Freuten sich über die offizielle Einweihung der Ernst-Möller-Straße (v. li.): Jan Leutert, Ortsbeiratsvorsitzender von Kiel-Steenbek/Projensdorf, Tobias Meier, Mitgründer des KSV-Fanclubs „Gruppo Ernesto“, Kiels Stadtpräsidentin Bettina Aust, KSV-Clubhistoriker Patrick Nawe, Holstein-Profi Steven Skrzybski und KSV-Präsident Steffen Schneekloth.
Ein großer Tag für die KSV Holstein: Unweit des Holstein-Stadions wurde am Mittwochnachmittag vor rund 100 Gästen die Ernst-Möller-Straße feierlich eingeweiht. Benannt ist die von der Projensdorfer Straße abgehende Zufahrt zum Fögeplatz nach unserem Meistertorschützen Ernst Möller, der die KSV mit seinem goldenen Tor zum 1:0-Sieg gegen den Karlsruher FV im Jahr 1912 zur Deutschen Meisterschaft schoss und nur vier Jahre später im Ersten Weltkrieg sein Leben lassen musste.
„Ich freue mich sehr, dass die Ernst-Möller-Straße künftig den Namen eines herausragenden Sportlers unseres Vereins tragen wird“, sagte unser Vereinspräsident Steffen Schneekloth in seiner Begrüßungsrede. „Möller verkörperte zu Lebzeiten mit Teamgeist und Fairness Werte, die wir alle schätzen. Diese Benennung ist eine Hommage an seine sportliche Leistung und soll uns daran erinnern, wie wichtig es ist, Träume zu verfolgen und Herausforderungen mit Entschlossenheit zu begegnen. Möge diese Straße ein Ort sein, an dem zukünftige Generationen inspiriert werden, ihre eigenen Ziele zu verfolgen und die Werte des Sports zu leben, so Schneekloth weiter, der zudem den Prozess der Namensgebung hervorhob.
Denn im Vorfeld hatte es eine öffentliche Abstimmung gegeben: Zunächst konnten KSV-Fans ihre Namensvorschläge einreichen, ehe eine Jury, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern des Vereins, des Ortsbeirates Kiel-Steenbek/Projensdorf, der Stadt Kiel sowie der organisierten Fanvertretung, daraus fünf Finalisten wählte. In der anschließenden Fan-Abstimmung setzte sich Ernst Möller deutlich durch und wurde anschließend am 18. Juli 2024 von der Ratsversammlung der Stadt Kiel abgesegnet.
„Was wir heute feiern, ist nicht nur ein Straßenname, sondern ein Stück gelebte Stadtgeschichte – und ein Zeichen dafür, wie sehr Holstein Kiel seit stolzen 125 Jahren zu unserer Stadt gehört. Dass die Straße fortan seinen Namen trägt, ist ein starkes Zeichen gelebter Gemeinschaft. Die Ernst-Möller-Straße steht nicht nur für sportliche Größe, sondern auch für das, was uns als Kiel verbindet: Leidenschaft, Zusammenhalt und der Stolz, Geschichte gemeinsam zu schreiben“, sagte Kiels Stadtpräsidentin Bettina Aust. „Es freut mich, dass der gesamte Prozess der Namensfindung so gut funktioniert hat und wünsche dem Verein eine erfolgreiche Zukunft“, ergänzte mit Jan Leutert der Ortsbeiratsvorsitzende von Kiel-Steenbek/Projensdorf.
Unser Clubhistoriker Patrick Nawe ordnete anschließend im Zuge des Festakts Möllers Bedeutung für die KSV ein. „Es ist das erste Mal in der Stadtgeschichte, dass eine Straße nach einem gebürtigen Kieler Sportler benannt wird“, verdeutlichte Nawe die Dimension der Namensgebung und blickte zugleich voraus: „Das große Ziel für die Zukunft ist es, hier vor Ort mit Schülerinnen und Schülern die Ernst-Möller-Straße zu besuchen und mithilfe des Fußballs ein Bewusstsein für die Geschichte unserer Stadt, aber auch geschichtliche und kulturelle Themen im Allgemeinen zu schaffen.“
Um kurz vor 15 Uhr war es schließlich so weit: Das Straßenschild der Ernst-Möller-Straße wurde feierlich von unserem Spieler Steven Skrzybski enthüllt. Im Anschluss kamen auch die Fans in Person von Tobias Meier, Vorstandsmitglied des KSV-Fandachverbandes „Block 501“ und Mitgründer des nach Ernst Möller benannten KSV-Fanclubs „Gruppo Ernesto“, zu Wort. Meier lieferte Wissenswertes zum Menschen Ernst Möller und resümierte: „Fast 113 Jahre nach seinem ikonischen Tor stiftet Ernst Möller nun eine Identifikation für die Fans und macht die lange Tradition unseres Vereins im Stadtbild sichtbar.“
Das Schlusswort war erneut Präsident Schneekloth vorbehalten: „Holstein ist ein großer Traditionsverein – und diese Tradition sollten wir uns bewahren. Tradition schießt zwar keine Tore, aber sie bietet Orientierung für die Gemeinschaft, die Gesellschaft und die Fans. Daran sollten wir festhalten.“