Lizenzmannschaft der KSV nimmt Training unter Auflagen wieder auf

KSV-Trainer Ole Werner kann das Training mit seinen Spielern in Kleingruppen wieder aufnehmen

Die Lizenzmannschaft der KSV Holstein nimmt nach mehr als drei Wochen Individualtraining den Trainingsbetrieb im CITTI FUSSBALL PARK unter strengen Auflagen wieder auf. Die Nutzung der Sportanlage war durch die Landesverordnung der schleswig-holsteinischen Landesregierung vom 17.03.2020 untersagt. Damit konnten die Lizenzspieler der KSV Holstein auch nach Ablauf der Quarantäne am 28.03.2020 nicht auf dem Gelände ihres Arbeitgebers trainieren und ihrer Berufsausübung nachgehen.

„Wir befinden uns schon seit Beginn der Pandemie in einem sehr konstruktiven Austausch mit den zuständigen Behörden und Entscheidungsträgern auf kommunaler sowie Landesebene“, erklärt KSV-Präsident Steffen Schneekloth. „So haben wir bereits seit Anfang März Spieler und Mitarbeiter sensibilisiert, auf die Einhaltung von Hygienemaßnahmen gedrungen und auf eine möglichst große Distanz der für Holstein Kiel tätigen Menschen geachtet.“

Trainingsbetrieb soll stufenweise wieder aufgenommen werden

Nun gelte es aber, so Schneekloth weiter, stufenweise den Trainingsbetrieb wieder aufzunehmen. Dabei beanspruche man keine Sonderrolle für den Fußball. Vielmehr sei allen sehr wohl bewusst, dass die Gesundheit der Bevölkerung stets im Vordergrund stehen müsse.

Der Plan: Zu krisenbedingter Normalität zurückkehren

Wolfgang Schwenke, kaufmännischer Geschäftsführer der KSV, ergänzt: „Letztendlich ist der Lizenzbereich bei Holstein Kiel ein Wirtschaftsunternehmen und die Lizenzspieler wollen und müssen ihrem Beruf nachgehen können. Je früher wir zu einer Art krisenbedingter Normalität zurückkehren können, desto besser.“

Landesregierung erlaubt Profisportlern Nutzung ihrer Sportanlagen

Ein erster Schritt dahin ist der KSV nun dank einer Erlaubnis durch die zuständige Behörde der Landeshauptstadt Kiel gelungen. Den Weg dafür hat eine seitens der Landesregierung am 02.04.2020 erlassene Landesverordnung frei gemacht, die für den Profisport eine Ausnahme von der Nutzungsuntersagung ihrer Sportanlagen vorsieht und die Erteilung entsprechender Erlaubnisse in das Ermessen der jeweiligen örtlichen Gesundheitsbehörde stellt.

KSV erarbeitet detailliertes Hygienekonzept – kontaktloses Training in Kleingruppen

Die KSV Holstein hat eine solche Erlaubnis beantragt. Dafür hat Teammanager Jan Uphues gemeinsam mit der medizinischen Abteilung um Physiotherapeut Sebastian Süß und Dr. Klaus Henningsen ein detailliertes individuelles Hygienekonzept erarbeitet, das allen Hygienevorschriften vollumfänglich Rechnung trägt und Kontakte der tätigen Personen größtmöglich einschränkt. So kann, durch klare Zeitpläne dokumentiert, in Kleingruppen bis zu sieben Personen kontaktlos und zeitlich getrennt voneinander trainiert werden. Dazu bietet der CITTI FUSSBALL PARK ausreichend Plätze, so dass sich die unterschiedlichen Gruppen weder begegnen, noch die gleichen Orte auf der Anlage nutzen müssen. Alle Einheiten finden selbstverständlich weiterhin unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

„Um im Mai Spiele austragen zu können, ist die sukzessive Aufnahme des Trainingsbetriebs existentiell.“

Uwe Stöver, KSV-Geschäftsführer Sport

Uwe Stöver, Geschäftsführer Sport, zu der Aufnahme des Trainingsbetriebs in Kleingruppen: „Unter dem Gesichtspunkt eines fairen Wettbewerbs begrüße ich diese Entscheidung natürlich. Die DFL hat den Spielbetrieb bis Ende des Monats ausgesetzt, so dass wir und auch alle anderen Vereine der ersten und zweiten Bundesliga uns nach aktuellem Stand darauf vorbereiten müssen, im Mai wieder Spiele auszutragen zu können. Dafür ist die sukzessive Aufnahme des Trainingsbetriebs existentiell. Und um das ganz klar zu sagen: Dieser Schritt ist noch weit von einem gewohnten Mannschaftstraining mit fußball-taktischen Inhalten entfernt, sondern bietet zusätzlich zu den athletischen Einheiten lediglich die Möglichkeit, ein kontaktloses Training mit dem Ball, wie z.B.  das Passspiel oder Flanken und Abschlüsse zu trainieren.“

DFL arbeitet mit Task Force an verschiedenen Szenarien

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) arbeitet mit Hochdruck an verschiedenen Szenarien, die eine Fortsetzung der Saison 2019/20 ermöglichen könnten. Alle Überlegungen stehen natürlich immer unter dem obersten Gebot, die Gesundheit der Bevölkerung nicht zu gefährden. Dafür wurde eigens eine Task Force gebildet, die die gesundheitlichen Gesichtspunkte analysiert, Maßnahmen erarbeitet und in einem ständigen Austausch mit den Vereinen vor Ort steht. Die Rückkehr auf den Trainingsplatz, wenn auch nur in kleinen Gruppen und getrennt voneinander, ist somit lediglich ein erster Schritt auf den Weg zurück zu einer sportlichen Normalität.  

„Die Bemühungen der DFL und der Vereine bedeuten nicht, dass der Fußball in dieser schwierigen Zeit eine Sonderrolle beansprucht“

KSV-Präsident Steffen Schneekloth

„Die Bemühungen der DFL und der Vereine bedeuten nicht, dass der Fußball in dieser schwierigen Zeit eine Sonderrolle beansprucht“, erklärt Steffen Schneekloth in seiner Funktion als Präsidiumsmitglied der DFL ausdrücklich, „sondern stellt das Bemühen einer ganzen Branche dar, die aktuellen Herausforderungen zu meistern, den wirtschaftlichen Schaden aller Vereine so gering wie möglich zu halten und damit die meisten der knapp einhunderttausend direkten und indirekten Arbeitsplätze weitestgehend zu erhalten.“

KSV-Präsident Schneekloth: Fußball kann positives Signal sein

Und wenn es dem Fußball durch Fußballspiele live im Fernsehen gelänge, so der Vize-Präsident weiter, der Gesellschaft ein Stück weit Normalität zu vermitteln und Abwechslung zu bereiten, dann sei auch das ein positives Signal an die Menschen und an viele andere Branchen und Unternehmen, dass es auch einen Weg zurück aus der Krise gäbe.

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