Schleswig-Holsteins „neue“ Oberliga

Die Regionalliga-Absteiger Holstein Kiel und der SV Todesfelde treffen sich nun in der Oberliga wieder

Aufgrund zahlreicher Traditionsvereine und Ex-Meister dürfte es für die Fans der Flens-Oberliga spannend werden. In der kommenden Saison treten unsere Jungstörche in der Flens-Oberliga an.

Bereits seit 1948 gibt es eine eingleisige oberste Spielklasse in Schleswig-Holstein, die einst – bis zur Einführung der Bundesliga 1963 – als so genannte Landesliga die zweithöchste Spielklasse im deutschen Ligasystem war. Seit 2008, einige Strukturreformen später, ist die aufgrund ihres Hauptsponsors seit 2017 Flens-Oberliga genannte Spielklasse nur noch fünftklassig.

Die große Zeit

Ihre ganz große Zeit erlebte die höchste Landesklasse direkt nach dem Krieg. Mannschaften wie VfB Lübeck, Itzehoer SV, Heider SV oder auch Phönix Lübeck dominierten das Geschehen an der Tabellenspitze. Aber auch der Aufschwung des VfR Neumünster begann und Emporkömmlinge wie der VfB Kiel sorgten für Furore. Zuschauerzahlen im mittleren fünfstelligen Bereich waren damals in der höchsten Landesklasse keine Seltenheit. Am Karfreitag 1952 wurde im Spitzenspiel zwischen dem VfB Lübeck und dem Itzehoer SV (1:0) mit stolzen 14.000 Zuschauern ein Rekord für die Ewigkeit in der Landesliga Schleswig-Holstein aufgestellt. Der VfB ist mit 14 Titeln bis heute auch Rekord-Meister, dicht gefolgt vom Itzehoer SV (8), dem Heider SV und VfR Neumünster (je 7).

Deutscher Amateurmeister

Abgesehen von den Mannschaften, die einige Jahre in der erstklassigen Oberliga Nord erleben durften – Holstein Kiel (16 Saisons), VfB Lübeck (9), VfR Neumünster (8), Phönix Lübeck (3), Heider SV (2), Itzehoer SV (1) – gelang der Reserve von Holstein Kiel als Meister der inzwischen in Amateurliga Schleswig-Holstein umbenannten Spielklasse 1961 der größte Coup. Die Mannschaft von Trainer Erich „Ede“ Wolf sicherte sich nicht nur den Landestitel, sondern holte am 24. Juni vor 82.000 Zuschauern im Niedersachsenstadion Hannover durch einen 5:1-Sieg gegen Siegburg 04 auch als einziges Team aus Schleswig-Holstein den Titel des Deutschen Amateurmeisters.

Als Landesmeister Schleswig Holsteins sicherten sich die Störche 1961 die Deutsche Amateurmeisterschaft.

Tradition und Altmeister

Im Jahr ihres 125. Vereinsjubiläums verpasste die 2. Mannschaft der KSV Holstein den Klassenerhalt in der Regionalliga Nord und kehrt nach acht Jahren zurück in die Oberliga, die in der Saison 2025/26 ein Sammelbecken ehemaliger Landesmeister sein wird. Mit dem VfR Neumünster und dem Heider SV (je 7 Titel), Holstein Kiel II (6), dem SV Todesfelde (3), dem amtierenden Meister FC Kilia Kiel sowie Eutin 08 und dem SV Eichede (alle je 2) sind immerhin sieben ehemalige Titelträger dabei. In der Ewigen Tabelle der höchsten Landesklasse finden sich mit dem Heider SV (Platz 1), dem VfR Neumünster (3.), dem FC Kilia (4.) und Holstein Kiel (7.) immerhin vier Teams ganz weit oben wieder. Die beiden einzigen Gründungsmitglieder von 1948, die auch in der neuen Oberliga-Saison dabei sind, kommen vom Hasseldieksdammer Weg (FC Kilia) und vom traditionsreichen Waldeck in Eutin.

Spannung an der Spitze

Mit den beiden Regionalliga-Absteigern Holstein Kiel und SV Todesfelde, Meister Kilia Kiel, Vizemeister Heider SV, der am Mittwoch in der Aufstiegsrunde nur knapp scheiterte, und dem PSV Neumünster werden fünf Teams als Mitfavoriten hoch gehandelt. Dahinter dürfte sich ein breites Mittelfeld tummeln, zu dem auch die beiden Traditionsvereine VfR Neumünster und Eutin 08 sowie der SV Eichede gehören dürften.

In der neuen Saison kommt es wieder zu spannenden Aufeinandertreffen unserer Jungstörche mit dem amtierenden Oberliga Meister FC Kilia Kiel.

Stadtderbys

Durch den Regionalliga-Abstieg der Störche und dem Aufstieg von Landesliga-Meister Inter Türkspor tummeln sich in der Saison 2025/26 also drei Kieler Mannschaften in der Flens-Oberliga. Andere ehemalige Meister aus Kiel und dem direkten Umland wie die SV Friedrichsort (2), VfB Kiel, TSV Schilksee, TSV Altenholz, TuS Felde (je ein Titel) spielen inzwischen im Leistungsfußball keine Rolle mehr.

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