Alles dabei an diesem Nachwuchs-Wochenende: Während unsere U23 mit zehn Mann einen Punkt gegen Lohne holte, feierte die 19 bereits am Samstag einen 3:2-Heimsieg gegen den Berliner Athletik Klub. Holsteins U17 ging gegen den starken Nachwuchs von Hertha BSC trotz einer Führung im ersten Durchgang am Ende leer aus.
Holstein Kiel U23 – TuS Blau-Weiß Lohne 1:1 (0:1)
In einer turbulenten Anfangsphase starteten beide Mannschaften von Beginn an offensiv. Bei einem schnellen Angriff der Lohner griff Holsteins Innenverteidiger Quentin Seidel zur Notbremse und sah für sein zu hartes Einsteigen die Rote Karte. Unsere Jungstörche waren also die noch verbleibenden 75. Minuten in Unterzahl, nahmen diesen Zustand jedoch sehr gut an. Gegen den Ball zeigte die Elf von Cheftrainer Willi Weiße die nötige Intensität, war wachsam und entschärfte immer wieder Hereingaben der Gäste.
Nach vorne versuchte es die U23 über schnelles Umschalten in die Tiefe nach Ballgewinnen. Aber auch auf der anderen Seite zog Lohne das Tempo an. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte versuchten es gleich mehrere Gäste aus kurzer Distanz, aber immer konnte ein Jungstörche sich dazwischenwerfen und ein Abschluss landete am Pfosten. Dann wurde es richtig bitter für unsere U23: Tim Ottilinger brachte Malte Wengerowski im Strafraum zu Fall und es gab Elfmeter für Blau-Weiß Lohne. Hier trat Kai Westerhoff an und verwandelte in der Nachspielzeit der ersten Hälfte vom Punkt souverän zur 1:0-Führung (45.+4).
Trotzt dieses Rückschlages kam die Weiße-Elf mit deutlich mehr Schwung aus der Kabine. So dauerte es keine fünf Minuten, bis ein langer Ball von der rechten Seite von Kaan Kurt im Lohner-Strafraum behauptet wurde und dieser mit viel Schwung ins lange Eck zum 1:1-Ausgleich traf (49.). Lohne schien in dieser Anfangsphase noch nicht ganz wach, kam aber mit zunehmender Spielzeit auch wieder besser in die Partiel. Immer wieder kamen die Niedersachen zu Überzahlsituationen, spielten diese jedoch nicht konsequent genug aus.
Die wohl beste Chance für die Jungstörche in der zweiten Halbzeit verpasste Aurel Wagbe, als er von der Strafraumgrenze Marko Dedovic im Tor der Lohner prüfte (72.). Die darauf folgende kampfbetonte Schlussphase überstand Holsteins U23 ebenfalls und sicherte sich so am Ende einen Punkt durch das 1:1-Remis gegen die Blau-Weißen. Am nächsten Wochenende ist die Elf von Willi Weiße beim VfB Oldenburg gefordert (29.09., 15 Uhr).
Stimmen zum Spiel
Willi Weiße: „Wir haben schon letzte Woche gegen Emden mit viel Leidenschaft und zusammen als Mannschaft verteidigt. Das hatten wir heute auch vor, waren aber gezwungenermaßen über einen sehr langen Zeitraum in Unterzahl. Genau das hat uns heute alledings durchs Spiel getragen, wir haben gegen den Ball alles investiert. In der Halbzeit haben wir angesprochen, dass es gilt klar bei unserem Plan zu bleiben und unsere Emotionen in die Duelle auf dem Platz zu lenken.“
Kaan Kurt: „Es war von uns kämpferisch stark heute. Wir haben die Situation akzeptiert und gut angenommen. Bis zu Halbzeit haben wir es clever runtergespielt und nach der Pause war für alle klar, dass es nur noch ums Kämpfen geht. Dass ich mich wieder mit einem Tor belohnen konnte und damit der Mannschaft geholfen habe, ist natürlich toll. Es war auf jeden Fall ein verdienter Punkt.“
Mihailo Trkulja: „Wir haben es uns natürlich vor dem Spiel anders vorgestellt, aber wenn ich sehe, wie die Mannschaft ab der Roten Karte gekämpft hat, dann kann ich ihr nur meinen Respekt zollen. Trotz der Unterzahl war es ein offenes Spiel, wir hatten auch das nötige bisschen Glück. Diese Moral müssen wir jetzt mitnehmen in die nächsten Wochen.“
Statistik
Holstein Kiel U23: Rothenhagen – Trkulja, Ottilinger (76. Aliu), Seidel – Zimmer, Wagbe (90. P. Meyer), Gumpert, Kurt – Hack (65. Ugoh), Harres (87. Sohn), Breitenbücher (63. Meier).
Tore: 0:1 Westerhoff (45.+5, FE), 1:1 Kurt (49.).
Fotos: Nick Hanke
Holstein Kiel U19 – Berliner Athletik Klub 3:2 (2:1)
Im Heimspiel gegen den Berliner Athletik Klub gelang Holsteins U19 schon früh die Führung. Nach einem zu harten Einsteigen des Berliner-Keepers an Kian Tack zeigte der Schiedsrichter in der 9. Minute auf den Elfmeterpunkt. Hier bewies Maximilian Schmitz starke Nerven und verwandelte zum 1:0 (9.). Nur fünf Minuten später landete eine hohe Hereingabe von Mätthi Meyer am zweiten Pfosten bei Tack, der sich im Luftduell durchsetzte und per Kopf auf 2:0 erhöhte (14.).
Trotz dieses frühzeitigen Vorsprungs fehlte unseren Jungstörchen im Anschluss die nötige Sicherheit. Ballverluste im Aufbauspiel machten die Gäste aus Berlin immer wieder stark, sodass nach einer guten halben Stunde der in dieser Phase verdiente Anschlusstreffer zum 2:1 fiel (35.). „Es war eine offensive Begegnung mit Chancen auf beiden Seiten. Der Berliner Athletik Klub trifft zwei Mal die Latte, da hatten wir das nötige Spielglück“, berichtete U19-Cheftrainer Freddy Kaps. Noch vor der Pause konnte sich auch Konstantin Kaiser im Tor unserer Jungstörche auszeichnen, als er in letzter Sekunde im Eins-gegen-Eins-Duell mit den Fingerspitzen den Ausgleich verhinderte. So ging es mit dem knappen Vorsprung in die Kabine.
Nach dem Seitenwechsel blieb es ein temporeiches und intensives Spiel von beiden Mannschaften. In der 53. Spielminute kamen die Gäste zum 2:2-Ausgleich, als unsere Jungstörche einen zweiten Ball nicht sauber verteidigten. „Die Jungs haben sich in dieser Phase nicht aus der Ruhe bringen lassen und sind weiter gut in die Zweikämpfe gegangen“, lobte Kaps die Moral seiner Mannschaft. Diese sollte sich noch belohnt machen: Bei einem Freistoß war Islam Matene am zweiten Pfosten zur Stelle und stellte mit seinem Kopfballtreffer die erneute Führung wieder her (64.). „Die Jungs haben den Heimsieg am Ende gemeinsam gezogen. Wir freuen uns, dass wir uns nach den vergangenen Wochen endlich wieder belohnen konnten“, zeigte sich Kaps zufrieden über den 3:2-Heimerfolg seines Teams.
Statistik
Holstein Kiel U19: Kaiser – Kusyi (25. Suder), Spieckermann, Medlin, Lüth – Assameur – Matene, Schmitz (59. Abdulla) – Meyer (59. Kortum), Tack (72. Asik), Zöllner.
Tore: 1:0 Schmitz (9., FE), 2:0 Tack (14.), 2:1 Mawd (35.), 2:2 Keles (53.), 3:2 Matene (64.).
Hertha BSC – Holstein Kiel U17 5:2 (0:1)
In Berlin mussten unsere Jungstörche schon früh vor allem gegen den Ball arbeiten. Die Hausherren zeigten sich mit ordentlich Tempo nach vorne, sodass bei Holsteins U17 Verteidigen im Fokus stand. Nach nur drei Minuten verpasste Emin Torunogullari die frühe Führung nur knapp, im Anschluss waren die Berliner dichter am ersten Treffer. „Wir haben es in der Tiefe im ersten Durchgang souverän verteidigt. Insgesamt hatten wir aber selbst zu wenig Pressingmomente und haben zu viele direkte Duelle verloren“, blickt U17-Cheftrainer Maximilian Grobler auf das Auswärtsspiel beim Hertha-Nachwuchs. Kurz vor dem Pausenpfiff setzten unsere Jungstörche noch ein Ausrufezeichen als Torunogullari einen Konter nach einem langen Ball gut ausspielte und so für die 1:0-Führung sorgte (43.).
Nach dem Seitenwechsel machte es Hertha aber zunehmen besser und kam nach zehn Minuten durch einen Kopfballtreffer zum 1:1-Ausgleich (55.). Dann wurde es wild auf dem Platz: Binnen neun Minuten drehten die Gastgeber ordentlich auf, nutzten jede Chance und kamen so zu vier Treffern. „In dieser Phase war die Qualität der Berliner deutlich zu sehen“, analysierte Grobler und sagte weiter: „Wir haben trotzdem im Anschluss versucht weiter mutig Fußball zu spielen.“ In der 72. Spielminute traf Jonas Ahrens aus spitzem Winkel und verkürzte so nochmal auf 2:5, insgesamt konnten unsere Jungstörche den Vorsprung der Berliner aber nicht mehr einholen. Cheftrainer Grobler gewann trotz der deutlichen Niederlage positive Erkenntnisse: „Wir haben über weite Stecken sehr gut verteidigt und taktisch viele Dinge richtig gemacht. Im Spiel mit dem Ball war Hertha individuell besser, das hat man heute deutlich gesehen und daran gilt es nun für uns anzusetzen.“
Statistik
Holstein Kiel U17: Mazrek – Batur, Schwilp, Lampros – Berndt (56. Mehmeti), Wiese, Kilic, Kloppenburg – Petersen (70. Georgiadi), Torunogullari, Richter Monserrat (28. Ahrens).
Tore: 0:1 Torunogullari (43.), 1:1 Hildebrandt (55.), 2:1 Ünal (57.), 3:1 Ünal (62.), 4:1 Akumu (65.), 5:1 Eichhorn (66.), 5:2 Ahrens (72.).