Shuto Machino erzielte den ersten und letzten Treffer des Spiels
Die 15.034 Zuschauer im ausverkauften Holstein-Stadion wurden am Samstag Zeugen eines echten Spektakels: Mit 4:3 (2:0) besiegten unsere Störche in einer atemberaubenden Begegnung Borussia Mönchengladbach und hielten so die Hoffnung auf den Klassenerhalt aufrecht.
Es entwickelte sich von Beginn an eine temporeiche Partie, in der beide Seiten zu ersten Abschlüssen kamen. Alexander Bernhardssons Schuss wurde von Fabio Chiarodia geblockt (4.), der selbst wenig später auf der anderen Seite nach einer Ecke aus der Drehung den Ball über die Latte hinwegschoss (7.). In einer offen geführten Partie gingen unsere in weißen Sondertrikots spielenden Störche mit dem ersten Ball aufs Tor direkt in Führung, als Shuto Machino die Ecke von John Tolkin per Kopf im langen Eck versenkte (15.). Es folgten Chancen im Minutentakt für KSV und VfL: Erst parierte Thomas Dähne überragend einen Kopfball von Tim Kleindienst (17.), dann drehte Borussia-Torwart Jonas Omlin Bernhardssons Flachschuss um den Pfosten (18.) und wischte kurz darauf auch Steven Skrzybskis Volley-Bogenlampe von der Strafraumkante über den Querbalken (19.). Unsere Jungs blieben weiterhin griffig – und legten den zweiten Treffer nach, als Bernhardsson den zu kurz geratenen Rückpass von Chiarodia auf Omlin erlief, den Torhüter umkurvte und zum 2:0 ins leere Tor einschob (23.). In der Folge überrannte Holstein die Gäste vom Niederrhein regelrecht, verpasste es aber, den dritten Treffer nachzulegen, weil Omlin Bernhardssons Direktabnahme noch zur Seite abwehrte (26.) und den Schuss von Machino aus dem kurzen Eck kratzte (32.), ehe Lasse Rosenboom nach feinem Zuspiel von Nicolai Remberg aus aussichtsreicher Position drüberschoss (34.). Kurz vor der Pause bewahrte Dähne seine Farben vor einem Rückstand, als er Robin Hacks Flugkopfball per Reflex noch an die Latte lenkte (43.).
Nach der starken ersten Hälfte blieb unsere KSV auch in Durchgang zwei auf dem Gaspedal, kam aber weiterhin nicht zum dritten Treffer, da Omlin einen Machino-Kopfball auf der Torlinie abwehrte (47.) und Skrzybskis Volleyschuss knapp neben den linken Pfosten abgefälscht wurde (57.). Stattdessen kamen die Fohlen aus dem Nichts durch Tomas Cvancara zum Anschlusstreffer, der Robin Hacks Flanke mit dem Kopf ins rechte Eck verlängerte (60.). In der Folge drängte die Borussia auf den Ausgleich – mit Erfolg: Nachdem Kleindienst noch an Dähne gescheitert war (68.) und Florian Neuhaus‘ Schuss aus dem Rückraum geblockt wurde (68.), vollendete Alassane Plea nach Vorarbeit von Franck Honorat aus sieben Metern ins kurze Eck (69.). In Gladbachs Drangphase hinein ging das Team von KSV-Trainer Marcel Rapp erneut in Führung: Armin Gigovic zog von links nach innen und brachte Holstein per Aufsetzer ins linke Eck erneut in Front (76.). In einer packenden Schlussphase steckten beide Mannschaften nicht auf, sodass die Elf vom Niederrhein zum abermaligen Ausgleich kam, als Honorat eine Kleindienst-Ablage trocken im langen Eck unterbrachte (86.). In den letzten Minuten der Partie gingen unsere Jungs all in – und belohnten sich tatsächlich mit dem Siegtreffer: Erst lenkte Omlin den gegrätschten Abschluss von Phil Harres noch knapp am Tor vorbei, dann aber hatte Machino das letzte Wort: Der Japaner reagierte nach Kleindiensts zu kurzer Kopfball-Abwehr am schnellsten und traf per Dropkick ins rechte Eck (90.+1). In der neunminütigen Nachspielzeit verpasste Harres die Entscheidung, als er nach Machinos Zuspiel frei vor Omlin zu hoch zielte (90.+6), doch unsere Jungs brachten den Vorsprung mit viel Leidenschaft über die Zeit – und feierten den vierten Heimsieg der Saison anschließend ausgiebig mit den eigenen Fans.

Statistik:
Holstein: Dähne – Becker, Zec, Ivezic (89. Knudsen) – Rosenboom (74. Harres), Gigovic (89. Javorcek), Remberg, Tolkin (41. Porath), Skrzybski – Bernhardsson (89. Johansson), Machino. Trainer: Rapp.
Gladbach: Omlin – Scally, Itakura, Chiarodia (71. Friedrich), Ullrich (82. Netz) – Reitz (61. Neuhaus), Weigl (82. Stöger), Cvancara, Plea, Hack (61. Honorat) – Kleindienst. Trainer: Seoane.
Schiedsrichter: Hartmann (Wangen) – Tore: 1:0 Machino (15.), 2:0 Bernhardsson (23.), 2:1 Cvancara (60.), 2:2 Plea (69.), 3:2 Gigovic (76.), 3:3 Honorat (86.), 4:3 Machino (90.+1) – Zuschauer: 15.034 (ausverkauft).
Stimmen nach dem Spiel:
Alexander Bernhardsson: „Wir haben schon in den vergangenen Spielen gute Leistungen gezeigt, aber keinen Sieg holen können. Umso mehr freut es mich, dass uns das heute gelungen ist. Auch heute haben wir nach Rückschlägen niemals aufgegeben, an uns geglaubt und bis zum Ende gekämpft. Wir haben die Energie des Stadions auf dem Spielfeld gespürt. Es war für alle ein sehr emotionales Spiel.“
Thomas Dähne: „Ich bin sehr glücklich und stolz über diesen Sieg. Wir haben in der bisherigen Saison und auch heute Nackenschläge hinnehmen müssen, aber wir haben nie aufgegeben – und heute haben wir uns belohnt. Wir haben insbesondere in der ersten Halbzeit ein überragendes Heimspiel gemacht, auch danach in den entscheidenden Momenten wichtige Nadelstiche gesetzt und am Ende die drei Punkte zuhause behalten.“
Shuto Machino: „Ich bin wirklich froh, dass mein Tor uns zum Sieg geführt hat. Wir haben noch drei Spiele vor uns und ich möchte der Mannschaft natürlich gerne mit weiteren Treffern helfen, um am Ende in der Bundesliga zu bleiben.“
Timo Becker: „Es war ein sehr intensives Spiel. Am Ende als Sieger vom Feld gegangen zu sein und sich belohnt zu haben, tut sehr gut. Wir haben eine starke Leistung gezeigt, aber auch das nötige Spielglück gehabt. Nach mehreren Dämpfern zurückgekommen zu sein, zeichnet uns aus. Wir gehen mit einem guten Gefühl in die letzten Spiele.“