KSV bringt Aue erste Heimniederlage bei

Emmanuel Iyoha traf gegen seinen Ex-Klub zum zwischenzeitlichen 2:0

Die Störche haben am Sonntagnachmittag den dritten Sieg in Folge eingefahren. Die Störche bewiesen beim Tabellennachbarn FC Erzgebirge Aue ihre Auswärtsstärke und siegten bei den bis dato zuhause noch ungeschlagenen Sachsen vor 8700 Zuschauern im Erzgebirgsstadion mit 2:1 (1:0). Die KSV-Tore erzielten Salih Özcan und Emmanuel Iyoha, den Anschlusstreffer markierte Dimitrij Nazarov.

Nach vier Minuten mussten die rund 200 mitgereisten Kieler Schlachtenbummler erstmals den Atem anhalten: Florian Krüger tauchte vor KSV-Keeper Ioannis Gelios auf, wurde aber noch in höchster Not von Stefan Thesker derart bedrängt, dass er nur einen harmlosen Roller zustande brachte, den Gelios sicher aufnehmen konnte. Die Störche präsentierten sich fortan ballsicher und verbuchten die ersten Abschlüsse, als zunächst Alexander Mühlings Aufsetzer von Aue-Schlussmann Martin Männel entschärft wurde (9.) und anschließend Salih Özcans Distanzschuss zu zentral geriet (12.). Auf der Gegenseite zwang Pascal Testroet mit seinem satten Schuss in Folge eines Freistoßes Gelios zur ersten Parade (16.) und Krügers Flachschuss zischte am langen Pfosten vorbei (19.). Die Gastgeber ließen die KSV stets in Ruhe aufbauen, sodass diese deutlich mehr Ballbesitz verzeichnete und versuchte, sich mit gepflegtem Kombinationsspiel dem gegnerischen Gehäuse zu nähern. In Folge dessen bekam Emmanuel Iyoha, der in der vergangenen Spielzeit noch für die Erzgebirgler aufgelaufen war, bei einem Drehschuss nicht genug Druck hinter den Ball (26.). Zudem traf Janni Serra nach einer Kopfballverlängerung von Hauke Wahl aus spitzem Winkel nur das Außennetz (33.). Aue blieb jedoch über Konter gefährlich, als Jan Hochscheidt aus vollem Lauf den Ball knapp am langen Pfosten vorbeisetzte (36.). Kurz vor der Pause belohnten sich die Gäste für ihre Bemühungen: Johannes van den Bergh steckte stark auf Özcan durch, der cool ins lange Eck zur verdienten 1:0-Halbzeitführung einschob (42.).

Nach dem Seitenwechsel versuchten die im Jahr 2020 noch torlosen Hausherren, mehr Offensivdruck zu erzeugen, kamen allerdings nicht gefährlich vors Kieler Gehäuse. Stattdessen gehörte den Störchen der erste Abschluss des zweiten Durchgangs, als Männel sich nach Iyohas Schuss mächtig strecken musste (59.). Vier Minuten später war der FC-Torwart jedoch machtlos, als Iyohas noch leicht abgefälschter Schuss aus fünf Metern vom Innenpfosten ins Tor prallte (63.). Der Vorsprung währte allerdings nur kurze Zeit, weil Joker Dimitrij Nazarov nur sieben Minuten später verkürzte, indem er per sehenswerter Volleyabnahme Gelios im kurzen Eck keine Chance ließ (70.). Der Anschlusstreffer setzte bei den Veilchen nochmal neue Energie frei, Holstein gelang es jedoch in der Folge wieder, den Schwung aus dem Auer Spiel zu nehmen. In der Schlussphase warfen die Sachsen endgültig alles nach vorne, doch Holstein verteidigte leidenschaftlich. Nachdem Hochscheidt aus 20 Metern verzogen hatte (86.), hatten die Gastgeber in der Nachspielzeit noch eine Riesenchance, als der eingewechselte Christoph Daferner nach einer Ecke aus einem Meter den Ball nicht traf und den Ausgleich verpasste (90.+4). So rettete die KSV den dritten Sieg in Folge über die Zeit und kletterte in der Tabelle auf Platz 5.

Statistik

Aue: Männel – Mihojevic, Samson (85. Daferner), Rasmussen – Rizzuto, Fandrich (64. Nazarov), Riese, Strauß (78. Zulechner), Testroet – Hochscheidt, Krüger. Trainer: Schuster.

KSV: Gelios – Neumann (33. Todorovic), Wahl, Thesker, van den Bergh (79. Seo) – Ignjovski – Iyoha, Mühling, Özcan, Lee – Serra (66. Porath). Trainer: Werner.

Schiedsrichter: Kampka (Mainz) – Tore: 0:1 Özcan (42.), 0:2 Iyoha (63.), 1:2 Nazarov (70.) – Zuschauer: 8700.

Stimmen zum Spiel:

Ole Werner: In diesem umkämpften Spiel gab es gute Phasen für beide Mannschaften, wir haben in unseren zweimal getroffen. Mit den langen Bällen des Gegners hatten wir unsere Probleme und in der Schlussphase auch ein wenig Dusel, was aber auch daran lag, dass wir heute dreimal aus Verletzungsgründen und nicht aus taktischen Gründen wechseln mussten. Deshalb wurden einigen meiner Spieler am Ende die Beine schwer. Gefühlt sind die Spiele jetzt noch enger als vor der Winterpause, aber im Moment sind wir sehr effektiv.

Dirk Schuster, Trainer FC Erzgebirge Aue: Es war ein intensives Spiel, das aber im Rahmen des Fairplay geblieben ist. Wir waren von der ersten Minute an gut im Spiel, geraten dann durch ein zu billiges Gegentor in Rückstand. Wir haben viel Aufwand betrieben, sind 120 Kilometer gelaufen, hatten ein deutliches Ecken-Plus, deshalb kann ich meiner Mannschaft heute auch keinen Vorwurf machen. Kiel ist im Moment auf der Welle, wir müssen hart dafür arbeiten, um auch wieder dorthin zu kommen.

Hauke Wahl: Das war ein schwieriges, vom Kampf geprägtes Spiel, in dem wir uns lange schwer getan haben und trotzdem mit 1:0 in Führung gegangen sind. In der zweiten Halbzeit haben wir es etwas besser gelöst und wenig zugelassen. Am Ende hat der Gegner alles nach vorne geworfen. Wir haben gut verteidigt und letztlich in der Schlussphase auch ein wenig Glück gehabt.

Emmanuel Iyoha: Wir haben unsere Auswärtsstärke noch einmal bewiesen. Für mich persönlich? Ich habe gespaltene Gefühle. Die Freude über meinen ersten Treffer im neuen Fußballjahr ist groß, das ist für einen Stürmer super wichtig. Aber ich hatte hier in Aue (ausgeliehen in der Saison 2018/19 an den FC Erzgebirge, d. Red.) eine gute Zeit, deshalb konnte ich auch nur so zurückhaltend jubeln.

Stefan Thesker: Heute ist klar geworden, warum es so schwer ist, hier zu gewinnen. Allerdings hätten wir dieses Spiel auch schon früher für uns entscheiden können, aber in manchen Situationen wissen wir noch nicht, was zu tun ist. So müssen wir immer bis zur letzten Sekunde kämpfen…

Die Pressekonferenz zu #AUEKSV:

Aleksandar Ignjovski zum Auswärtssieg in Aue:

Impressionen vom Spiel in Aue:

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