Persönliche Ausbildung
Was passiert abseits vom Platz?
Die Ausbildung der Jungstörche in unserem Nachwuchsleistungszentrum umfasst weitaus mehr als das Training auf dem Fußballplatz, da es uns ein besonderes Anliegen ist, unsere Nachwuchsspieler ganzheitlich sowohl in ihrer sportlichen, schulischen als auch persönlichen Entwicklung bestmöglich zu unterstützen.
Daher werden unsere Spieler durch pädagogisches und psychologisches Fachpersonal begleitet, um ihnen in schulischen Angelegenheiten zur Seite zu stehen und ihre mentalen, emotionalen und sozialen Kompetenzen zu stärken.
Darüber hinaus möchten wir unsere Spieler in ihrer Persönlichkeitsentwicklung fördern und sie ermutigen, Verantwortung zu übernehmen, sich selbst zu organisieren und ihre Ziele im Mannschaftsverbund zu erreichen.
Entsprechend besteht unser übergeordnetes Ausbildungsziel darin, unseren Spielern nicht nur zu sportlichem Erfolg zu verhelfen, sondern verantwortungsbewusste Individuen zu entwickeln, die bereit sind, die Herausforderungen des Lebens anzunehmen.
Das Nachwuchsleistungszentrum als Lernort
Das NLZ von Holstein Kiel bietet jungen Sportler:innen die Möglichkeit wertvolle Erfahrungen in einer Gemeinschaft zu sammeln und soziale Kompetenzen zu erwerben. Dabei lernen die Spieler:innen in einem professionellen Umfeld unter anderem in einer Gruppe zu agieren und Verantwortung zu übernehmen.
Das pädagogische Team
Das pädagogische Team besteht aus einer pädagogischen Leitung, einem Schulkoordinator und zwei weiteren pädagogischen Mitarbeitenden, darunter eine Fachkraft für Jungen*pädagogik. Die Mitarbeitenden sind akademisch ausgebildet und stehen den Jugendlichen, jungen Erwachsenen und dessen Sorgeberechtigten sowie Gastfamilien bei allen wichtigen Fragen vertrauensvoll zur Seite. Bei entsprechenden fachlichen Schnittstellen wird das Team durch unsere Sportpsychologin ergänzt.
Leistungssport-Campus „Altenholzer Hafen“
Am Leistungssport-Campus „Altenholzer Hafen“ werden die untergebrachten Jugendlichen vom pädagogischen Team in ihrem Alltag unterstützt. Die zentralen Themen sind hier:
- Schulische Unterstützung und Begleitung nach Schulabschluss
- Vereinsinterner Nachführunterricht
- Kooperation mit der Eliteschule des Sports
- Elternmanagement
- Persönlichkeitsentwicklung und Förderung der Verselbstständigung
- Geschlechtssensible Jungen*pädagogik
- Workshops mit dem Schwerpunkt Anti Diskriminierung und Rassismus
Gastfamilien
Die Zusammenarbeit mit Gastfamilien ist wesentlich für Jugendliche unter 16 Jahre, welche überregional den Weg zum NLZ gegangen sind. Ein Austausch zwischen Gastfamilie und dem pädagogischen Team basiert auf Vertrauen, Verlässlichkeit und Beständigkeit.
Die KSV Holstein ermöglicht acht Jugendspieler:innen des Nachwuchsleistungszentrums eine Unterbringung am Leistungscampus „Altenholzer Hafen“.
In Altenholz wohnen die Spieler:innen in Wohngemeinschaften. Jeder von ihnen besitzt ein eigenes Zimmer als Rückzugsort. Auf dem Campus treffen unsere Spieler:innen neben ihren Mannschaftskollegen auch auf die dort wohnenden Nachwuchshandballer:innen des THW Kiel, deren Leistungszentrum sich direkt an der Wohnanlage des Westside Living befindet.
Gemeinsam mit dem THW Kiel, teilen wir uns einen zentralen Gemeinschaftsraum, den „Point of Talents“, auf der Anlage. Hier wird zusammen und an zwei Abenden in der Woche für unsere Jungs gekocht. Regelmäßiger Nachhilfeunterricht und der Austausch mit dem pädagogischen Team und unserer Sportpsychologin finden hier ebenso statt. Eine Fahrschulkooperation ermöglicht es den Sportler:innen den Theorieunterricht einmal wöchentlich im Pavillon zu besuchen.
Alle untergebrachten Spieler:innen sind schulpflichtig und besuchen unsere Kooperationsschule, die Gemeinschaftsschule Friedrichsort, welche als Eliteschule des Fußballs ausgezeichnet ist. Durch das Leben am Leistungscampus „Altenholzer Hafen“ wird unseren Jugendspieler:innen nicht nur eine schulische und sportliche Förderung vor Ort ermöglicht, sondern sie erlernen bereits in jungen Jahren selbstbestimmt ihren Alltag zu bewältigen. Dabei werden sie gezielt von unserem pädagogischen Leiter und seinem Team begleitet.
Regionale Talente auf hohem sportlichem Niveau zu fördern, ohne dabei die schulische Ausbildung zu kurz kommen zu lassen – das ist eine der wichtigsten Aufgaben unseres Nachwuchsleistungszentrums. Ein eminent wichtiger Baustein der Vereinbarkeit von Bildung und Leistungssport ist daher eine Schule, die auf die speziellen Bedürfnisse von Nachwuchssportler:innen eingestellt ist.
Die schulische Unterstützung wird primär durch die Kooperation mit der Gemeinschaftsschule mit Oberstufe Friedrichsort (IGS) angeboten, welche eine DFB-Eliteschule des Fußballs ist. Die DFB-Eliteschule des Fußballs bietet gemeinsam mit der KSV Holstein ein auf Fußballer:innen konzeptionell ausgerichtetes Bildungsangebot an. Weiter erfolgt die schulische Unterstützung in Form von vereinsinternem Nachführunterricht je nach Bedarf. Der Nachführunterricht wird durch unseren Schulkoordinator organisiert. Zudem wird der Nachführunterricht einmal wöchentlich in den Wohngemeinschaften in Altenholz und nach Bedarf für alle Schulfächer als Online-Nachführunterricht durch den Schulkoordinator angeleitet.
Das Hans-Geiger-Gymnasium (HGG) ist eine weitere Schule im eigenen Verbundsystem der Kooperationsschulen. Holsteins Nachwuchsspieler, die ab der 5. Klasse das Hans-Geiger-Gymnasium besuchen können, erhalten optimale Voraussetzungen für eine hochwertige schulische Ausbildung sowie zusätzliche Fördermaßnahmen auf sportlicher Ebene. Dazu zählen unter anderem eine Talent-AG in den Jahrgangsstufen fünf und sechs sowie weitere abgestimmte Unterstützungsangebote im Schulalltag.
Der Weg zu fußballerischen Höchstleistungen führt nicht nur über die körperliche Leistung. Vielmehr begegnen unseren Jungstörchen bei der Entfaltung ihres sportlichen Potentials ebenso psychologische Herausforderungen wie Leistungs- und Erwartungsdruck, Selbstzweifel oder auch Wettkampfnervosität. Genau an dieser Stelle setzt mit der Sportpsychologie ein weiterer zentraler Baustein unserer Ausbildungsphilosophie an, um unseren Nachwuchstalenten auf und neben dem Platz die bestmögliche Unterstützung bei ihrer persönlichen und sportlichen Entwicklung zu bieten.
Psychologisches Grundlagentraining
- Erlernen und Erproben von Entspannungsverfahren (z.B. progressive Muskelentspannung)
- Klassisches Teambuilding (z.B. Zielsetzung, Werte, Teamdynamik und -identität)
Psychologisches Fertigkeitstraining
- Vermittlung individuell zugeschnittener Techniken und Strategien an Spieler, Trainer*innen und Eltern
- Unterstützung der Persönlichkeitsentwicklung und Identitätsbildung
Krisenintervention
- Betreuung und Begleitung von (akuten) Verletzungen, individuellen Belastungen oder Konflikten in der Mannschaft
Die sportpsychologische Arbeit in unserem Nachwuchsleistungszentrum stützt sich insbesondere auf das obenstehende 3-Ebenen-Modell von Beckmann und Elbe (2008) und zielt hauptsächlich darauf ab, unsere Spieler aus mentaler Sicht optimal auf die Handlungs- und Leistungsanforderungen in Training und Spiel vorzubereiten, sie bei der Rehabilitation von und dem Wiedereinstieg nach Verletzungen zu begleiten und allgemein für den Erhalt psychischer Gesundheit Sorge zu tragen. Dabei fungiert unsere in Vollzeit angestellte Sportpsychologin als vertrauliche Ansprechpartnerin für die Betreuung individueller Anliegen, die Gestaltung von Gruppeneinheiten, beispielsweise im Rahmen der Trainingslager, sowie die Anwendung (sport-)psychologischer Diagnostikinstrumente. Neben unseren Spielern*innen haben zum einen auch unsere Trainer*innen die Möglichkeit, sich innerhalb sportpsychologischer Coachingeinheiten zu Themen wie Kommunikation und Führung weiterzubilden und individuell sportpsychologisch zu arbeiten, zum anderen sind auch die Eltern unserer Jungstörche stets herzlich eingeladen, die Sportpsychologin bei allen Fragen rund um den Umgang mit Kindern im Leistungssport zu kontaktieren.
