Netzwerk deutschsprachiger Fußballmuseen & Vereinsarchive: Trikots, Tore, Fußballwunder

Die Teilnehmer der Netzwerktagung im Bochumer Ruhrstadion

Das Netzwerk deutschsprachiger Fußballmuseen und Vereinsarchive traf sich am 21. März in Bochum, um in den Räumlichkeiten des Ruhrstadions ihr Halbjahrestreffen durchzuführen. Das Netzwerk ist ein Zusammenschluss von derzeit über 50 Vereinen, darunter auch unsere KSV Holstein. Ziele des Netzwerkes sind neben der Weiterbildung auch, die Arbeit der Vereinsmuseen bzw. Archive insgesamt sichtbarer zu machen und damit die Bedeutung der Fußballgeschichte für die Öffentlichkeit zu stärken. Im vergangenen Jahr organisierte das Netzwerk erstmals einen „Aktionstag der Fußballgeschichte“, an dem sich zahlreiche Vereine beteiligten. Auch in diesem Jahr wird der Aktionstag wieder rund um den 24. August stattfinden.

Im November fand das Netzwerktreffen im Borussia Park in Mönchengladbach statt, diesmal war Bochum der Tagungsort. Dort trafen sich u.a. Vertreter des FC Bayern München, Borussia Dortmund, FC Schalke 04, Hertha BSC, Eintracht Frankfurt, Union Berlin, Eintracht Braunschweig, FC St. Pauli und Holstein Kiel. „Wir alle haben in unseren Klubs das gleiche Anliegen und wir merken, wie wichtig Geschichte und Tradition für die Gegenwart und Zukunft des Fußballs sind. Wenn wir uns zusammentun, haben wir viel in der Hand, um trotz der zunehmenden Internationalisierung und Kommerzialisierung die Grundwerte des Fußballs zu vertreten und die Homebase, die Fans vor der Haustür, mitzunehmen. Dafür ist Tradition ein enormer Hebel“, so Sporthistoriker Henry Wahlig, der seit Oktober 2015 das Kultur- und Veranstaltungsprogramm des Deutschen Fußballmuseums in Dortmund verantwortet.

Prominentester Besucher der Tagung war die Bochumer Fußball-Legende Michael „Ata“ Lameck, der von 1972 bis 1988 für den VfL stolze 518 Spiele in der 1. Bundesliga absolvierte. Lameck begleitete den Rundgang des Netzwerkes durch das Ruhrstadion. Wichtiger Programmpunkt der Tagung war der Besuch der aktuellen Ausstellung „Trikots, Tore, Fußballwunder – 175 Jahre VfL Bochum“ im Zentrum für Stadtgeschichte. Gezeigt wurden dort Exponate aus der gesamten Vereinsgeschichte – von der Gründungszeit bis in die Gegenwart. „Die Ausstellung hat hervorragend funktioniert und das möchte ich nicht nur an den tollen Besucherzahlen festmachen. Der Sport, der Fußball und der VfL sind enorm wichtige Bestandteile der Stadtgesellschaft. Ob man Fußball mag oder nicht – für eine Stadt wie Bochum ist der Fußball eine feste Größe und allein das rechtfertigt so eine Ausstellung“, freute sich Dr. Kai Rawe, der Leiter des Bochumer Stadtarchivs, über den Besuch des Netzwerkes.

Seit Anfang 2023 hat auch Holstein Kiel ein umfassendes Clubarchiv in neuen Räumlichkeiten im Herzen Kiels nahe des allerersten Fußballplatzes der Vereinsgeschichte. Das Archiv basiert weitestgehend auf dem Nachlass des jahrzehntelangen Klub-Archivars Fritz Hansen und wird inzwischen vom langjährigen Vereinsmitarbeiter und Historiker Patrick Nawe geführt. Das Archiv wird ergänzt durch eine der größten Holstein-Trikot- und Fußballschuhsammlungen der Landeshauptstadt.

Das zweimal jährlich stattfindende Netzwerktreffen deutschsprachiger Fußballmuseen und Vereinsarchive findet im Herbst 2024 eine Neuauflage.

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