Carl is back! Carl Johansson im Portrait

Nach längerer Verletzungspause ist Carl Johansson wieder fit – und beschert KSV-Trainer Marcel Rapp mehr Flexibilität in der Defensive.

Diese Saison hatte sich Carl Johansson, den alle nur „Calle“ nennen, ohne Frage anders vorgestellt. Im vergangenen Sommer war der 1,94 Meter große Innenverteidiger vom schwedischen Erstligisten IFK Göteburg ins Storchennest gewechselt und hatte bei seiner zweiten Auslandsstation nach einer halbjährigen Leihe zum dänischen Klub Randers FC einiges vor, ehe ihn eine Verletzung jäh ausbremste.

Dabei war die Vorbereitung auf die Saison 2023/24 für den Schweden überaus erfolgreich verlaufen. Johansson stand in allen Testspielen auf dem Platz, hinterließ einen starken Eindruck und fand sich dementsprechend auch Ende Juli in der Startelf beim Saisonauftakt gegen Eintracht Braunschweig. Doch die 90 Minuten, die er beim 1:0-Auswärtssieg in Niedersachsen absolvierte, sollten bis heute das einzige Pflichtspiel bleiben, dass „Calle“ für unsere KSV-Profis über die volle Distanz bestritt. Grund dafür war allerdings nicht seine Leistung, sondern die Tatsache, dass sich der Neuzugang in Braunschweig am Meniskus verletzte und anschließend erst Ende September wieder mitwirken konnte.

Leider war die Rückkehr nur von kurzer Dauer, weil der 29-Jährige anschließend ab November mit Patellasehnenproblemen zu kämpfen hatte, die ihn bis Anfang März außer Gefecht setzten. „Es war keine leichte Zeit, um ehrlich zu sein. In ein anderes Land zu ziehen, um dort Fußball zu spielen, und sich dann zu einem frühen Zeitpunkt der Saison zu verletzen, war nicht einfach für mich“, blickt Johansson auf die vergangenen Monate zurück.

„Aber mittlerweile fühle ich mich wieder sehr gut. Jetzt mit den Jungs wieder auf dem Platz stehen zu können, fühlt sich toll an. Dafür habe ich lange hart arbeitet“

Carl Johansson

Der Rechtsfuß holte sich in der Länderspielpause im März bei einem Einsatz für die U23 die nötige Spielpraxis, um anschließend wieder angreifen zu können (Foto).

„Es ist immer ein Unterschied, zu trainieren oder aber gegen einen Gegner in einem Wettkampf auf dem Feld zu stehen. Von daher war diese Partie sehr wichtig für mich“, sagt „Calle“ rückblickend über das Heimspiel der Jungstörche gegen den VfB Oldenburg, welches er über die volle Distanz absolvierte. Nachdem Johansson, der dem sechsköpfigen Mannschaftsrat angehört, danach im Heimspiel gegen den F.C. Hansa Rostock sein Comeback gefeiert hatte, als er in der Schlussphase eingewechselt wurde, wirkte er beim 4:0-Auswärtssieg beim 1. FC Nürnberg für 29 Minuten mit, gegen Osnabrück sogar eine ganze Halbzeit.

Es geht also aufwärts für den Schweden, der sich auf die verbleidenden Heimspiele im Holstein-Stadion freut. „Mir gefällt die Stimmung im Holstein-Stadion sehr gut. Wir spielen eine sehr gute Saison, sodass das Stadion oft ausverkauft war. Die Unterstützung von den Rängen hilft uns sehr“, berichtet Johansson, der im Übrigen der erste Schwede in der Vereinsgeschichte war, der das KSV-Trikot trägt, aber nur ein halbes Jahr nach seinem Wechsel nach Kiel Unterstützung eines Landsmannes bekam. Denn mit Alexander „Berra“ Bernhardsson konnte unser Verein in der Wintertransferperiode einen weiteren Akteur aus dem skandinavischen Land verpflichten.

„Ich kannte Berra vorher nicht persönlich, habe aber einige Male gegen ihn gespielt, sodass ich wusste, dass er ein richtig guter Kicker ist.“

Carl Johansson über Alexander Bernhardsson

Johansson lobt seinen Landsmann und freut sich, auch in Kiel ein wenig Schwedisch sprechen zu können. Doch dies ist nur ein netter Nebeneffekt, schließlich wollen die beiden Schweden vor allem auf dem Platz Taten sprechen lassen. In den vergangenen Wochen ging dieser Plan immer besser auf: Bernhardsson konnte unlängst gegen Osnabrück seinen dritten Saisontreffer feiern und Johansson steigerte nach der langen Verletzungspause seine Einsatzzeit.

Bei der Frage, ob er eine solch starke Spielzeit unserer KSV bei seinem Wechsel nach Kiel erwartet habe, muss Johansson nicht lange überlegen. „Im Sommer habe ich gemerkt, dass wir eine sehr gute Mannschaft beisammen haben und vielleicht tatsächlich das Zeug dazu haben, oben mitzumischen. Aber dass es bisher so gut läuft, hat sicherlich viele überrascht“, sagt „Calle“, der positiv gestimmt in die heiße Phase der Saison geht – und dann hoffentlich von weiteren Verletzungen verschont bleibt. In diesem Sinne: Welcome back, Calle!

„Wir haben uns das erarbeitet, sodass es kein Zufall ist, dass wir dort stehen, wo wir stehen.“

Carl Johansson

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