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Topspiel am 30. Spieltag: Unsere Störche gastieren im Saisonendspurt zum Nordderby beim Hamburger SV. Das Ziel der Gastgeber ist schon seit Beginn dieser Spielzeit klar, sie wollen zurück in die Bundesliga. Wer dabei eine entscheidende Rolle spielen könnte, wie knapp die Rothosen in den letzten Jahren den Aufstieg verpassten und auf welche Bilanz wir beim 130. Aufeinandertreffen mit unseren Störchen zurückblicken, lest Ihr hier im Gegnercheck.

Neuer Cheftrainer: Steffen Baumgart kam für Tim Walter

 „Wir haben nach der enttäuschenden Heimniederlage gegen Hannover 96 eine Situationsanalyse vorgenommen und sind zur Entscheidung gekommen, dass wir eine Veränderung vollziehen müssen, um unsere Saisonziele nicht zu gefährden“, sagte HSV-Vorstand Jonas Boldt nach dem 21. Spieltag in einer Meldung auf der Vereinswebseite und gab damit die Freistellung von Cheftrainer Tim Walter bekannt. Auf ihn folgte am 20. Februar 2024 Steffen Baumgart, der zuvor noch beim abstiegsbedrohten Bundesligisten 1. FC Köln im Amt war. Im ersten Spiel mit dem neuen Mann an der Seitenlinie gelang dem HSV ein 1:0-Heimsieg gegen die SV Elversberg, worauf jedoch auch zwei Niederlagen gegen Osnabrück (1:2) und Düsseldorf (0:2) folgten. Die Berg- und Talfahrt der Hamburger ging auch mit Baumgart im weiteren Saisonverlauf weiter, aber das große Ziel des Aufstiegs ist für die die Rothosen aktuell noch nicht außer Reichweite. Vier Punkte trennen sie vom Relegationsplatz, den aktuell die Düsseldorfer belegen.

Steffen Baumgart steht seit Febraur 2024 an der Seitenlinie des HSV

Top-Torschütze Robert Glatzel

Mit 16 Treffern aus 27 Einsätzen ist Robert Glatzel der Toptorjäger im Team von Steffen Baumgart. Der 30-jährige Stürmer ist für die Hamburger ein entscheidender Faktor im Kampf um den Wiederaufstieg. Umso ärgerlicher war es, dass sich Glatzel im Abschlusstraining vor dem Auswärtsspiel des HSV bei Greuther Fürth eine Oberschenkelverletzung zuzog und so weder bei der Spielvereinigung noch beim Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern dabei war. Aber die HSV-Fans konnten zuletzt wieder aufatmen: Beim 2:2-Unentschieden gegen Magdeburg stand der Toptorjäger nicht nur wieder im Kader, sondern kehrte auch in der 61. Spielminute zurück auf den Platz. Gegen unsere Störche ist er dementsprechend vielleicht sogar wieder von Beginn an dabei.

Jubel bei HSV-Toptorjäger Robert Glatzel nach seinem Treffer im Hinspiel gegen unsere Störche

Aufstieg mehrfach knapp verpasst

Seit dem Abstieg 2018 kämpft der Hamburger SV für die Rückkehr in die erste deutsche Spielklasse und verpasste diese zuletzt auch nur denkbar knapp. Die ersten drei Jahre in der 2. Liga landeten die Hamburger auf dem vierten Tabellenplatz, in der Saison 2021/2022 reichte es erstmals wieder für die Relegation. Hier scheiterte man allerdings an Hertha BSC. In der letzten Spielzeit ging es dann erneut in die Play-Offs um den Aufstieg, aber wieder reichte es nicht. Dieses Mal setzte sich der Bundesligist VfB Stuttgart durch. Erstaunlich daran ist nicht nur, wie knapp der HSV sein Ziel verfehlte, sondern auch, dass es oft über die Saison hinweg nach einem direkten Aufstieg aussah und erst mit den letzten Partien im Frühjahr die vordersten Plätze verspielt wurden. So standen die Rothosen beispielsweise im letzten Jahr bis zum 24. Spieltag noch auf einem direkten Aufstiegsplatz. Letztmals in dieser Saison hatten sie am 20. Spieltag Rang zwei inne, anschließend belegte man stets den Relegationsrang und seit dem 27. Spieltag Rang vier.

Das 130. Nordderby HSV gegen Holstein

Emotionaler hätte das letzte Duell zwischen den Kieler Störchen und den Rothosen am 11. November 2023 im ausverkauften Kieler Holstein-Stadion nicht verlaufen können. Nach 90.+7 Minuten reckten unsere Störche erleichtert die Arme gen Himmel und feierten zusammen mit ihrem begeisterten Publikum den verdienten 4:2-Erfolg gegen den HSV, der damals noch auf dem 2. Tabellenplatz stand.  Am Sonnabend um 20.30 Uhr steigt nun schon das insgesamt 130. Nordderby. Gesamtbilanz: 78 HSV-Siege, 27 Holstein-Erfolge und 24 Remis. 72 der bislang 129 Partien waren Meisterschaftsspiele.

Seit jeher elektrisiert die Partie Holstein gegen den Hamburger SV die Massen, 1951 erlebte der Holsteinplatz gegen die Rothosen mit 30.000 Zuschauern seine ewige Rekordkulisse. Und auch das hoch brisante Spiel am kommenden Sonnabend im Volksparkstadion wird an die ruhmreiche Vergangenheit der Begegnung erinnern. Bemerkenswert ist übrigens auch, dass der 4:2-Erfolg der Störche im Hinspiel der höchste Heimsieg gegen den Hamburger SV nach dem 2. Weltkrieg war, mit drei Toren Unterschied siegte die KSV auf eigenem Platz letztmalig in der Saison 1936/37 in der Gauliga Nordmark.