Die Aufsteller von den Holstein-Legenden Adsch Werner (li.), Gerd Koll (mi.) und Peter Ehlers (re.) werden umrandet von Dominic Peitz (Direktor Nachwuchsleistungszentrum der KSV Holstein), Patrick Nawe (Clubhistoriker KSV Holstein), Wolfgang Schwenke (Kaufmännischer Geschäftsführer KSV Holstein), Britta Koll (Tochter von Gerd Koll), Immo Stelzer (ehem. Spieler unter Gerd Koll), Günter Tams (ehem. Mitspieler von Gerd Koll), Ralf Ehlers (Sohn von Peter Ehlers)
Im Rahmen des 125-jährigen Vereinsjubiläums hat unsere KSV Holstein am Montagabend im CITTI FUSSBALL PARK drei Trainingsplätze nach den Vereinslegenden Gerd Koll, Peter Ehlers und Adolf „Adsch“ Werner benannt.
„Anlässlich unseres Jubiläums ist es uns eine besondere Freude, dass drei der größten Spieler unserer Vereinsgeschichte den Weg zurück ins Storchennest gefunden haben“, sagte Wolfgang Schwenke, Kaufmännischer Geschäftsführer unserer KSV Holstein, in seiner Begrüßungsrede vor den geladenen Gästen auf dem Vereinsgelände in Kiel-Projensdorf. Anwesend waren unter anderem Wegbegleiter und Angehörige der neuen Namensgeber sowie Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer und Tim Cassel, Geschäftsführer des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes. Schwenke führte fort: „Die drei waren nicht nur auf dem Rasen Leistungsträger, sondern auch prägende Persönlichkeiten in der öffentlichen Wahrnehmung und fest in der Gesellschaft verankert. Sie können unseren Talenten auch heute noch als Vorbilder dienen.“ Passend also, dass zahlreiche Jungstörche aus diversen NLZ-Teams unserer KSV anwesend waren.


Der Peter-Ehlers-Platz
Besonders bewegend waren die Würdigungen durch Weggefährten sowie durch Experten für die lange Geschichte unseres Vereins. So stellte KSV-Clubhistoriker Patrick Nawe die Verdienste von Holsteins Rekordspieler Peter Ehlers heraus, der 429 Pflichtspiele für unsere Farben bestritt. „Peter Ehlers hat sich nicht nur dadurch ausgezeichnet, dass er ein tadelloser Sportsmann war, sondern er ist auch stets vorangegangen. Diese Qualität hat ihn ausgezeichnet.“ Peter Ehlers hat unsere KSV als Rekordspieler, Kapitän, Trainer und Vorstandsmitglied geprägt und war zudem erster Ehrenvorsitzender des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes sowie DFB-Funktionär.
Der Adsch-Werner-Platz
Im Anschluss daran erinnerte Jürgen Weber, Historiker und ehemaliges Aufsichtsratsmitglied unserer KSV, an den Ausnahmetorhüter Adolf „Adsch“ Werner, der 1912 mit unseren Störchen Deutscher Meister wurde und bis heute Rekordnationalspieler unseres Vereins ist. „Adsch Werner war der erfolgreichste Fußballer, den Holstein Kiel je hatte“, sagte Weber über den 13-fachen Nationalspieler Werner, der neben dem Fußball als Schornsteinfegermeister tätig war. „Er war nicht nur dafür bekannt, dass er alle Bälle abwehren konnte, sondern strahlte dabei auch eine Ruhe aus, die sich auf die gesamte Mannschaft übertrug“, so Weber weiter.


Der Gerd-Koll-Platz
Als dritter Namensgeber fungiert ab sofort Gerd Koll, der mit 155 Treffern in 294 Pflichtspielen der erfolgreichste Torschütze unseres Vereins ist und auch als Trainer große Erfolge mit der KSV feierte. So führte er eine junge Holstein-Mannschaft im Jahr 1978 in die 2. Liga Nord. Der frühere Holstein-Kapitän Immo Stelzer ehrte in bewegenden Worten seinen ehemaligen Trainer: „Er war ein großartiger Mensch, der stets als fairer Sportsmann aufgetreten ist. Ich habe nur beste Erinnerungen an ihn.“
Zusammenfassend hob Patrick Nawe die Bedeutung der Umbenennung hervor: „Der Blick auf unsere Fußballgeschichte ist nicht nur eine Reise durch die Zeit, sondern immer auch ein Spiegel gesellschaftlicher und kultureller Entwicklungen. Die Kombination aus Geschichte, Medienrevolution und Kultur sorgte auch in Kiel für eine große Popularität des Fußballs. Indem wir herausragende Sportler unserer Vereinsgeschichte mit der Umbenennung von drei Trainingsplätzen würdigen, schlagen wir eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart – und schaffen so im Jubiläumsjahr eine zusätzliche Identifikation mit der KSV Holstein.“
Ein besonderer Moment der Feierlichkeiten war die Enthüllung der neuen Stelen an den Trainingsplätzen durch die Kapitäne von Holsteins Nachwuchsteams. Die Tafeln machen nicht nur die neuen Platznamen sichtbar, sondern erzählen auch von den Geschichten der geehrten Vereinslegenden. Den Schlusspunkt setzte folglich Dominic Peitz, Direktor des Nachwuchsleistungszentrums: „Traditionelle Werte wie Zuverlässigkeit, Bodenständigkeit, Zusammenhalt und der Holsteingeist haben auch im NLZ einen hohen Stellenwert. Dass Spieler wie Peter Ehlers, Gerd Koll und Adsch Werner aus der Region den Sprung in die deutsche Spitze geschafft haben, ist ein schöner Ansporn für unsere Jugendspieler.“
Über die Vereinslegenden:
- Peter Ehlers (* 22. Januar 1933 in Kiel, † 5. Juni 2017 in Kiel) ist mit 429 Pflichtspieleinsätzen (60 Tore) von 1953 bis 1966 Rekordspieler der Holstein-Vereinsgeschichte.
- Gerd Koll (* 1. April 1938 in Rendsburg, † 18. März 2013 in Kiel) ist der erfolgreichste Torschütze der Holstein-Vereinsgeschichte nach dem 2. Weltkrieg und führte die Störche 1978 als Trainer in die 2. Liga Nord.
- Adsch Werner (* 19. Oktober 1886 in Kiel, † 6. September 1975 in Kiel) war der erste große Star des Kieler Fußballs. Am 26. Mai 1912 gewann der Ausnahmetorhüter mit Holstein die Deutsche Meisterschaft und ist mit 13 Einsätzen für die DFB-Elf bis heute Rekordnationalspieler der KSV.