Aufholjagd bleibt erneut unbelohnt: Störche unterliegen in Bielefeld

Die spielentscheidende Szene in der Schlussphase: Fin Bartels wird von Manuel Prietl zu Boden gebracht.

Ein Gegentor nach 19 Sekunden läutete einen schwierigen Nachmittag für die Störche ein. Im zweiten Durchgang gelang es fast, einen 0:3-Rückstand noch aufzuholen, doch die große Moral der Störche wurde nicht belohnt. Mit Janni Serra und Masaya Okugawa trafen zwei ehemalige Kieler Profis für Arminia Bielefeld. Das Spiel endete 2:4 aus Sicht von Holstein Kiel.

Schlechter hätte man sich den Start in die Partie aus Kieler Sicht nicht vorstellen können: Nach 19 Sekunden trifft Robin Hack im Abseits stehend zum 1:0. Weil Mikkel Kirkeskovs Rettungsversuch vorher aber am Rücken von Marvin Schulz landet und der Ball von dort zu Hack springt, zählt der Treffer nach Videobeweis. Bielefeld spielte das frühe Tor in die Karten. Die Mannschaft von Daniel Scherning beschränkte sich in der Folge aufs Verteidigen, stand sehr tief in der eigenen Hälfte und überließ den Störchen den Ball. Die kamen dadurch zwar immer wieder zu Abschlüssen, konnten DSC-Torhüter Martin Fraisl damit aber nicht überwinden. Die Arminia wartete auf Ballgewinne und Konterchancen und bekam diese auch hin und wieder. Nach einem Kieler Fehlpass flankte Robin Hack dann auf Janni Serra, der zum 2:0 einköpfte (36.). Kurz vor der Pause liefen unsere Störche dann nochmal an und hätten den Anschlusstreffer verdient gehabt, als Philipp Sander völlig frei fünf Meter vor dem Tor von Fiete Arp bedient wurde – Fraisl stand jedoch richtig und rettete das Ergebnis in die Pause.

Zum Start in den zweiten Durchgang wechselte Marcel Rapp gleich dreifach, trotzdem misslangen die ersten Minuten erneut. Masaya Okugawa veredelte einen schnellen Konter über Brian Lasme zum 3:0 (48.). Beide Ex-Störche trafen also und forderten somit die Comeback-Qualitäten der Kieler heraus. Holstein bewies wie in der vergangenen Woche gegen den HSV erneut große Moral: Erst fand Reese Mühling für das 3:1 (59.) und dann landete ein weiter Einwurf von Reese über Patrick Erras bei Fin Bartels, der den Anschlusstreffer zum 3:2 erzielte (68.). Das Spiel wurde nun wieder richtig spannend und beinahe hätten die Störche die Sensation perfekt gemacht, als Bartels erneut im Strafraum an den Ball kam, allerdings von hinten von Manuel Prietl gezogen und zu Boden gebracht wurde. Schiedsrichter Dr. Arne Aarnink reichte die Aktion jedoch nicht für einen Elfmeterpfiff, das Spiel lief weiter, Bielefeld konterte und Bryan Lasme entschied das Spiel mit dem 4:2 (86.). Die Störche gaben trotz der strittigen Szene zwar nicht auf, hatten über Wriedt, Sander und Obuz noch drei gute Chancen, aber der Ball wollte nicht mehr ins Tor. So müssen die Kieler vor der Länderspielpause eine bittere Niederlage auf der Alm hinnehmen.

STATISTIK:

Holstein: Dähne – Becker (46. Korb), Wahl, Erras, Kirkeskov (84. Obuz) – Sander, Schulz (46. Porath), Bartels, Mühling (78. Skrzybski) – Reese, Arp (46. Wriedt). Trainer: Rapp.

Bielefeld: Fraisl – Klünter, Hüsing, Andrade, Oczipka – Vasiliadis (63. Prietl), Lepinjica, Hack, Rzatkowski (63. Jäkel), Okugawa (84. Kanuric) – Serra (46. Lasme)

Schiedsrichter: Aarnink (Nordhorn) I Tore: 1:0 Hack (01.), 2:0 Serra (36.), 3:0 Okugawa (48.), 3:1 Mühling (59.), 3:2 Bartels (68.), 4:2 Lasme (86.)

STIMMEN ZUM SPIEL:

Marcel Rapp: Wir waren besser zwischen den Strafräumen und Arminia Bielefeld besser in den Strafräumen. Das ist glaube ich die Analyse des Spiels. Schlussendlich müssen wir an unser Chancenverwertung besser werden und an unserem Verhalten im eigenen Strafraum arbeiten.

Thomas Dähne: In der ersten Halbzeit macht Bielefeld aus zwei Chancen zwei Tore – wir haben deutlich mehr, aber machen unsere Tore aktuell einfach nicht. Nach der Pause nehmen wir uns viel vor, kriegen aber direkt das dritte Gegentor. Es hört sich blöd an, aber wir machen hier eigentlich ein gutes Auswärtsspiel, zeigen eine tolle Reaktion, nur kassieren wir vier Gegentreffer und gehen am Ende leer aus.

Fin Bartels: Für mich hätte es Elfmeter geben müssen: Ich bin mitten in der Aktion und er zieht mich so nach hinten, dass ich nicht mehr schießen kann. Stattdessen kriegen wir im Gegenzug das Kontertor. Wir machen hier ein gutes Spiel und stehen am Ende ohne Punkte da. Das ist bitter.

Fin Bartels im Interview nach dem Spiel:

Die PK nach dem Spiel:

Das Spiel in Bildern:

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