
Ich arbeite jetzt schon seit anderthalb Jahren mit den Jungs zusammen, deswegen ist das Verhältnis zwischen Trainerteam und Mannschaft von einem großen Vertrauen geprägt. Es ist eine eher homogene Truppe mit einem guten Mix aus ruhigeren und lebhaften Charakteren, die sich sehr gut ergänzen. Sie sind sehr diszipliniert und können gut differenzieren, in welchem Setting sie sich befinden und ihre Verhaltensweise an dieses Setting anpassen. Zum Beispiel sind sie von Quatsch in der Kabine sehr schnell bei vollem Fokus auf dem Platz.
Nun geht es für Euch nach der Winterpause in der Liga B weiter – was genau bedeutet das?
Es ist geplant, dass in der Rückrunde der B-Liga nicht gegen die gleichen Teams aus der Vorrunde gespielt werden soll. Das wird bei uns nicht ganz einfach umzusetzen sein, weil es vergleichsweise nicht so viele norddeutsche Nachwuchsleistungszentren gibt. Deswegen ist die genaue Zusammensetzung noch offen. Ich persönlich würde es auch gut finden, sich erneut mit Teams wie zum Beispiel St. Pauli oder Hansa Rostock zu messen, gegen die wir in der Vorrunde bereits gespielt haben. Dazu kommen noch die Aufsteiger aus den Regionalligen als neue Gegner.
Worauf möchtest Du in den nächsten Wochen im Training nochmal einen Fokus legen, also an welchen Stellschrauben soll nochmal besonders gedreht werden?
Wir arbeiten schon seit Wochen eher individuell an Themen wie Ein-gegen-Eins-Duellen oder positiosspezifischen Techniken und Taktiken, daran machen wir auf jeden Fall weiter. Ein größeres Thema ist sonst noch das Spiel im letzten Drittel, damit wir dort noch eine höhere Zielstrebigkeit bekommen. Wir wollen als Trainerteam ganz klar das Signal an die Mannschaft senden, dass jede Einheit und jedes Testspiel der nächsten Wochen genauso wichtig ist, wie die Partien in der Liga.