Lio Rothenhagen nach seinem Debüt für die deutsche U20-Nationalmannschaft in Reutlingen (Foto: IMAGO / Eibner)
Am Dienstag trug Torhüter Lio Rothenhagen erstmals das Trikot der deutschen U20-Nationalmannschaft. Wieder in Kiel angekommen, blickt der 19-Jährige auf seine Zeit beim Juniorennationalteam zurück.
Am Ende ging alles ganz schnell. Lio Rothenhagen war zunächst auf Abruf für die deutsche U20-Nationalmannschaft nominiert, ehe kurz vor Beginn des Lehrgangs sein Telefon klingelte: „Ich bekam einen Anruf und es hieß, dass es morgen losgeht. Für mich war sofort klar: Egal wie, ich muss unbedingt dabei sein“, erinnert sich der Torhüter, der Ende August seinen 19. Geburtstag feierte. Rothenhagen, der bereits mit 13 Jahren ins Storchennest kam, bestritt zuvor je ein Spiel für die deutsche U16- sowie die U17-Nationalmannschaft. Die Nominierung für die U20 war für den jungen Schlussmann, der in Osdorf aufgewachsen ist, eine große Ehre: „Ich habe mich sehr gefreut und war glücklich, diese Chance zu bekommen.“
Im Zuge der U20 Elite League standen Länderspiele in Zürich gegen die Schweiz sowie ein Heimspiel gegen Italien in Reutlingen an, wo die Juniorennationalmannschaft auch ihre laut Rothenhagen „knackigen“ Trainingseinheiten absolvierte. Gegen die Schweiz (5:1) kam Rothenhagen, der in dieser Spielzeit sechsmal das Tor der Jungstörche in der Flens-Oberliga hütete, noch nicht zum Einsatz. Seinen großen Auftritt hatte der junge Schlussmann dann beim 4:0-Sieg gegen Italien am Dienstag. In der 81. Minute kam Rothenhagen für Tim Pfeiffer in die Partie. „Ich war nicht besonders aufgeregt, aber es ist natürlich ungewohnt, als Torhüter eingewechselt zu werden“, sagt Rothenhagen zu den Momenten vor seinem Debüt.
Zwei Paraden beim Debüt
Und trotz des deutlichen Spielstands bekam unser Eigengewächs direkt etwas zu tun: Einen flach getretenen Freistoß aus rund 18 Metern parierte Rothenhagen in der 85. Minute sicher, nur drei Minuten später machte er bei einem strammen Abschluss aus spitzem Winkel die kurze Ecke zu und hielt damit den Zu-Null-Sieg fest. „Ich fand es gut, dass ich nach meiner Einwechslung direkt gefordert wurde. Das sind die Momente, in denen man als Torwart da sein muss“, so Rothenhagen. „Ich denke, ich konnte mich ein bisschen zeigen, auch mit dem Ball am Fuß.“
Das erfolgreiche Debüt soll für den Schleswig-Holsteiner noch nicht alles gewesen sein: „Ein Länderspiel zu machen, ist immer etwas Besonderes. Die Nominierung macht auf jeden Fall Lust auf mehr.“ Dabei ist für Rothenagen der eigene Antrieb entscheidend: „Ich will mir Einsatzzeiten immer erarbeiten. Deshalb war es schön, mit der Einwechslung belohnt zu werden.“ Zusammenfassend hält er fest: „Ich bin dankbar für die Zeit, die ich bei der U20-Nationalmannschaft verbringen durfte. Das Feedback des Trainerteams war positiv, aber es gibt natürlich keine Garantien, beim nächsten Mal wieder dabei zu sein.“
Bereits in wenigen Wochen stehen die nächsten Lehrgänge der U20-Nationalmannschaft an – aus Kieler Sicht dann hoffentlich erneut mit einem echten Nordlicht zwischen den Pfosten.

