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Auf dem Gegnerradar: 1. FSV Mainz 05

Am elften Spieltag begrüßen wir mit dem 1. FSV Mainz 05 eine feste Größe der Bundesliga im Holstein-Stadion. Die Mainzer sind in der jüngeren Vergangenheit weit mehr als nur ein Karnevalsverein.

Seit der Saison 2009/10 gehören die Mainzer zum festen Inventar der 1. Bundesliga. Galten sie doch lange als die „Unaufsteigbaren“, halten sie sich seit vielen Jahren im Oberhaus. In dieser Saison spielt Mainz 05 bisher eine solide Hinrunde. Im Vorjahr landeten die „Nullfünfer“ mit zwei Zählern Vorsprung auf die Abstiegszone schlussendlich auf Rang 13. Positiv: Nur die Top-6-Teams kassierten weniger Gegentore in der Vorsaison als die Mainzer. Negativ hingegen: Mit 39 eigenen Treffern stellte man den viertschlechtesten Angriff der Liga.

Das Personal bei Mainz 05

Seit Februar sitzt mit Bo Henriksen ein Däne auf der Mainzer Trainerbank. Im Transferfenster sorgte vor allem der millionenschwere Abgang von Brajan Gruda für Aufsehen, den es für 31,5 Millionen Euro in die Premier League nach Brighton zog. Auch Delano Burgzorg (2,75 Mio., FC Middlesbrough), Ludovic Ajorque (Leihe, Stade Brest), Sepp van den Berg (Leihende, FC Liverpool), Leandro Barreiro (ablösefrei, Benfica Lissabon) Marco Richter (Leihe, Hamburger SV) sowie Tom Krauß (Leihe, Luton Town) verließen den Verein. Neu in der Mewa Arena laufen dafür Hyun-seok Hong (4 Mio., KAA Gent), Kaishu Sano (2,5 Mio., Kashima Antlers), Armindo Sieb (Leihe, Bayern München), Nikolas Veratsching (Wolfsberger AC) und Moritz Jenz (Leihe, VfL Wolfsburg) auf.

Leihrückkehrer Paul Nebel erzielte beim Sieg der Mainzer gegen Dortmund zuletzt einen Treffer. (DFL/Getty Images/Simon Hofmann)
Stand von 2015 bis 2017 im Kieler Tor: der Mainzer Schlussmann Robin Zentner. (Foto: DFL/Getty Images/Simon Hofmann)

Beide Traditionsvereine verbindet zwar eine reiche Historie, auf dem Spielfeld begegneten sie sich jedoch erst zweimal im DFB-Pokal. Im Dezember 2011 schafften unsere Störche durch einen 2:0-Sieg gegen die Mainzer im Holstein-Stadion die Sensation und zogen als Regionalligist ins Viertelfinale ein. In der Saison 2017/18 lieferten die Kieler ebenfalls einen echten Pokalfight gegen die Mainzer ab, den Nullfünfern gelang jedoch durch ein 3:2-Heimsieg die Revanche für das Pokalaus sechs Jahre zuvor. Öfter gab es hingegen Duelle mit der Zweitvertretung der Mainzer, die zwischen 2014 und 2017 in der 3. Liga sechsmal Gegner unserer KSV Holstein war.

Im Jahr 2011: Rafael Kazior und Jaroslav Lindner feiern im DFB-Pokal gegen Mainz 05 den Torschützen Steve Müller.

Mit Torwart Robin Zentner sowie Mittelfeldmann Jae-sung Lee kehren zwei gute Bekannte zurück an ihre alte Wirkungsstätte. Zentner stand zwischen 2015 und 2017 in 27 Pflichtspielen bei unserer KSV im Tor und war ein wichtiger Teil der Mannschaft, die den umjubelten Aufstieg in die 2. Bundesliga schaffte. Der Südkoreaner Lee hingegen sammelte zwischen 2018 und 2021 in 104 Partien starke 48 Torbeteiligungen. Drei Jahre lang war er bei unseren Störchen Leistungsträger und begeisterte durch seine fußballerische Klasse die Kieler Fans.

Einst im KSV-Trikot unterwegs: Die heutigen Mainzer Robin Zentner…
… und Jae-sung Lee.

Unser Kapitän vor einem besonderen Duell

Für Lewis Holtby ist das Duell am kommenden Sonntag eine Reise in die Vergangenheit. Schließlich war unser Kapitän in der Saison 2010/11 ein Teil der „Bruchweg-Boys“, die mit dem 1. FSV Mainz 05 die Bundesliga aufmischten.

André Schürrle, Adam Szalai und Lewis Holtby – diese drei Namen sind aus der jüngeren Geschichte von Mainz 05 nicht wegzudenken. Als „Bruchweg-Boys“, angelehnt an den Namen einer Boyband, rockten sie förmlich die Bundesliga. Beim Torjubel imitierten sie Musiker, wobei Holtby jeweils den Sänger, Schürrle den Gitarristen und Szalai den Schlagzeugspieler mimte. Nach einem 2:1-Sieg beim FC Bayern München wurden die damaligen Hauptakteure ins aktuelle Sportstudio des ZDF eingeladen und erlangten spätestens dadurch deutschlandweit Bekanntheit. Kurz danach stellten sie den damaligen Bundesligarekord von sieben Siegen aus den ersten sieben Spielen mit Mainz 05 ein. Am Ende landeten die Mainzer unter Trainer Thomas Tuchel sensationell auf Platz fünf – bis heute die beste Platzierung der Vereinshistorie.

Holtby voller Vorfreude

Unser Kapitän blickt mit Vorfreude auf das kommende Heimspiel im Holstein-Stadion: „Ich verbinde viele tolle Erinnerungen mit Mainz 05 und freue mich darauf, dass sie am Sonntag zu uns kommen.“ Holtby habe viele besondere Momente in Mainz erlebt und blicke mit Dankbarkeit auf diese Zeit zurück, sagt er. Ab und an stehe er sogar mit den „Bruchweg-Boys“ von damals noch im Kontakt: „Wir haben alle Kinder, da wird es zeitlich immer eng.“ Sportlich steht eine interessante Partie an, findet unsere Nummer Zehn: „Mainz ist eine laufstarke Mannschaft, die Charakter hat. Sie haben außerdem richtig gute individuelle Spieler im Kader.“

Nach mehrwöchiger Verletzungspause meldet sich der 34-Jährige wieder fit zurück: „Ich fühle mich gut und freue mich, in dieser Woche extra Gas zu geben, damit ich der Mannschaft am Wochenende wieder auf dem Platz helfen kann.“

1. FC Koeln v FSV Mainz 05 For DFL
Lewis Holtby mischte 2011 mit den Mainzern die Bundesliga auf (Foto: DFL/Getty Images/Alex Grimm).

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