Am Mittwochabend, 3. Dezember, steigt im DFB-Pokal-Achtelfinale das Nordderby zwischen dem Hamburger SV und unserer KSV Holstein. Der Anpfiff im Volksparkstadion ist um 20.45 Uhr. Wir haben die Rothosen unter die Lupe genommen.
Nach sieben Jahren in der Zweitklassigkeit gelang den Hanseaten in der vergangenen Saison die Rückkehr in die Bundesliga. Nachdem mehrere vermeintlich große Trainer-Namen es nicht geschafft hatten, war es der mittlerweile 35-jährige Merlin Polzin, der den HSV ins Oberhaus zurückgeführt hatte.

Um in der Bundesliga zu bestehen und den schmerzhaften Abgängen von Ludovit Reis sowie Davie Selke – wohl die wichtigsten der 19 verabschiedeten Spieler – entgegenzuwirken, wurde die Mannschaft mit 13 Neuzugängen verstärkt.
Unter den neuen Spielern findet sich unter anderem Ex-Storch Nicolai Remberg wieder, so auch die drei Neuen aus London Luka Vuskovic (Leihe, Tottenham Hotspur), Albert Sambi Lokonga und Fabio Vieira (beide FC Arsenal). Für Letzteren, der auf Leihbasis zum HSV wechselte, war Arsenal 2022 bereit, stolze 35 Millionen Euro zu bezahlen.


Vor dem Nordderby im DFB-Pokal steht der HSV in der Bundesliga nach zwölf Spieltagen auf dem 13. Tabellenplatz und konnte am Sonntag in Unterzahl den VfB Stuttgart besiegen (2:1). In den vorherigen fünf Ligaspielen konnte die Polzin-Elf jedoch nur einen Punkt holen, den aber zuhause gegen Borussia Dortmund (1:1). Zudem gelang ein weiteres Ausrufezeichen mit dem 4:0 gegen den FSV Mainz 05. In der ersten Pokalrunde hatte sich der HSV in der Verlängerung gegen den FK Pirmasens durchgesetzt (2:1 n.V.), in der zweiten Runde folgte ein 1:0-Erfolg beim 1. FC Heidenheim.
Starke Störche im Volkspark
Seit mehr als 100 Jahren wird Norddeutschland von dieser Begegnung in den Bann gezogen. Das letzte Aufeinandertreffen in einem Pflichtspiel war am 30. Spieltag unserer Aufstiegssaison, welches Holstein mit 1:0 im Hamburger Volksparkstadion gewann. Daraufhin folgte noch ein Testspiel, aus dem die Störche ebenfalls als Sieger hervorgingen. Die Gesamtbilanz aus den 131 bisherigen Partien spricht allerdings mit 78 HSV-Siegen, 29 Holstein-Erfolgen und 24 Remis klar für die Rothosen. Der Großteil der Spiele liegt jedoch schon weit zurück, ist dabei allerdings nicht weniger bedeutsam für die Geschichte. So erlebte beispielsweise die KSV mit über 30.000 Zuschauern bei der Partie am 23. März 1951 gegen die Hamburger (3:3) in der erstklassigen Oberliga Nord ihre Rekordkulisse.


Blickt man aber auf die jüngere Vergangenheit, haben es die Störche geschafft, die Gesamtbilanz aufzuhübschen. Seit 2018, als die beiden Klub nach 55 Jahren wieder in einer Liga gespielt haben, gewann unsere KSV fünf der zwölf Pflichtspiele. Da der einzige Hamburger Sieg in diesem Zeitraum im Holstein-Stadion stattfand, bedeutet das im Umkehrschluss, dass die KSV im Volksparkstadion unbesiegt ist.