„Immer wieder neue Herausforderungen“ – U17-Trainer Grobler im Saisonfazit

Mit dem Sieg im Landespokalfinale am Donnerstag kam auch die Saison von Holsteins U17-Mannschaft zum Abschluss. In der DBF-Nachwuchsliga der B-Junioren landeten die Jungstörche in der Vorrunde mit 21 Punkte auf einem starken vierten Platz. Die Hauptrunde in Liga B verlief dann allerdings weniger erfolgreich und endete mit 16 Zählern auf dem vorletzten Rang. Im Abschlussinterview haben wir mit U17-Cheftrainer Maximilian Grobler über die besonderen Herausforderungen in dieser Saison und die Leistungsschwankungen seiner Mannschaft gesprochen.

Moin Maxi, zusammenfassend kann man eure Saison sicherlich als sportlich durchwachsen beschreiben. Wie ist deine Gefühlslage jetzt zum Abschluss?

Mit dem Blick auf unser Abschneiden in der Rückrunde der DFB-Nachwuchsliga bin ich sicherlich eher unzufrieden. Von den Ergebnissen her hatten wir eine sehr wellenförmige Saison. Es gab Phasen, in denen es super lief. Wir mussten allerdings auch viele Rückschläge hinnehmen. Insgesamt muss man versuchen, die Bewertung weitestgehend unabhängig von den Ergebnissen vorzunehmen. In meinen Augen haben wir bis zum Winter insbesondere im Spiel mit dem Ball permanent Fortschritte gemacht und waren bis ins letzte Drittel auf einem wirklich guten Level. Trotz großem Fokus in der Rückrunde, ist die erhoffte Weiterentwicklung in dieser Spielphase seither ausgeblieben. Die Arbeit gegen den Ball war über die ganze Saison eines unserer größten Probleme.

In der Vorrunde seid ihr mit sieben Siegen und sieben Niederlagen am Ende auf einem starken vierten Platz gelandet. Wie zufrieden warst Du nach dieser ersten Saisonhälfte?

Meiner Ansicht nach sollte man immer nach dem Höchsten streben und so geht man natürlich mit dem Ziel in die Saison, um den dritten Platz mitzuspielen und sich für Liga A zu qualifizieren. Wir wussten aber, dass das eine extrem große Herausforderung werden würde, weil wir gegen deutlich größere Klubs mit ganz anderen Gegebenheiten und auch finanziellen Mitteln angetreten sind. Dennoch waren wir auch in den Topspielen gegen Vereine wie Hertha BSC oder den Hamburger SV immer sehr nah dran und haben phasenweise auf Augenhöhe mitgespielt. Deshalb bewerte ich den vierten Platz positiv und bin zufrieden mit unseren Leistungen im ersten halben Jahr.  

War innerhalb der Mannschaft eine große Enttäuschung zu spüren, den Sprung in Liga A verpasst zu haben?

Wir waren am Ende sehr nah dran, dementsprechend war schon eine große Enttäuschung zu spüren. Aber die Jungs haben auch gesehen, dass die Teams, die den Sprung geschafft haben, auch verdient in Liga A gegangen sind. Es herrschten eine gewisse Akzeptanz und der nötige Realismus. Problematischer war eher die falsche Erwartungshaltung, mit der das Team an Liga B herangegangen ist. Wir sind sicherlich als Mitfavorit gestartet und diesen eigenen Ansprüchen am Ende überhaupt nicht gerecht geworden.

Du hast es eingangs als wellenförmige Performance besonders in der Hauptrunde beschrieben. Woher kamen eure Leistungsschwankungen in dieser Saison?

Wir haben immer versucht einen sehr spielerischen Ansatz zu wählen. In der Hinrunde haben wir permanent auf guten Rasenplätzen oder auf Kunstrasen gespielt, wo diese Herangehensweise funktioniert hat. Ab Februar dieses Jahres stand die Mannschaft dann erstmals wieder auf Rasen, der häufig auch nicht so gut war. Da haben wir gemerkt, dass uns der spielerische Ansatz um die Ohren fliegt, weil wir auf schlechtem Untergrund viel zu unpräzise waren. Anpassungen der Spielweise haben dazu geführt, dass wir unsere Identität etwas verloren haben. Daher hatten wir zwischen Februar und Mai eine Phase, in der wir häufig keine guten Leistungen gebracht haben. Verletzungs- und krankheitsbedingt konnten wir oft nur mit einer verkleinerten Gruppe trainieren, was uns immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt hat. Das hat sowohl mich als auch die Mannschaft viel Energie gekostet.

Wie seid ihr als Team mit so harten Rückschlägen wie dem 2:10 gegen Werder Bremen umgegangen?

Nach dieser Niederlage haben wir eine andere Art der Videoanalyse gewählt. Normalerweise fokussieren wir taktische Themen unabhängig von Toren oder Ergebnissen. In diesem Fall ließen wir mehrfach die Gegentore laufen, aber haben gar nicht viel dazu gesagt, sondern die Jungs selbst kritisch reflektieren lassen. Im Anschluss haben wir gemeinsam unsere Probleme benannt und über die Ursachen gesprochen. Das Ziel war es mit dem Input der Mannschaft Lösungen zu erarbeiten. Ich fand es sehr schön zu sehen, wie viel die Jungs in diesem Szenario selbst beigesteuert haben. Der Sieg im folgenden Spiel hat gezeigt, dass die Gruppe eine entsprechende Reaktion zeigen wollte.

Losgelöst von den Ergebnissen, in welchen Bereichen hat sich deine Mannschaft im vergangenen Jahr am besten entwickelt?

Besonders im eigenen Spielaufbau und Übergangsspiel haben wir als Mannschaft große Fortschritte gemacht. Bis zum Winter habe ich eine sehr kontinuierliche Entwicklung in verschiedenen Bereichen gesehen, auf denen wir eigentlich weiter aufbauen wollten. Leider haben wir über die Wintermonate eher Rückschritte gemacht und Dinge, die vorher sehr gut funktionierten, haben nicht mehr geklappt. Wir haben im Training insgesamt aber den Fokus auf die individuelle Entwicklung gelegt und viel im Eins-gegen-Eins sowie positionsspezifische Techniken trainiert. Mit vielen diesen Entwicklungen einzelner Spieler bin ich sehr zufrieden. Wenn man unterm Strich draufschaut, ist das sicherlich das, woran unsere Arbeit gemessen werden sollte. Dennoch ist es natürlich schade, dass wir diese Fortschritte in der Rückrunde nicht auch in gute Ergebnisse ummünzen konnten.

Welche Lehren ziehst Du aus dieser ersten Saison in der neuen DFB-Nachwuchsliga?

Diese Saison hat mir auf jeden Fall deutlich gemacht, wie viel auch vermeintlich kleinere Vereine in ihre Jugendarbeit investieren und davon profitieren. Dadurch ist mir wieder bewusster geworden, vor welchen Herausforderungen wir als Holstein Kiel nach wie vor stehen und dass wir an unsere Leistungsgrenzen gehen müssen, um erfolgreich Fußball zu spielen. Für uns ist es super, dass wir uns in der Vorrunde mit einigen richtig großen Gegnern messen können. Wir müssen uns aber gleichzeitig darauf besinnen, eine realistische Erwartungshaltung an den Tag zu legen. Insgesamt finde ich das Konstrukt für die Spielerausbildung sehr gut, weil wir Duelle auf unterschiedlichen Niveaus haben und die Spieler so in allen Bereichen fördern.

Impressionen der U17-Saison 2024/2025

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