Der 1. FC Nürnberg im Gegnercheck: Uzun macht oft den Unterschied

Wer sich in der aktuellen Saison mit dem kommenden Gegner unserer Störche, dem 1. FC Nürnberg (Sa., 13 Uhr), beschäftigt, kommt an Can Uzun nicht vorbei. Der gerade einmal 18-jährige Offensivspieler macht bei den Franken regelmäßig den Unterschied. Wir haben uns sowohl das Ausnahmetalent als auch den Club für unseren Gegnercheck einmal genauer angeschaut.

Überflieger Uzun

Mit Can Uzun haben die Nürnberger ein wahres Juwel an Bord. Der türkische Nationalspieler ist der gefährlichste Youngster der laufenden Saison. Mit 15 Treffern gehört der erst 18-Jährige zu den Toptorschützen der 2. Bundesliga. Nur Haris Tabakovic (Hertha BSC, 17 Saisontore), Christos Tzolis (Fortuna Düsseldorf, 17) und Robert Glatzel (Hamburger SV, 16) trafen häufiger. Erst beim turbulenten 3:3-Unentschieden am vergangenen Samstag bei Hertha BSC schnürte Uzun wieder einen Doppelpack. Es scheint unrealistisch, dass das Nachwuchstalent auch in der nächsten Saison im Trikot der Franken auflaufen wird. Zuletzt kamen immer wieder Gerüchte um einen anstehenden Wechsel von Uzun zum Bundesligisten Eintracht Frankfurt auf. Auch im Hinspiel steuerte der damals noch 17-Jährige einen Treffer zum 2:0-Sieg der Nürnberger im Holstein-Stadion bei. Die Chancen stehen also gut, dass sich Uzun in den kommenden Jahren noch einen großen Namen machen wird.

Der erst 18-jährige Can Uzun ist mit 15 Treffern Nürnbergs bester Torschütze. Foto:
DFL/GettyImages/Christian Kaspar-Bartke

Große Torhütertradition

Doch nicht nur in der Offensive, sondern auch auf der Torhüterposition hat der Club schon große Spieler hervorgebracht. So gelten die beiden Nationaltorhüter Heinrich Stuhlfauth (Nürnberg, 21 Länderspiele) und Adsch Werner (Kiel, 13 Länderspiele) als die beiden besten deutschen Torhüter vor dem 2. Weltkrieg. Nach dem Krieg setzte der Europameister von 1996, Andreas Köpke, die große Torhütertradition in Kiel (Jugend ab 1967, Senioren von 1979 bis 1983) und Nürnberg (1986 bis 1994 sowie 1998 bis 2001) fort. Der gebürtige Kieler Köpke wurde 2020 beim Club sogar in die Jahrhundert-Elf gewählt – vor „Heiner“ Stuhlfauth. Die Stadionkneipe am Club-NLZ heißt übrigens „Stuhlfauth-Stuben“.

Heinrich Stuhlfauth ist ebenso eine Nürnberger Torwartlegende…
…wie der gebürtige Kieler Andreas Köpke.

Lange Zeit Rekordmeister

Bis 1987 durfte sich der FCN dank neun gewonnener Meisterschaften mit dem inoffiziellen Titel des deutschen Rekordmeisters schmücken. Erst dann wurde Nürnberg vom FC Bayern München mit dessen zehnter Meisterschaft abgelöst, ehe der FCB seinen Vorsprung in dieser Kategorie in den kommenden Jahrzehnten uneinholbar ausbaute. Doch das ist die einzige Meister-Notiz der Franken. Denn es gibt – abgesehen von den Nürnbergern – keinen anderen Verein im deutschen Fußball, der als amtierender Meister abstieg. Dieses unrühmliche „Kunststück“ gelang den Franken in der Saison 1968/69, nachdem sie in der Vorsaison noch die Schale in die Höhe gereckt hatten.

Traditionsreiches Stadion

Seine Heimspiele bestreitet der 1. FC Nürnberg im Max-Morlock-Stadion. Benannt ist es nach Vereinslegende Max Morlock, der in 472 Spielen 294 Tore für den Club erzielte. Der Stürmer wurde nicht nur zwei Mal Meister mit dem Verein, sondern auch 1954 Weltmeister mit der deutschen Nationalmannschaft. Seit 2017 trägt das im Jahre 1928 fertiggestellte Stadion seinen Namen, nachdem es zuvor unter anderem Frankenstadion (1991 bis 2006) und Städtisches Stadion (1961 bis 1991) geheißen hatte. Es bietet Platz für bis zu 50.000 Zuschauer. In dieser Saison war die Heimspielstätte des FCN zwei Mal ausverkauft: Im Traditionsduell mit dem FC Schalke 04 sowie im Frankenderby gegen die SpVgg Greuther Fürth blieb kein Platz leer. Und bei einem Zuschauerschnitt von 35.000 dürfte auch unsere Störche am Samstag eine gute Stimmung erwarten…

Diesen Artikel teilen

Facebook
Twitter