Holstein Kiel erkämpft sich 1:1 gegen Erzgebirge Aue

KSV-Torwart Dominik Reimann streckt sich und pariert den Strafstoß von Dimitrij Nazarov

Die KSV Holstein lag am Sonntagnachmittag auch in ihrem fünften Punktspiel in dieser Spielzeit mit 0:1 zurück, aber einmal mehr zeigten die Störche eine tolle Moral und glichen durch Jae-Sung Lee (73.) das 1:0 durch Jan Hochscheidt (47.) aus. Nach 90 dramatischen Minuten, in denen Dominik Reimann nach Videobeweis einen Strafstoß von Dimitrij Nazarov parierte, teilten sich die Teams die Punkte.

Chancen auf beiden Seiten im ersten Durchgang

In den ersten 45 Minuten verzeichneten die Gäste die Mehrzahl an Chancen, die Störche die besseren. So scheiterte Daniel Hanslik, erstmals bei einem Pflichtspiel in die Startelf berufen, aus zehn Metern (10.) freistehend vor dem Aue-Tor. Johannes van den Bergh hatte ihn zauberhaft angespielt, aber der Hanslik-Schuss rauschte knapp über das von Martin Männel gehütete Tor. Knapp 20 Minuten später setzte Hanslik den Ball von der Strafraumkante an den Pfosten, bereits der sechste Aluminium-Treffer der Störche in der Saison – Liga-Spitze. Die Gäste schalteten aus einer gut sortierten Defensive immer wieder gut um und hatten in der 26. Minute ihre gefährlichsten Momente, als Marko Mihojevic aus zehn Metern an KSV-Keeper Dominik Reimann scheiterte und Sören Gonther die anschließende Ecke knapp neben den Kasten köpfte. Eine Phase, in der Alex Mühling fehlte, der nach einem Zusammenprall mit Tom Baumgart verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste. In der 33. Minute traf Hanslik den Pfosten und auch die letzte Szene hatte Potenzial für die KSV, als Aue-Schlussmann Martin Männel bei einem Rückpass über den Ball trat. Aber Lee konnte die Chance nicht nutzen, er stand zu weit weg.

Reimann hält Foulelfmeter von Nazarov

Im zweiten Durchgang erwischte das erstmals von Dirk Schuster betreute Team den besseren Start und ging durch Jan Hochscheidt (47.) mit 1:0 in Führung. Dominik Schmidt wollte den Ball aus dem Strafraum schlagen, stattdessen landete er vor den Füßen von Hochscheidt, der Reimann aus kurzer Distanz keine Chance ließ. Sechs Minuten später hätte Aue auf 2:0 erhöhen können, als Lasse Koslowski bei der Videobeweis-Premiere für die KSV nach einem Foul von van den Bergh an Philipp Zulechner auf einen Hinweis des Videoassistenten reagierte und auf Strafstoß entschied. Doch Reimann parierte gegen Dimitrij Nazarov! Wenige Minute später traf der eingewechselte Emmanuel Iyoha für die KSV den Pfosten (60.), der siebte Aluminium-Treffer in dieser Spielzeit, auf der Gegenseite rettete Aleksandar Ignjovski für den bereits geschlagenen Reimann auf der Linie. Die Partie blieb wild und erlebte in der 73. Minute einen weiteren Höhepunkt, als Lee per Kopf eine Flanke von Stefan Thesker zum 1:1 verwertete. Das Pendel schlug anschließend wieder in Richtung der Gäste aus, für die der eingewechselte Florian Krüger (79., 83.) das zweite Tor verpasste. Ins Netz traf in der Nachspielzeit der ebenfalls eingewechselte Pascal Testroet, aber die Entscheidung des Linienrichters (Abseits) hielt auch einer Überprüfung durch den Videoassistent stand.

Statistik

Holstein Kiel: Reimann – Schmidt, Neumann, Wahl – Ignjovski, Özcan, Mühling (30. Thesker), van den Bergh (60. Iyoha) – Hanslik (83. Atanga), Lee, Baku.

Erzgebirge Aue: Männel – Rizzuto, Gonther, Mihojevic, Kalig – Hochscheidt, Fandrich, Riese, Baumgart – Nazarov (80. Krüger), Zulechner (67. Testroet)

Schiedsrichter: Koslowski (Berlin) – Tore: 0:1 Hochscheidt (47.), 1:1 Lee (73.) – Zuschauer: 9465 im Holstein-Stadion.

Stimmen zum Spiel:

Andre Schubert: Für uns Trainer war das Spiel zu wild, für die neutralen Zuschauer waren die vielen Torchancen aber sicherlich attraktiv. Momentan hadern wir ein wenig mit dem Aluminium. Aue hatte die klareren Möglichkeiten, was daran lag, dass der Gegner zielstrebiger agierte. Am Ende blieb das Pendel in der Mitte stehen, es hätte auch zu Gunsten der Gäste ausschlagen können.

Dirk Schuster, Aue-Trainer: Wir haben ein interessantes Spiel gesehen, bei dem beide Teams bis zum Ende auf den Dreier gegangen sind. Für beide Mannschaften war mehr drin, allerdings auch eine Niederlage. Wir fahren deshalb mit einem guten Gefühl nach Hause.

Hauke Wahl: Letztlich geht das Ergebnis in Ordnung, aber wir sind trotzdem enttäuscht, dass wir heute nicht gewonnen haben.

Daniel Hanslik: Das war ein sehr temporeiches Spiel, das für die Zuschauer bestimmt attraktiv gewesen ist. Wir hatten zwar mit zwei Pfostentreffern Pech, aber ich ziehe trotzdem ein positives Fazit, weil wir auch nach dem Rückstand Gas gegeben haben und mutig geblieben sind.

Salih Özcan: Das war ein sehr wildes Spiel. Wir hatten Pech mit unseren beiden Pfostentreffern, aber wir geben in der Länderspielpause richtig Gas und holen uns das Glück zurück.

Dominik Reimann: Das 0:1 war unglücklich, aber mit dem gehaltenen Elfmeter konnte ich diesen Fehler wieder etwas ausbügeln. Das Spiel lief nicht so, wie wir es uns vorgenommen haben, außerdem hatten wir Pech bei den Pfostentreffern. Aber – wir blicken optimistisch nach vorne.

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