Während unsere Störche aktuell Platz zwei innehaben, steckt mit dem F.C. Hansa Rostock der kommende Gegner, der am Samstag um 13 Uhr im Holstein-Stadion gastiert, mitten im Abstiegskampf. Allerdings gelangen der Kogge vor der Länderspielpause zwei Siege in Folge, sodass die Hoffnung auf den Klassenerhalt beim letzten DDR-Meister ohne Frage lebt. Wir haben unsere Gäste für unseren Gegnercheck einmal genauer unter die Lupe genommen.
Erfahrung mit Abstiegskampf
Dass der Verein von der Ostseeküste bereits Erfahrung mit Schlusssprints hat, stellte er in der vergangenen Saison unter Beweis: In den letzten sechs Partien gelangen damals noch mit Alois Schwartz an der Seitenlinie fünf Siege in Serie und danach ein Unentschieden beim 1. FC Nürnberg, mit dem der Verbleib in der Zweitklassigkeit besiegelt wurde. Nun soll mit Mersad Selimbegovic, der am 18. Dezember 2023 die Nachfolge des entlassenen Schwartz antrat, das Gleiche gelingen.
Schwächste Offensive der Liga
Die beiden südamerikanischen Stürmer Juan José Perea (Kolumbien) und Brumado Junior (Brasilien) sind mit je vier Toren die besten Torschützen ihres Teams. Sie gilt es für unsere Störche zu stoppen, sodass eine gute Leistung unserer Defensive um Torwart Timon Weiner erste Prämisse sein wird. Unser Schlussmann wurde im September letzten Jahres beim Hinspiel im Rostocker Ostseestadion vom Fachmagazin kicker zum Spieler des Spiels ausgezeichnet. Er trug maßgeblich dazu bei, dass der Endstand ein 3:1-Erfolg war, bei dem Fiete Arp, Nicolai Remberg und Timo Becker für unsere Störche trafen. Generell stellt der FCH allerdings mit nur 24 erzielten Treffern gemeinsam mit Schlusslicht VfL Osnabrück die schwächste Offensive der Liga. Besonders bei Ecken brennt die Luft: Mit zehn Treffern kassierte man ligaweit die meisten Gegentore nach Eckbällen.
Als letzter DDR-Meister in den Europapokal
Werfen wir nochmal einen Blick auf die durchaus bewegte Vereinshistorie der Rostocker. Gegründet wurde der F.C. Hansa am 28. Dezember 1965, nachdem er vorher seit 1954 noch als SC Empor Rostock firmiert hatte. Im Jahr 1991 gewann Hansa die letzte ausgetragene DDR-Meisterschaft, sodass man sich nicht nur gemeinsam mit Dynamo Dresden für die Bundesliga, sondern auch für den Europapokal der Landesmeister qualifizierte, wo man am 2. Oktober 1991 zuhause gegen den großen FC Barcelona mit 1:0 gewann. Zwar stiegen die Rostocker nach ihrer Debütsaison postwendend wieder ab, feierten aber zwei weitere Male den Aufstieg in die 1. Bundesliga: 1995 und 2007 – jeweils unter Trainer Frank Pagelsdorf. Erst in der laufenden Saison überholte RB Leipzig (Platz 28) den F.C. Hansa (Platz 29) in der Ewigen Bundesligatabelle, zudem spielte kein Ostklub so lange in der 1. Bundesliga wie Hansa (12 Saisons). Weitere Klubs sind RB Leipzig (8), Energie Cottbus (6), Union Berlin (5), Dynamo Dresden (4) und VfB Leipzig (1).
Ausgeglichene Zweitliga-Bilanz beider Ostseeklubs
Am häufigsten traf unsere KSV in der dritten Liga auf die Rostocker. In Liga 2 ist es erst das sechste Mal. Von den bisherigen Zweitliga-Duellen konnten beide Seiten je zwei Partien gewinnen und teilten sich einmal die Punkte. Auch wenn der Druck beim F.C. Hansa groß ist – den Fans und dem Verein ist der Abstiegskampf bekannt und mit den zwei Erfolgen in den letzten Partien haben die Rostocker sicherlich ordentlich Selbstvertrauen getankt. Keine leichte Aufgabe also für unsere Störche, die aber ebenfalls mit zwei Siegen im Rücken in dieses spannende Duell am Ostersamstag gehen.
