Das Jubiläumsjahr wurde durch den Abstieg in der ersten Bundesligasaison unserer KSV Holstein nicht weniger besonders. Wir blicken hier auf die zahlreichen sportlichen Höhepunkte der ersten Jahreshälfte zurück.
Nach dem überragenden 5:1-Heimerfolg gegen Augsburg kurz vor Weihnachten konnte die gute Verfassung über die Winterpause hinweg transportiert werden. Trotz einer knappen 2:3-Niederlage im ersten Pflichtspiel des Jahres 2025 in Freiburg war klar: Aufgeben steckt auch in zweifelhafter Ausgangslage nicht in der Storch-DNA. Das sollte nur wenige Tage später unter Beweis gestellt werden. Völlig losgelöst überraschte die Mannschaft von Cheftrainer Marcel Rapp den Champions-League-Teilnehmer Borussia Dortmund mit drei Toren in der ersten Halbzeit. Nachdem der BVB im zweiten Durchgang noch einmal herangekommen war, setzte Fiete Arp mit seinem Treffer zum 4:2 den Schlusspunkt zum Endergebnis. Den Schwung aus diesem Erfolgserlebnis konnten die Störche allerdings leider nicht mitnehmen, und so gab es anschließend wenig Zählbares.


Zu Hause gegen Hoffenheim unterlag man mit 1:3, gegen Wolfsburg konnte man Ende Januar immerhin einen Punkt mitnehmen (2:2). Anschließend brachten unsere Störche den großen FC Bayern München noch einmal ins Wanken, nachdem sie zur 2. Halbzeit mit 0:4 zurücklagen. Das komplette Comeback blieb aber aus, sodass am Ende eine 3:4-Niederlage zu Buche stand. Es folgten ein 2:2-Remis gegen den ebenfalls abstiegsbedrohten VfL Bochum sowie zwei Niederlagen gegen die beiden Favoriten aus Frankfurt (1:3) und Leverkusen (0:2).
Der Auftakt in den März war dafür umso erfreulicher. Kaum ein anderes Stadion gilt mehr als eine Festung als die Alte Försterei in Köpenick, und genau dort, sollten unsere Störche die 1:0-Halbzeitführung über die Zeit bringen können. Die Mannschaft von Marcel Rapp feierte bei Union Berlin durch den Treffer von Armin Gigović den ersten Bundesliga-Auswärtssieg überhaupt und entfachte neue Hoffnung im Abstiegskampf, die durch das 2:2 gegen den VfB Stuttgart weiter geschürt wurde.


Doch so schnell die Hoffnung aufgekeimt war, so schnell wurde das zarte Pflänzchen durch die bittere 1:3-Niederlage in Heidenheim wieder aus dem Boden gerissen. Da erst am 30. Spieltag mit dem 1:1 gegen RB Leipzig ein Achtungserfolg gelang, konnte sich keine bessere Ausgangsposition erspielt werden. Das spektakuläre 4:3 gegen Borussia Mönchengladbach und der effizient herausgespielte 3:1-Sieg in Augsburg sollten das letzte Aufbäumen sein.
Am 33. Spieltag besiegelte der SC Freiburg den Abstieg. In diesem Moment bewahrte Sportchef Olaf Rebbe einen kühlen Kopf: „Es ist ein trauriger Tag für Holstein Kiel. Wir haben nicht die perfekte Saison gespielt, die es gebraucht hätte, um in der Bundesliga zu bleiben. Wie die Menschen hier hinter dem Verein stehen, war einfach großartig und nicht selbstverständlich. Alle, die es mit den Störchen halten, können trotzdem stolz sein.“


Ein letztes Highlight hielt die Saison 2024/25 aber noch bereit. Zum Bundesliga-Abschied in Dortmund begleiteten 8.000 Schlachtenbummler die Störche in den Signal Iduna Park. Die enorme Anzahl der Fans sorgte für einen Rekord, denn noch nie waren in der Vereinsgeschichte so viele Kieler*innen mit zu einem Auswärtsspiel gereist. Und das minutenlange Bejubeln der Mannschaft nach dem Anpfiff der 0:3-Niederlage stellte noch einmal unter Beweis, wie eindrucksvoll Holstein sich mit den sympathischen und stimmgewaltigen Fans in den Bundesligastadien präsentiert hat. Ungeachtet des Abstiegs blieb daher viel Positives hängen – und das nicht nur, weil die Mannschaft von Marcel Rapp trotz aller Widrigkeiten bis kurz vor Saisonende hatte hoffen dürfen.
Das Jahr war nicht nur sportlich voller begeisternder Erlebnisse. Der Verein wurde 125 Jahre alt. Dieses Jubiläum wurde entsprechend würdig gefeiert. Einen Rückblick darauf erhaltet ihr im Interview mit Clubhistoriker Patrick Nawe.






















