FC St. Pauli im Gegnercheck: Platzt am Kiez der Knoten?

Zum 15. Mal treffen der FC St. Pauli und die KSV Holstein am kommenden Sonntag um 13.30 Uhr in der 2. Liga aufeinander. Mit jeweils sechs Siegen ist die Bilanz ausgeglichen. In dieser Saison wartet die Mannschaft von Trainer Fabian Hürzeler seit dem 2:1-Auftaktsieg am Betzenberg auf einen Dreier. Zuletzt gab es gegen Düsseldorf, Fürth, Magdeburg und Braunschweig viermal eine Punkteteilung – das bedeutet derzeit Rang neun. Zu wenig für die hohen Ansprüche der Hamburger, die nach der herausragenden Rückrunde der Vorsaison in Richtung Bundesliga-Oberhaus schielen.

„Spielerisch machen wir es sehr gut. Trotzdem ist die Punkteausbeute nicht, wie wir sie haben wollen. Ich finde aus den vier Unentschieden hätten wir auch locker zehn bis zwölf Punkte holen können“, meinte Ex-Störche-Kapitän Hauke Wahl, der sich am Millerntor einen Stammplatz in der Dreierkette erkämpfen konnte, gegenüber dem MillernTon-Blog unter der Woche. Der gebürtige Hamburger, der über 150 Punktspiele für die Störche absolviert hat, wird in den kommenden Wochen noch mehr Verantwortung im Team des FC St. Pauli übernehmen müssen, fehlt doch mit dem Australier Jackson Irvine aufgrund einer Knöchelverletzung im Länderspiel gegen Mexiko der vermutlich wichtigste Baustein im Erfolgskonzept der Kiezkicker. Führungsspieler wie Wahl, Torhüter Nikola Vasilj, Verteidiger Eric Smith oder auch Dauerrenner Marcel Hartel müssen nun auf dem Feld für Ordnung sorgen.

Hauke Wahl glänzte gegen Magdeburg mit einer 100%-Passquote. | Foto: Norman Seidler

Für Holsteins Sportchef Uwe Stöver hat der Kader der Paulianer auch ohne Irvine genug Qualität, um an guten Tagen jedem Gegner erhebliche Schwierigkeiten zu bereiten. Defensiv sind die Braun-Weißen stabil, offensiv mitunter äußerst dominant, aber bislang ist der Ertrag viel zu gering. Dass soll sich am Sonntag am abermals ausverkauften Millerntor ändern. Der FC St. Pauli peilt nicht nur den Sieg an, sondern auch den Sprung in die Spitzengruppe der 2. Bundesliga.

Abgesehen von Kapitän Irvine muss die Hürzeler-Elf auch weiterhin auf Leihspieler Scott Banks verzichten, dessen Kreuzbandriss schwer wiegt. Auch Sturm-Verpflichtung Simon Zoller muss nach Muskelproblemen erst einmal zurück in die Spur finden. Ob es gegen die Störche schon reicht, ist offen.

Mit den nun folgenden Spielen gegen Holstein, Schalke und Hertha BSC stehen für den FC St. Pauli Wochen der Wahrheit an. Platzt der Knoten und gelingt der Sprung ins obere Drittel? Oder ist man vorerst nur einer von vielen Mitläufern in einem breiten Zweitliga-Mittelfeld? Sonntag gegen 15:15 Uhr ist man an der Hamburger Amüsiermeile schlauer.

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