Für den FC Schalke 04 ging es in den vergangenen Jahren auf und ab – und das nicht nur im sprichwörtlichen Sinne, sondern auch zwischen der ersten und zweiten Bundesliga. Seit dieser Saison spielt Königsblau wieder in Liga zwei – und findet sich dort aktuell im Abstiegskampf wieder. Wir stellen unseren kommenden Gegner, der bisher hinter den (eigenen) Erwartungen zurückblieb, vor dem Heimspiel am Sonntag, 11. Februar (Anstoß: 13.30 Uhr), einmal genauer vor.
Ruhmreiche Geschichte
Kaum ein Fußballklub in Deutschland hat eine schillerndere und ruhmreichere Geschichte als der 1904 im Gelsenkirchener Stadtteil Schalke gegründete FC Schalke 04. Mit sieben Deutschen Meisterschaften und fünf DFB-Pokal-Siegen gehören die Königsblauen zu den erfolgreichsten Klubs im Land. 1937 holte Schalke als erster deutscher Verein das Double aus Pokal und Meisterschaft. Am 21. Mai 1997 feierte Schalke durch einen 4:1-Erfolg im Elfmeterschießen vor über 80.000 Zuschauern in Mailand den Gewinn des UEFA-Pokals.
Schwierige letzte Jahre
Die Schalker gehörten lange zu den besten Teams des Landes und spielten regelmäßig in der Champions League – zuletzt in der Saison 2018/19, nachdem man in der Vorsaison noch Vize-Meister geworden war. Doch in den Folgejahren konnte S04 nicht an die vorherigen Erfolge anknüpfen, sodass man nach den Plätzen 14 (2018/19) und 12 (2019/20) in der Saison 2020/21 tatsächlich als Tabellenletzter nach 1981, 1983 und 1988 den vierten Bundesliga-Abstieg nicht verhindern konnte. Zwar gelang anschließend in der folgenden Spielzeit als Zweitliga-Meister der direkte Wiederaufstieg, in Liga eins konnte man sich in der vergangenen Saison jedoch nicht halten, sodass es als Tabellen-17. erneut in die zweite Liga ging. Natürlich war vor dem Saisonstart auf Schalke die Hoffnung groß, wie schon zwei Jahre zuvor wieder umgehend in die Beletage des deutschen Fußballs zurückkehren zu können, danach sieht es aktuell aber wahrlich nicht aus. Nach 20 Spieltagen belegen die Knappen den 14. Tabellenplatz und müssen sich zurzeit vielmehr mit dem Abstiegskampf statt mit dem Aufstiegsrennen beschäftigen. Hoffnungsträger im S04-Kader ist ohne Frage Kenan Karaman, der mit je sechs Treffern und Vorlagen bester Scorer der Königsblauen ist.
KSV vs. S04: Besondere Duelle
Auch wenn der FC Schalke 04 und unsere Störche in dieser Saison erst zum zweiten Mal nach 2021/22 in einer Spielklasse aufeinandertreffen, hatten es die bisherigen Duelle durchaus in sich. Am 12. Oktober 1941 und somit mitten im 2. Weltkrieg stand unsere KSV erstmals im Pokalhalbfinale – damals noch im Tschammer-Pokal, dem Vorgänger des heutigen DFB-Pokals. Zwar musste sich unser Verein den Hausherren auf der Glückauf-Kampfbahn deutlich mit 0:6 geschlagen geben, doch zwei Jahre später gelang die Revanche: 1943 lieferten unsere Störche im Viertelfinale der Deutschen Meisterschaft beim 4:1-Erfolg gegen S04 das wohl beste Spiel der Vereinsgeschichte ab. Eine nette Randnotiz ist sicherlich auch das Gastspiel der Schalker im Holstein-Stadion im September 2000 anlässlich des 100. Vereinsgeburtstages der KSV. Beide Klubs hatten damals den gemeinsamen Hauptsponsor Veltins. Das Spiel endete 5:3 für die Gäste aus Gelsenkirchen um Andreas Möller, Olaf Thon und Gerald Asamoah.
18.000 Zuschauer tummelten sich 1943 beim Jahrhundertspiel gegen den FC Schalke 04 auf dem Holsteinplatz.
Dieser Kopfball des Kielers Ottmar Walter (li.) verfehlt das Schalker Gehäuse von Torhüter Hans Klodt nur knapp. Am Ende siegten die „Störche“ mit 4:1 gegen den Serienmeister aus Gelsenkirchen.
Kieler Punktspiel-Rekordkulisse im Hinspiel
Das Hinspiel am 25. August vergangenen Jahres war aus KSV-Sicht gleich auf mehreren Ebenen historisch. Zum einen war es das erste Mal, dass unsere Störche auf Schalke einen Sieg einfahren konnten, zum anderen hatten sie noch nie zuvor vor solch einer großen Kulisse – an diesem Abend waren 60.403 Zuschauer in der Veltins-Arena dabei – ein Punktspiel bestritten.
