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„Neue Erwartungshaltung an die Mannschaft“ – Willi Weiße im U23-Zwischenfazit

Hinter unserer U23 liegt die Hinserie in der Flens-Oberliga Nord. Mit 36 Punkten überwintern die Jungstörche auf Platz zwei, haben allerdings einen Acht-Punkte-Rückstand auf die Tabellenspitze. Wie diese erste Saisonhälfte insgesamt zu bewerten ist, welche Herausforderungen es gab und woran in den kommenden Monaten noch gefeilt werden soll, haben wir im Interview mit U23-Cheftrainer Willi Weiße besprochen.

Moin Willi, wie fällt dein allgemeines Fazit zu diesem ersten halben Jahr aus?
Beim Fazit in der U23 gibt es für mich immer zwei Seiten. Zum einen freuen wir uns, dass wir junge Spieler wie Louis Köster oder Ikem Ugoh dicht an die Profimannschaft herangebracht haben. Zum anderen sind wir mit der Punkteausbeute und den Ergebnissen in der Liga natürlich nur in Teilen zufrieden. Da hätten wir uns einfach mehr gewünscht.

Wie gelingt es dir als Trainer, die Balance zwischen Ausbildung und den richtigen Ergebnissen zu finden?
Im besten Fall zahlt das eine auf das andere ein – sprich: Wenn man Spieler individuell besser macht, performt am Ende auch die gesamte Mannschaft besser. Man muss eine Balance finden zwischen Trainingsinhalten, die die persönliche Entwicklung fördern, und solchen, die im Teamkontext stehen.

Nach dem Abstieg wurde im Sommer in der U23 personell ordentlich rotiert. Wie hat sich die Mannschaft mittlerweile zusammengefunden?
Zu einem kleinen Teil der U23 der Vorsaison kamen viele Jungs aus der U19 hoch. Dazu externe Neuzugänge und die jungen Profispieler. Das hat natürlich für ordentlich Bewegung im Kader gesorgt, sodass wir eine gewisse Zeit gebraucht haben, um uns zu finden. Uns war es wichtig, die Jungs aus dem Profikader nachhaltig und gut bei uns zu integrieren. Ich glaube, das ist uns im weiteren Saisonverlauf gelungen, sodass wir jetzt davon sprechen können, dass wir ein richtiges Team geworden sind.

Für dich ist es ebenfalls die erste Saison in der Flens-Oberliga. Wie bewertest du das Spielniveau und die Gegner?
Von der Art und Weise des Spiels ist es auf jeden Fall nochmal ein Unterschied zur Regionalliga. Insgesamt war es vor allem zu Beginn ein diverses Bild. Wir hatten Teams, die mitspielen wollten, aber auch Teams die tiefer verteidigt und weniger spielerische Ansätze gesucht haben. Zum Ende der Hinrunde hat sich das Bild dann aber vereinheitlicht. So mussten wir uns häufig gegen tief stehende Gegner beweisen. Aber man steht in jedem Spiel vor neuen Herausforderungen und Aufgaben, die es zu bewältigen gilt – wir waren auf jeden Fall nicht unterfordert!

Nach dem missglückten Saisonstart beim FC Kilia Kiel (1:5) seid ihr schnell in die Spur gekommen. Wie wichtig war diese gute Reaktion?
Das war enorm wichtig für uns. Es hat uns gezeigt, dass wir auf einem hohen Level performen können. Zum damaligen Zeitpunkt waren wir in der personellen Konstellation top aufgestellt und haben wirklich gute Spiele gemacht. Das hat uns eine gewisse Stabilität gegeben, auf der wir in den darauffolgenden Wochen aufbauen konnten.

Neben zahlreichen Siegen gab es auch Rückschläge wie die Niederlage gegen Todesfelde (0:2) oder das torlose Remis gegen Eichede. Wie herausfordernd ist es für eine junge Mannschaft, in dieser engen Liga damit umzugehen?
Für die Jungs ist es natürlich eine Herausforderung, weil sie wissen: Eigentlich müssen sie immer performen und gewinnen. Das ist sicherlich eine Erwartungshaltung, die viele der jungen Spieler so bisher noch nicht erlebt haben. Jedes Unentschieden ist für uns gefühlt eine Niederlage – das macht natürlich etwas mit der Mannschaft. Wir können aus keiner Underdog-Position heraus agieren, und dementsprechend war das für viele schon ein Anpassungsprozess, diese Erwartungen nachhaltig bedienen zu können.

Lösen wir uns von Ergebnissen und der Tabelle: Wo siehst du bisher die besten Entwicklungen bei deiner Mannschaft?
Ab Mitte der Hinrunde hatten wir ein klares Bild, dass die Gegner sehr tief verteidigen und viel in situative Mannorientierung gehen. Entsprechend wichtig war es für uns, dafür die richtigen Lösungsmöglichkeiten zu finden. Wir haben uns dafür einen Baukasten erarbeitet, der jetzt zunehmend greift. Ich denke, das war für uns ein ganz wichtiger Entwicklungsschritt, auf dem es nun weiter aufzubauen gilt.

Und an welchen Stellschrauben möchtest du in den kommenden drei Monaten Winterpause noch drehen?
Im Wesentlichen wollen wir in den Dingen, die wir aktuell tun, noch besser und vor allem konsequenter werden. Das sagen wir den Jungs auch immer wieder: Qualität bedeutet nicht, die Dinge ein- oder zweimal gut zu machen, sondern sie immer und immer wieder bestmöglich hinzubekommen.

Welche Ziele setzt ihr euch für die restlichen Spiele in dieser Saison?
Wir wollen jedes Spiel individuell für sich betrachten und es im besten Fall erfolgreich gestalten.

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