Holstein-Helden und die Corona-Krise: Wulf-Dieter Hansen

Wulf-Dieter Hansen im heimischen Strandkorb

Über 12.000 Besucher verwandelten am 17. Juni 1978 das Holstein-Stadion in einen wahren Hexenkessel. In der 26. Minute hatte Wulf-Dieter „Wölfi“ Hansen den Störchen durch seinen Treffer gegen Wacker 04 Berlin den Weg in die 2. Liga Nord geebnet. „Noch oft muss ich daran mit einer kleinen Gänsehaut denken“, sagt Hansen am Wochenende, als wir ihn per Handy in seinem heimischen Garten in Flensburg erreichen. Genau wie die meisten verbringt „Wölfi“ Hansen momentan viel Zeit zuhause. „Das ist grad alles nicht so einfach. Man kann nur mit viel Spannung erwarten, wie es in diesem Jahr für uns alle noch weitergeht“, meint die Holstein-Legende.

Der zweifache Familienvater Wulf-Dieter Hansen hat es sich zusammen mit seiner Frau Doris im heimischen Garten gemütlich eingerichtet. „Wir sind froh, dass wir bei dem tollen Wetter viel Zeit draußen verbringen können, entweder im Strandkorb oder im angrenzenden Wald“, so der 64-jährige Rentner. Vermissen tut Hansen momentan vor allem seine elf Monate alte Enkeltochter Maila, die mit ihrer Mutter Jil in Leverkusen wohnt. Der Kontakt zu Freunden gelingt den Hansens momentan einfacher, die Verbindung über FaceTime steht.

Mit diesem Tor gegen Wacker 04 Berlin schoss Wulf-Dieter „Wölfi“ Hansen (2. von links) Holstein Kiel am 17. Juni 1978 zum Aufstieg. Erstmals spielte damit ein Team aus Schleswig-Holstein in der 2. Liga.

Dem sportbegeisterten 64-Jährigen fehlt vor allem an den Wochenenden der Fußball. „Das schaue ich normalerweise sehr häufig im Fernsehen. Gerade jetzt ist das ärgerlich, wo die Bundesligen zuletzt so spannend waren“, so Hansen, der vor allem auch bedauert, „dass so tolle Ereignisse wie Europameisterschaft, Olympia oder auch Eishockey-WM abgesagt werden mussten“.

Im Holstein-Stadion war Wulf-Dieter Hansen zuletzt im Dezember gegen den VfL Osnabrück: „Hätte die KSV gegen Osnabrück und Heidenheim nicht verloren, dann würde man um den Aufstieg mitspielen, denn Holstein spielt schon seit Jahren mit den besten Fußball. Ich würde mir wünschen, dass die Spiele im Sommer fortgesetzt werden könnten.“ Noch intensiver verfolgt Hansens Frau Doris das Geschehen rund um Holstein Kiel. „Doris ist ja schon seit 1978 mit dabei, sie hat alles voll miterlebt“, meint „Wölfi“.

Wulf-Dieter Hansen versucht in diesen Tagen, die Ruhe zu bewahren und lässt, während er im Garten in der Sonne sitzt, die Gedanken schweifen. „Die Verbindung zu Holstein ist nie ganz abgerissen. Da kommen immer viele schöne Erinnerungen hoch, wenn ich Kontakt nach Kiel habe oder wenn wir den Holsteinplatz auf Sky sehen. Selbst wenn wir in Kiel zum Einkaufen sind, denke ich oft an Holstein.“

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