Unsere Holstein Women mussten sich am Sonntag knapp mit 0:1 gegen den SV Henstedt-Ulzburg geschlagen geben. Dabei war vor allem die erste Hälfte in diesem Landesderby aus Sicht der Women eigentlich vielversprechend.
Holstein Women – SV Henstedt-Ulzburg (0:1)
Die erste gefährliche Aktion in diesem brisanten Duell ging auf das Konto des SVHU: Nach einem hohen Ballgewinn lief Indra Hahn alleine auf Women-Keeperin Lela Naward zu, doch sie blieb lange stehen und entschärfte den Schussversuch souverän (4.). Im direkten Gegenzug übernahmen die Holstein Women das Kommando: Sandra Krohn scheiterte aus kurzer Distanz an Henstedt-Ulzburgs Torhüterin (7.). In der 13. Minute sorgte ein scharf getretener Freistoß von Arjela Lako für Gefahr, fand jedoch im Strafraum keine Abnehmerin. Für die Fans im Stadion Waldwiese entwickelte sich ein unterhaltsames Spiel mit hohem Tempo und Offensivdrang auf beiden Seiten. Die beste Gelegenheit zur Führung vergab erneut Krohn, die nach schöner Vorarbeit von Hasse frei zum Abschluss kam, den Ball jedoch über das Tor setzte (27.). Holstein hatte in dieser Phase klar mehr vom Spiel, musste aber bei schnellen Kontern der Gäste stets wachsam bleiben.
Bis zur Pause ließ das Team von Cheftrainer Stefan Fischer weitere Topchancen liegen: Krohn verfehlte knapp (38.), Hasse scheiterte nach schöner Kombination über die linke Seite (41.), und eine Ecke in der 43. Minute wurde in höchster Not von der Linie gekratzt. Statt der verdienten Führung für die Women fiel jedoch das Tor auf der Gegenseite: Nach einem Ballverlust im Zentrum tauchte Jennifer Michel allein vor dem Kasten auf und traf zur 1:0-Führung für Henstedt-Ulzburg (45.). Nach dem Seitenwechsel erwischten die Gäste den besseren Start und drängten Holstein tief in die eigene Hälfte. Erst nach einer Stunde meldeten sich die Women offensiv zurück: Nach einem Eckball hatten Sarah Begunk und Ronja Jürgensen gute Abschlusschancen, die jedoch geblockt wurden (60.). Defensiv war es in dieser Phase einmal mehr Lela Naward, die mit einer Glanztat gegen Johanna Labuj den zweiten Gegentreffer verhinderte (66.). Offensiv fehlte es den Kielerinnen in dieser Phase an Zugriff – ganz anders als in der starken ersten Halbzeit.
Die größte Ausgleichschance vergab Ronja Jürgensen, deren Abschluss in letzter Sekunde von der starken HU-Torhüterin pariert wurde (72.). In der Schlussphase warfen die Women noch einmal alles nach vorne. Trotz einer engagierten Leistung und zahlreicher Chancen in der ersten Hälfte blieb es am Ende bei der knappen 0:1-Niederlage im Landesderby.
Statistik
Holstein Women: L. Naward – Zimmermann, Grosnick, Redant, Jürgensen – Tolksdorf (70. A. Naward), Carone – Begunk (85. Minta), Krohn (50. Jöhnk), Lako (70. Harder) – Hasse.
Tore: 0:1 Michel (45.).
Stimmen zum Spiel
Stefan Fischer: „Die erste Halbzeit war spielerisch auf unserer Seite. Wir haben uns zahlreiche Torchancen herausgespielt, die wir leider nicht genutzt haben. Der 0:1-Rückstand zur Pause entsprach nicht dem Spielverlauf. In der zweiten Halbzeit haben wir es nicht geschafft, daran anzuknüpfen. Die Niederlage im Derby schmerzt natürlich sehr, dennoch haben wir einen souveränen Eindruck hinterlassen und guten Fußball gespielt.“
Ronja Jürgensen: „Besonders im ersten Durchgang haben wir es besser gemacht als Henstedt-Ulzburg. Aber sie waren dann vor dem Tor einfach effektiver. Ich hatte im zweiten Durchgang auch den Ausgleich auf dem Fuß, das ist natürlich extrem ärgerlich. Aber die Saison hat gerade erst begonnen, wir haken dieses Spiel so schnell wie möglich ab und konzentrieren uns auf die kommenden Wochen.“
Sarah Begunk: „Mit dem Rückstand hat in der zweiten Hälfte auch der Druck bei der Mannschaft zugenommen. Wir wollten dieses Spiel unbedingt gewinnen, sind aber leider von Minute zu Minute unruhiger geworden. Ich denke, ein Ausgleich wäre am Ende durchaus noch gerecht gewesen, aber dafür haben wir uns vor dem Tor heute zu oft selbst ein Bein gestellt. Grundsätzlich können wir aber mit dem spielerischen Ansatz zufrieden sein und aus der Partie wichtige Schlüsse für die kommenden Wochen ziehen.“
Fotos: Nico Kaiser