Tore für die Ewigkeit

Netzwerk deutschsprachiger Fußballmuseen und Vereinsarchive traf sich im Borussia Park

Das Netzwerk der deutschsprachigen Fußballmuseen und Vereinsarchive ist ein Zusammenschluss haupt- und ehrenamtlicher Clubvertreter. In ihm sind derzeit über 50 Vereine organisiert, darunter auch die KSV Holstein. Zu den Aufgaben des Netzwerkes gehören seit 2009 Weiterbildung und kollegialer Austausch unter den Mitgliedern. Ein weiteres Ziel ist es, die Arbeit der Vereinsmuseen bzw. Archive insgesamt sichtbarer zu machen und damit die Bedeutung der Fußballgeschichte für die deutsche Öffentlichkeit zu stärken. Zum sechzigsten Geburtstag der Bundesliga organisierte das Netzwerk der Fußballmuseen und Vereinsarchive erstmals einen „Aktionstag der Fußballgeschichte“, an dem sich Museen und Archive zahlreicher angeschlossener Vereine beteiligen. 

Der Borussia Park in Mönchengladbach

Diesmal fand das Netzwerktreffen Anfang November im Mönchengladbacher Borussia-Park statt. Dort trafen u.a. Vertreter aus München, Wien, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Berlin, Essen, Dresden, vom Deutschen Fußballmuseum Dortmund und auch von Holstein Kiel zusammen. Prominentester Vereinsvertreter war Leverkusens Rekordspieler und UEFA-Cup-Sieger von 1988, Ex-Torhüter Rüdiger Vollborn, der bei der Werkself für das Archiv und die Traditionspflege zuständig ist.

Die Teilnehmer des Netzwerktreffens in der Mönchengladbacher Fohlenwelt

Nach der Begrüßung durch den 74er Fußball-Weltmeister Rainer Bonhof standen ein Vortrag über die FohlenWelt, das 1.100 Quadratmeter große Vereinsmuseum der Borussia, ein emotionaler Rundgang durch die FohlenWelt und den Borussia Park sowie ein Bericht des Sprecherkreises auf dem Programm. In der derzeitigen Sonderausstellung „Tore für die Ewigkeit“ ist auch dem Siegtor des Gladbachers Egon Milder gegen Holstein Kiel in der Bundesliga-Aufstiegsrunde 1965 umfangreicher Platz gewidmet.

Weltmeister Rainer Bonhof zu Besuch beim Netzwerkertreffen

Holstein Kiel gibt Clubarchiv neue Heimat

Seit Anfang 2023 hat die KSV Holstein ihr umfassendes Clubarchiv in neuen Räumlichkeiten im Herzen Kiels, unweit ihrer ehemaligen Sportstätte und Vereinsgastwirtschaft an der Gutenbergstraße, untergebracht. Es basiert weitestgehend auf dem Nachlass des jahrzehntelangen Archivars Fritz Hansen und wird inzwischen vom langjährigen Vereinsmitarbeiter und Historiker Patrick Nawe geführt.

Patrick Nawe vor dem Spielplakat der Bundesligaaufstiegsrunde 1965

Ziel ist es, auf Grundlage des Fritz-Hansen-Archivs in der Zukunft die Möglichkeit für ein eigenes Vereinsmuseum zu schaffen sowie Interessierten den Zugang zu relevanten Themen der Clubgeschichte zu ermöglichen. Derzeit begleitet das Holstein-Archiv die unterschiedlichsten Projekte zu den Themen Drittes Reich, Stadion-Geschichte und Architektur der Sportstätten und hält Kontakt zu Kieler Schulen. Darüber hinaus beschäftigt sich ein mehrköpfiges Historiker-Team im Rahmen eines Buchprojektes intensiv an der umfassenden Aufarbeitung der nun bald 125-jährigen Clubgeschichte – das Jubiläum wird am 7. Oktober 2025 gefeiert.

Das zweimal jährliche Netzwerktreffen deutschsprachiger Fußballmuseen und Vereinsarchive findet im Frühjahr 2024 eine Neuauflage.

Spielplakat der Bundesliga Aufstiegsrunde 1965
Modell des legendären Gladbacher Bökelberges
Die alte Anzeigetafel vom Bökelberg ist das Herzstück der Fohlenwelt

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