Holstein-Helden und die Corona-Krise: Dimi Guscinas

Holsteins frühere Tormaschine Dmitrijus „Dimi“ Guscinas appelliert an die Fans: „Denkt mehr an Eure Mitmenschen!“

87 Punktspieltore erzielte Dmitrijus „Dimi“ Guscinas während seiner aktiven Karriere für die Kieler Störche, damit ist der ehemalige litauische Nationalstürmer hinter Alfred Bornemann (112 Tore) und Gerd Koll (138 Treffer) der drittbeste Torjäger der Kieler Nachkriegsgeschichte. Auch Guscinas sieht uns alle derzeit vor „einer riesengroßen Herausforderung“.

„Dimi“ Guscinas lebt mit seiner Frau und den beiden Kindern unweit des Nachwuchsleistungszentrums in Kiel-Suchsdorf. Der 44-Jährige arbeitet bei Chefs Culinar, einem bundesweit führenden Zustellgroßhandel für Großverbraucher und Gastronomie, der zur CITTI-Unternehmensgruppe gehört. Dort erfährt er hautnah, wie sich das wirtschaftliche Klima derzeit verändert. Guscinas macht sich angesichts der momentanen Krise sehr viele Gedanken und sieht die Menschen in der Pflicht: „Ich glaube, dass sich mit einer Kontaktsperre die weitere Verbreitung wirklich eindämmen lässt. Vielleicht kann man mit so einem Schritt die weitere Verbreitung wirklich eindämmen. Wir sollten alle den Vorgaben der Bundesregierung Folge leisten, dann kriegen wir die Situation auch wieder in den Griff“, so der Litauer, der die beiden für Mai geplanten Kurzurlaube mit seiner Familie nach Amsterdam und Koblenz bereits auf Eis gelegt hat. „Und Ende Juli heiratet der Neffe meiner Frau. Ich glaube auch da wird bald eine Absage kommen“, so Guscinas. Ärger bereiten dem Familienvater derzeit Menschen, die die Situation unterschätzen und dadurch andere in Gefahr bringen. „Es sind mir einfach zu viele, die das Ganze noch unterschätzen. Wir sollten in dieser Zeit viel mehr an unsere Mitmenschen denken“, so Guscinas.

Die derzeitige Fußballpause nervt natürlich auch den Litauer, der als Co-Trainer bei der B-Jugend des TSV Kronshagen tätig ist. „So etwas gab es noch nie, das ist natürlich anstrengend für alle. Und geht es überhaupt weiter in dieser Saison? Wir haben den Jungs erst einmal Trainingspläne mitgegeben. Sie sollen fit bleiben, so gut es eben geht“, sagt Guscinas.

Nachdem auch der nahegelegene Fitnesscenter geschlossen hat, absolviert Guscinas sein eigenes Trainingsprogramm im heimischen Fitnessraum. „Auch jetzt trainiere ich dreimal pro Woche, daran ändert sich nichts. Ich habe so einige Geräte bei mir zuhause: Klimmzugstange, Hantelbank und einen Fahrrad-Ergometer.“ Und bezogen auf sein Privatleben kann der 44-Jährige der ganzen Situation auch etwas Positives abgewinnen: „Familien können jetzt mehr Zeit miteinander verbringen.“

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