Ein unvergessliches Jahr: Der Saisonrückblick (Teil 2)

Fans und Spieler des SC Freiburg zollten unseren Störchen nach dem Abpfiff im Holstein-Stadion Respekt

Trotz des Abstiegs sorgte die KSV Holstein in der ersten Bundesliga-Saison ihrer Vereinsgeschichte für viele besondere Momente. Ein Rückblick auf ein Jahr Bundesliga-Fußball mit Holstein Kiel, Teil 2.

Den ersten Teil unseres Saisonrückblicks findet ihr hier.

Nur drei Wochen nach dem 5:1-Sieg gegen den FC Augsburg rollte bereits wieder der Ball – und die Kieler präsentierten sich nach der kurzen Pause direkt wieder in guter Verfassung. Zwar musste man sich beim SC Freiburg trotz starkem Comeback mit 2:3 geschlagen geben, zum Rückrundenabschluss erlebten die 15.034 Zuschauer im Holstein-Stadion eine Woche später aber eine regelrechte Sternstunde, als mit Borussia Dortmund der Champions-League-Finalist der Vorsaison mit 4:2 besiegt wurde. Doch auch in den folgenden Wochen gelang es der KSV nicht, teils ansprechende Leistungen in Punkte umzumünzen. Nach dem Spektakel gegen den BVB folgte ein bitteres 1:3 gegen die TSG Hoffenheim, ehe sich die Störche auf turbulente Art und Weise beim FC Bayern München geschlagen geben mussten. Nach 0:4-Rückstand konnten die Kieler in der Schlussphase noch auf 3:4 verkürzen, das wohl größte Comeback des Jahres blieb beim Rekordmeister jedoch aus. Weiteren Niederlagen gegen die Spitzenteams Eintracht Frankfurt (1:3) und Bayer 04 Leverkusen (0:2) standen zwei Unentschieden gegen den VfL Wolfsburg und den VfL Bochum (jeweils 2:2) gegenüber. 

Der Start in das Fußballjahr 2025 in Bildern

Der erste Auswärtssieg

Das nächste Highlight bescherte Holstein den stets reisefreudigen Fans – über die gesamte Saison hinweg begleiteten 44.000 KSV-Anhänger ihre Mannschaft zu den insgesamt 17 Auswärtsspielen – beim 1:0-Erfolg bei Union Berlin. Dank des goldenen Tores von Armin Gigovic feierte die Rapp-Elf den ersten Bundesliga-Auswärtssieg und schöpfte Anfang März neue Hoffnung im Abstiegskampf, die durch eine starke Vorstellung beim 2:2-Remis gegen den VfB Stuttgart zusätzlich genährt wurde. In dieser Phase gelang Steven Skrzybski etwas Historisches: Zwischen dem 19. und dem 25. Spieltag schoss er sechsmal auf das gegnerische Tor – und war mit all seinen Versuchen erfolgreich. Sechs Tore aus sechs Schüssen ohne einen einzigen Fehlversuch – das hatte vor ihm noch kein Spieler in der Geschichte der Bundesliga erreicht. 

Der erste Auswärtssieg

Die erste Spielzeit in Deutschlands Eliteklasse sollte für alle, die es mit der KSV halten, indes auch weiterhin eine Achterbahnfahrt der Gefühle bleiben. Zwischen den Spieltagen 26 bis 29 verpasste es der Aufsteiger, sich eine bessere Ausgangsposition für den Saisonendspurt zu verschaffen, als man beim 1. FC Heidenheim (1:3), gegen den SV Werder Bremen (0:3) sowie den FC St. Pauli (1:2) verlor. Zuvor hatte Holstein beim 1. FSV Mainz 05 einen Punkt geholt (1:1).

Der Glaube an den Klassenerhalt

„Solange es rein rechnerisch möglich ist, wird jeder von uns alles geben“, kündigte Torhüter Thomas Dähne, der Timon Weiner in den letzten acht Saisonspielen zwischen den Pfosten ablöste, nach dem verlorenen Heimspiel gegen St. Pauli an – und er und seine Teamkollegen ließen diesen Worten zum Saisonende hin Taten folgen. Ein Unentschieden bei RB Leipzig (1:1), ein atemberaubender 4:3-Erfolg gegen Borussia Mönchengladbach sowie ein 3:1-Sieg beim FC Augsburg sorgten dafür, dass im hohen Norden der Glaube an den Klassenerhalt bestehen blieb. Gleichzeitig wurde eine weitere Bestmarke aufgestellt: In den ersten 16 Auswärtsspielen der Saison erzielten die Störche jeweils mindestens einen Treffer – das gelang zuvor keinem Neuling in der langen Geschichte der Bundesliga. Zusammen mit dem FC Liverpool war die KSV so über Großteile der Spielzeit hinweg das einzige Team in den europäischen Top-Ligen, das in jedem Auswärtsspiel treffen konnte.

Der Sieg in Augsburg

Letztlich blieb dieser Rekord eine schöne Randnotiz, denn schließlich kam besagter 33. Spieltag, an dem trotz des vorherigen Schlussspurts der vorzeitige Abstieg besiegelt wurde. Während die KSV, die über 250.000 Besucher bei den 17 Heimspielen begrüßen durfte und stets vor einem ausverkauften Heimbereich spielte, zuhause dem SC Freiburg mit 1:2 unterlag, siegte Konkurrent Heidenheim parallel mit 3:0 bei Union Berlin und sorgte so für einen uneinholbaren Vorsprung von vier Punkten auf Relegationsgang 16.  

Ein ganz besonderes Saisonfinale

So geriet das Saisonfinale bei Borussia Dortmund zum Bundesliga-Abschied – allerdings zu einem ganz besonderen: 8.000 Holstein-Fans begleiteten die Störche mit in den Signal Iduna Park und sorgten dadurch für einen weiteren Rekord, waren doch noch nie zuvor in der langen und bewegten Vereinsgeschichte so viele Kieler mit zu einem Auswärtsspiel ihrer Mannschaft gereist. Dass sie das Team trotz der 0:3-Niederlage beim BVB noch minutenlang feierten, kam einem Symbol für die überragende Unterstützung über die gesamte Saison hinweg gleich. Denn wenngleich es für den Klassenerhalt in der Bundesliga-Debütsaison nicht reichte, so sorgten nicht nur der Kieler Spielstil sowie das ruhige und seriöse Auftreten des Vereins, sondern auch das friedliche und stimmgewaltige Verhalten der eigenen Fans für hohe Sympathiewerte im ganzen Bundesgebiet.

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