Rückkehrer Holmbert Fridjonsson: Back on track

Holmbert Fridjonsson bejubelt seinen Anschlusstreffer im vergangenen Heimspiel gegen Arminia Bielefeld

Im vergangenen Jahr war Holmbert Fridjonsson an den norwegischen Erstligisten Lillestrøm SK ausgeliehen. Seit Januar ist er zurück im Storchennest – und sammelte seitdem nicht nur fleißig Einsatzminuten, sondern erzielte auch schon zwei Saisontore. Wir sprachen mit dem Stürmer über seine Zeit in Norwegen und die Rückkehr ins Storchennest.

Am 19. April feiert Holmbert Fridjonsson seinen 30. Geburtstag. Wenn der Stürmer zu diesem speziellen Datum einmal auf seine bisherige Laufbahn zurückschaut, kann er sich rückblickend über Langeweile sicherlich nicht beklagen. Der Isländer hat schon in mehreren europäischen Ländern gespielt, verschiedene Kulturen kennengelernt und dementsprechend vielseitige Jahre verlebt.

Für den in der isländischen Hauptstadt Reykjavik geborenen Fridjonsson begann alles in der Nachwuchsabteilung von HK Kópavogs. Von dort zog es ihn zunächst zu Fram Reykjavík, ehe es 2014 über den Teich zu Celtic Glasgow ging. Nach neun Monaten in Schottland wurde der kopfballstarke Stürmer in der Saison 2014/15 zu Bröndby IF verliehen. Von Dänemark aus ging es im Sommer 2015 zurück in die Heimat, wo Fridjonsson für KR Reykjavik und Stjarnan spielte. Eigentlich hatte er nach seinen Erfahrungen in Schottland und Dänemark bereits mit einer Profikarriere im Ausland abgeschlossen, als es bei Stjarnan jedoch gut lief (14 Tore in 37 Spielen), wagte „Berti“, wie der 1,95 Meter große Angreifer im Storchennest aufgrund seines Vornamens genannt wird, doch noch einmal den Sprung aufs Festland – und ging im Januar 2018 zum norwegischen Erstligisten Aalesunds FK. Die Zeit in Norwegen sollte seine erfolgreichste werden, traf Fridjonsson doch in 76 Pflichtspielen 38 Mal – oder anders formuliert: In jedem zweiten Spiel. Dies blieb auch Brescia Calcio nicht verborgen, sodass sich der italienische Zweitligist im Oktober 2020 die Dienste des Torjägers sicherte. Knapp neun Monate später gab dann unsere KSV die Verpflichtung des Linksfußes bekannt.

So richtig glücklich wurde Fridjonsson in Kiel zunächst jedoch nicht. „Ich hatte mit verschiedenen Verletzungen zu kämpfen, sodass ich nie richtig in Tritt gekommen bin“, erinnert sich „Berti“, der in der vergangenen Saison auf lediglich vier Zweitliga-Einsätze kam, in denen er insgesamt 82 Minuten auf dem Feld stand. Folglich ging es im Februar 2022 auf Leihbasis zu Lillestrøm SK, wo der Stoßstürmer eine gute Saison spielte und folglich mit der Empfehlung von 13 Toren und zwei Vorlagen in 36 Pflichtspieleinsätzen Anfang dieses Jahres zurück nach Kiel kam. „Nach Norwegen zu gehen, war im Nachhinein der richtige Schritt“, bilanziert Fridjonsson, „weil wir uns dort von Januar bis April auf die Saison vorbereitet haben, was mir sehr gutgetan hat. Ich bin komplett gesund geblieben und war mit meiner Saison insgesamt auch recht zufrieden.“ Als Highlight bezeichnet der Isländer die Spiele in der Qualifikation zur Europa Conference League, als ihm in der zweiten Runde gegen den finnischen Erstligisten SJK Seinäjoki sogar ein Hattrick gelang.

Vor knapp dreieinhalb Monaten folgte schließlich die Rückkehr an die Kieler Förde. „Ich habe mich gefreut, zurück zu Holstein zu kommen“, berichtet Fridjonsson und ergänzt: „In meinem ersten halben Jahr hier haben mich kleinere Verletzungen immer wieder zurückgeworfen. Aber nach der Saison in Norwegen war ich fit und wollte mich hier beweisen. Mir war klar, dass das nur mit harter Arbeit funktionieren wird.“ Und das tat es: Fridjonsson überzeugte in der Wintervorbereitung mit guten Leistungen – und bescherte KSV-Coach Marcel Rapp somit eine weitere Option für die Offensive. Am 20. Spieltag feierte er sein Pflichtspiel-Comeback im Holstein-Trikot und lieferte bei der 2:3-Niederlage gegen den 1. FC Magdeburg direkt einen Assist. In der Folgewoche erzielte „Berti“ beim 3:2-Sieg bei Eintracht Braunschweig schließlich sein erstes Tor für die KSV. Zwar zwang ihn eine Oberschenkelverletzung anschließend zu einer Pause, seit diesem Monat steht der Angreifer unseren Störchen aber wieder zur Verfügung und trug sich als Joker bei der 2:3-Niederlage gegen Arminia Bielefeld ein weiteres Mal in die Torschützenliste ein. „Ich bin sehr glücklich darüber, dass es seit meiner Rückkehr nach Kiel gut läuft“, verrät Fridjonsson, der sich noch einiges vorgenommen hat: „Ich möchte der Mannschaft auch in Zukunft mit Toren und Vorlagen helfen. Ich fühle mich bei Holstein wohl, es ist ein toller Klub.“ Auch abseits des Platzes läuft es für Fridjonsson. „Mir gefällt die Stadt. Meine Freundin und ich haben uns hier sehr gut eingelebt“, so der Stürmer. Und wer weiß: Noch stehen sieben Saisonspiele aus, in denen sicherlich noch der ein oder andere Ball vom Fuß oder Kopf des Isländers den Weg ins gegnerische Netz finden könnte. Ein Tor am Samstag gegen Nürnberg wäre auf jeden Fall ein perfektes vorzeitiges Geschenk zum anstehenden runden Geburtstag – und eine weitere Notiz in der abwechslungsreichen Karriere des Holmbert Fridjonsson.

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