Nachdem einige unserer Störche bereits am Montagvormittag bei der Twin Cities German Immersion School zu Gast gewesen waren, stand am Dienstagabend für eine kleine Delegation von Holstein Kiel ein weiterer abwechslungsreicher Austausch mit Menschen aus der Region auf dem Programm. Neben unseren Spielern Marcel Engelhardt und Finn Porath waren auch Coach Marcel Rapp, seine beiden Co-Trainer Dirk Bremser und Alexander Hahn, Direktor Lizenzfußball Jan Uphues, Geschäftsführer Sport Olaf Rebbe sowie der kaufmännische Geschäftsführer Wolfgang Schwenke vom Germanic-American Institute eingeladen worden. Mit Julian Gressel und Morris Duggan waren zwei weitere deutsche Profis, die beide für Minnesota United spielen, vor Ort und beantworteten gemeinsam mit unseren Störchen die Fragen der knapp 70 anwesenden Gäste von der deutsch-amerikanischen Community.
Initiiert hatte die Veranstaltung mit Lübbert Kruizenga ein gebürtiger Ostfriese, der vor 27 Jahren in die USA ausgewandert war und sich für das Germanic-American Institute im nahe Minneapolis gelegenen St. Paul engagiert. Gemeinsam mit unserem Leiter Vermarktung Daniel Rach führte Kruizenga durch den Abend, der im Garten der gemeinnützigen Einrichtung stattfand. Zunächst berichtete Gressel, einst im Nachwuchs der SpVgg Greuther Fürth ausgebildet und anschließend in der Regionalliga Bayern aktiv, ehe er in die USA ging und dort dank starker Leistungen im College-Fußball den Sprung zum MLS-Profi schaffte, über seine bisherige Zeit in den Vereinigten Staaten. „Das Leistungsniveau in Deutschland ist höher, aber die Qualität der MLS hat in den letzten Jahren zugenommen, nicht zuletzt durch Transfers prominenter Spieler in die USA“, ordnete der 31-Jährige, der selbst in seiner Zeit bei Inter Miami beispielsweise mit Lionel Messi, Sergio Busquets oder Luis Suarez zusammenspielte, ein. In Amerika sei die Konkurrenz zu anderen Sportarten viel größer, so der Mittelfeldspieler, sodass viele Nachwuchssportler sich eher für Basketball, Eishockey, American Football oder Baseball entscheiden würden. Dennoch werde Soccer immer beliebter, so Gressel, der seit 2022 auch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt und bereits sechs Mal für die Nationalmannschaft der Stars & Stripes auflief. „Außerdem haben wir mehr Spiele und dadurch größere Kader. Es wird mehr rotiert“, ergänzte Duggan, der ebenfalls aus Bayern stammt und genau wie Gressel über das College den Sprung in den Profifußball schaffte.
Anschließend kamen auch unsere Störche zu Wort und berichteten über Intention und Motivation des Trainingslagers in den USA. „Uns ist daran gelegen, den Menschen in den USA die deutsche Liga näherzubringen. Außerdem haben wir eine neu zusammengestellte Mannschaft. Wir sind der Überzeugung, dass die Spieler auf so einer Reise als Team sehr gut zusammenwachsen können“, sagte Schwenke. „Wir wollten auch einfach einmal etwas anderes machen. Hier haben unsere Jungs eine tolle Gelegenheit, sich gegenseitig kennenzulernen, viel Zeit miteinander zu verbringen und einen guten Teamspirit zu erzeugen“, fügte Rebbe an. Dem schloss sich aus Spielersicht auch Engelhardt an. „Wir machen hier gemeinsam viele neue Erfahrungen. Diese Reise ist schon zu diesem frühen Zeitpunkt ein voller Erfolg“, unterstrich unser erfahrener Torhüter.
Hinzu komme der Austausch mit den Menschen vor Ort, wie Uphues betonte. „Natürlich steht der Sport an erster Stelle, aber uns ist es auch wichtig, Land und Leute kennenzulernen“, erklärte unser Direktor Lizenzfußball. Dieses Vorhaben wurde im Anschluss an die Talkrunde auch prompt in die Tat umgesetzt, folgten doch nach den Fragen des interessierten Publikums noch viele angeregte Gespräche aller Beteiligten, ehe ein entspannter Abend bei lauschigen Temperaturen gemütlich ausklang.