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„Rückenwind für die zweite Saisonhälfte“ – Women-Cheftrainer Fischer im Interview  

Unsere Holstein Women haben die Hinserie der Frauen-Regionalliga Nord absolviert und überwintern mit 26 Punkten an der Tabellenspitze! Zwar könnte die SpVg Aurich noch an unseren Holsteinerinnen vorbeiziehen, da sie aktuell eine Partie weniger hat – das Nachholspiel findet jedoch erst nach der dreimonatigen Winterpause statt. Wir haben die spielfreie Zeit genutzt, um mit Women-Cheftrainer Stefan Fischer ein kurzes Zwischenfazit zu ziehen. Wir wollten wissen, wo er die Stärken seiner Mannschaft sieht, was besonders herausfordernd war und worauf es in der zweiten Saisonhälfte ankommen wird. 

Moin Stefan, erstmal herzlichen Glückwunsch zur Herbstmeisterschaft und dem Platz an der Tabellenspitze. Wie fühlt es sich an? 

Das ist natürlich ein tolles Gefühl. Aber der Mannschaft und auch uns im Trainerteam ist bewusst, dass dieser Erfolg nur eine Momentaufnahme ist. Wir wollen weiterhin oben bleiben und müssen dafür in den kommenden Wochen hart arbeiten. Dennoch gibt uns diese Tabellenposition definitiv Rückenwind für die zweite Saisonhälfte. 

Hinter dir und der Mannschaft liegen intensive Wochen. Wie blickst du insgesamt auf die Hinserie zurück? 

Wir haben in der Hinserie spielerisch ein sehr hohes Niveau erreicht. Das hat nur funktioniert, weil die Mädels neue Vorgaben und Spielabläufe innerhalb kürzester Zeit umgesetzt haben. Sicherlich haben wir einige Punkte liegen lassen und hatten unsere Rückschläge – wie die Niederlage gegen Henstedt-Ulzburg oder zuletzt das torlose Unentschieden beim FC St. Pauli. Das gehört dazu und hält sich im Rahmen.  

Mit 43 Toren stellt ihr die offensiv gefährlichste Mannschaft der Liga, mit nur sechs Gegentoren gleichzeitig die beste Defensive. Hättest du vor Saisonstart damit gerechnet? 

Wir haben besonders zum Ende der Hinrunde noch einmal einen speziellen Fokus im Training auf die Offensive gelegt. Dass die Mannschaft das so schnell und in dieser Form umsetzt, hat mich ehrlicherweise schon etwas überrascht, aber natürlich auch sehr gefreut. Unsere Defensive ist für mich das Fundament von allem. Das bestätigt sich auch durch die insgesamt acht Spiele ohne Gegentor und ist für mich eine unserer größten Stärken. 

Worauf hast du in dieser ersten Saisonhälfte im Training einen besonderen Fokus gelegt? 

Uns war wichtig, von Beginn an ein Spiel zu entwickeln, dem man gerne zuschaut. Deshalb haben wir großen Wert auf Passgenauigkeit und klare Abläufe gelegt. Natürlich braucht es trotzdem die nötige Kreativität im letzten Drittel, aber bis dahin wollen wir mit unserem Können spielerische Lösungen finden. 

Welche Fortschritte hast du bei deiner Mannschaft in den letzten Monaten gesehen? 

Grundsätzlich finde ich es wichtig zu betonen, dass alle Spielerinnen das Niveau im Training sehr hochhalten und wir so konstant auf einem Top-Level arbeiten. Das ist ein enormer Vorteil, zu dem auch diejenigen beitragen, die am Wochenende vielleicht nicht so häufig in der Startelf stehen. Neben den spielerischen Fortschritten gilt es deshalb besonders das Trainingsniveau, als eine unserer wichtigsten Entwicklungen hervorzuheben. 

Ein halbes Jahr als Cheftrainer der Holstein Women – wie fühlt es sich mittlerweile für dich an? 

Für mich ist es großartig. Durch die Rahmenbedingungen und die Unterstützung aller Verantwortlichen kann ich mich voll und ganz auf den Fußball konzentrieren. Das ist eine enorme Erleichterung und kannte ich in dieser Form vorher nicht. Insgesamt bin ich immer noch geflasht, wie viel Spaß mir die Arbeit als Trainer bringt und mit welcher Freude und Leidenschaft die Mannschaft dabei ist. Das motiviert mich sehr, genauso weiterzumachen und die Saison möglichst erfolgreich abzuschließen. 

Wie sieht grob euer Winterfahrplan für die nächsten Wochen aus? 

Erstmal machen wir eine Pause und kommen alle etwas zur Ruhe. Dann starten wir im neuen Jahr wieder ins Training. Mit dem LOTTO NORDCUP wartet direkt ein Highlight zum Jahresbeginn. Zusätzlich wird es im Januar ein Kurztrainingslager geben, und natürlich sind mehrere Testspiele geplant. 

Drei Monate Winterpause sind sehr lang. Worauf wird es besonders ankommen, damit ihr gut durchkommt? 

Das Wichtigste ist zunächst, dass wir verletzungsfrei bleiben. Wir haben schon während der Saison sehr viel Wert auf Rehabilitation und Regeneration gelegt – das hat sich bisher ausgezahlt und soll auch in der Pause so bleiben. Außerdem wird es wichtig sein, Abläufe zu automatisieren und unsere Stärken weiter auszubauen. Wir müssen topfit in die Rückserie starten, denn gleich zu Beginn stehen wichtige Spiele gegen die Topteams der Liga an. 

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