KSV kassiert gegen Fürth erste Saisonniederlage

Jae Sung Lee und Fin Bartels hadern mit einer vergebenen Chance

Die KSV Holstein hat am Samstagnachmittag die erste Niederlage der Saison 2020/21 hinnehmen müssen. Die Störche unterlagen der SpVgg Greuther Fürth vor 2239 Zuschauern im Holstein-Stadion mit 1:3 (0:2).

KSV-Coach Ole Werner veränderte seine Startelf im Vergleich zum 2:0-Auswärtssieg bei den Würzburger Kickers auf zwei Positionen: Für Fabian Reese und Joshua Mees rückten Niklas Hauptmann und der wiedergenesene Fin Bartels in die Startelf.

Die Fürther erwischten den besseren Start und waren von Beginn  an das agilere Team. Bereits nach drei Minuten hatten die Gäste die erste gute Gelegenheit, als Julian Greens Distanzschuss aus 30 Metern an die Oberkante der Latte ging. Die Franken erspielten sich ein optisches Übergewicht, welches sie umgehend in die Führung ummünzten, als Paul Seguin in den Strafraum eindringen und aus 14 Metern abziehen konnte. Sein Schuss schlug unhaltbar für KSV-Keeper Ioannis Gelios im linken unteren Eck ein (7.). Fürth blieb dran und hatte Möglichkeiten, frühzeitig nachzulegen, doch Branimir Hrgotas Schuss wurde im letzten Moment geblockt (10.) und Paul Jaeckels Kopfball geriet zu mittig (13.). Holstein wurde nach 20 Minuten erstmals gefährlich, als Janni Serras Kopfball vom Elfmeterpunkt knapp über den Querbalken hinwegflog. In der Phase, in der sich die Störche immer besser im Spiel zurechtfanden, erzielte Hrgota den zweiten Treffer: Marco Meyerhöfer legte die Kugel von der Grundlinie in den Rücken der Abwehr, von wo der Stürmer ins lange Eck einschob (29.). In der Folge konnte die KSV die Partie zwar ausgeglichener gestalten, leistete sich jedoch zu viele Fehler, um zu weiteren Chancen zu kommen. Stattdessen bewahrte Gelios seine Farben vor einem weiteren Gegentor, als er Havard Nielsen mit vollem Einsatz den Ball vom Fuß nahm (41.). Kurz vor der Pause hätte Fin Bartels verkürzen können, verzog jedoch aus spitzem Winkel (44.).

Mühling trifft zum 1:3-Endstand

Die Kieler kamen mit mehr Elan aus der Kabine, doch mit zunehmender Spieldauer waren es wieder die Süddeutschen, die sich die besseren Möglichkeiten erspielten. Eine davon nutzte Nielsen, indem er nach einem Freistoß den Ball per Flugkopfball im linken Eck unterbrachte. Der Treffer wurde zunächst wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht anerkannt, ehe er nach Eingreifen des Videoschiedsrichters doch gegeben wurde (61.). Dieses Mal schüttelten sich die Gastgeber nur kurz – und kamen prompt zum Anschlusstreffer: Der eingewechselte Fabian Reese fand mit seiner langgezogenen Flanke Alexander Mühling, der das Leder aus fünf Metern unter die Latte knallte (65.). Holstein witterte nun noch einmal seine Chance, doch der ebenfalls eingewechselte Joshua Mees verpasste eine scharfe Reese-Hereingabe um Zentimeter (70.). Reeses Einsatz dauerte insgesamt nur zwölf Minuten, weil der Joker kurz darauf mit seinem hohen Bein Fürths Mergim Mavraj am Kopf traf, was Schiedsrichter Timo Gerach als rotwürdiges Foulspiel erachtete (72.). Der Platzverweis fiel mitten in die Kieler Drangphase und beendete diese jäh. Stattdessen boten sich den Fürthern in der Schlussphase Räume zum Kontern, die sie jedoch nicht nutzten. Hrgota schoss den Ball aus zwei Metern an die Latte (86.) und Anton Stach wollte nach ansehnlichem Solo nochmal querlegen, fand aber keinen Mitspieler (88.). Die Kieler rannten bis zum Schluss an, konnten aber keine weiteren Chancen kreieren, sodass es beim verdienten 3:1-Auswärtserfolg für das Kleeblatt blieb.

Statistik:

Kiel: Gelios – van den Bergh, Wahl, Komenda (67. Thesker), Dehm (78. Girth) – Meffert , Mühling, Lee – Hauptmann (78. Neumann), Serra (60. Reese), Bartels (60. Mees). Trainer: Werner.

Fürth: Burchert – Meyerhöfer, Jaeckel, Mavraj, Raum – Sarpei, Seguin (78. Stach), Ernst (46. Tillman) – Hrgota (90. Abiama), Green, Nielsen (78. Leweling). Trainer: Leitl.

Schiedsrichter: Gerach (Landau) – Tore: 0:1 Seguin (7.), 0:2 Hrgota (29.), 0:3 Nielsen (61.), 1:3 Mühling (65.) – Rote Karte: Reese (72./grobes Foulspiel) – Zuschauer: 2239.

Stimmen zum Spiel:

Ole Werner: Über die gesamte Spieldauer war Fürth die präsentere und aktivere Mannschaft. Wir haben aufgrund des frühen Gegentores einen schlechten Start ins Spiel gefunden. Auch was Zugriff und Zweikampfverhalten angeht, waren wir nicht gut. In der besten Phase haben wir den zweiten Gegentreffer kassiert. Es hat uns in vielen Bereichen etwas gefehlt. Erst nach dem Platzverweis haben wir die nötige Aggressivität gezeigt. Wir müssen anerkennen, dass wir verdient verloren haben.

Stefan Leitl, Trainer Greuther Fürth: Ich freue mich, dass wir dieses schwere Auswärtsspiel für uns entscheiden konnten. Wenn man die Spielverlauf und die Leistung sieht, war es ein verdienter Sieg. In der ersten Halbzeit hatten wir viel Ballbesitz und haben die Tore toll herausgespielt. Auch nach der Pause waren wir sehr präsent und das aktivere Team. Wir haben in den Umschaltsituationen liegengelassen, aber insgesamt überwiegt natürlich die Freude. Wir haben gegen eine sehr starke Mannschaft ein sehr gutes Spiel gezeigt.

Johannes van den Bergh: Fürth ist der verdiente Sieger. Sie haben ihr Spiel durchbekommen und wir haben zulange gebraucht, bis wir dafür eine Lösung gefunden haben. Nach dem 0:3 war das Ding entschieden, gerade nach dem Platzverweis. Hätten wir den Anschlusstreffer schneller gemacht, wäre es vielleicht noch spannend geworden, so war es ein verdienter Sieg für Fürth.

Jonas Meffert: Wir haben verdient verloren. In Halbzeit 2 haben wir wenigstens noch Courage gezeigt, hätten wir da das Tor gemacht, wäre noch etwas gegangen. Auf der anderen Seite muss man aber auch sagen, dass die Fürther auch genügend Chancen hatten, um den Sack zuzumachen. Weiter geht’s. Wir werden schauen, was wir falsch gemacht haben und was wir besser machen müssen. Daran arbeiten wir dann bis zur nächsten Partie in Aue.

Die Pressekonferenz nach dem Spiel:

Impressionen vom Heimspiel gegen Fürth:

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